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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Autoren: Stan Wolf
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keinen Fall in zu geringer Höhe über diesen Waldrücken hinwegfliegen. Ein schwacher Abwind an den Südostflanken des Untersberges würde ansonsten schon genügen, um die Maschine in die Wipfel der Bäume zu drücken. Andererseits wollte er aber bewusst in diese Höhe halten, um gerade diese Stellen einmal aus der Luft zu filmen. Jene Stellen, an denen sich das Zeitentor aus der alten Lazarus-Sage befinden sollte. Linda hatte diesmal keine Angst, sie wusste, dass diese Cessna 182 genügend Leistungsreserven hatte, um auch im Gebirge ein sicheres Steigen zu ermöglichen.
    Seit dem Flug im Sandsturm über dem Atlantik und dem Tiefflug durch das Kanaltal in Italien war doch eine lange Zeit vergangen und sie hatte wieder Vertrauen in Wolfs Flugkünste gefasst.
    Nachdem sie den Untersberg zum dritten Mal in verschiedenen Höhen umrundet hatten, meldete sich Wolf mit den Worten »OE-DID, request Spotlanding from 3500« beim Tower vom Salzburg-Airport, was dieser auch prompt bestätigte.
    Leicht irritiert fragte Linda: »Was hast du vor? Kannst du nicht wie andere Piloten auch einfach nur normal landen?«
    Sie kannte bereits alle Phrasen, welche am Funk verwendet wurden, und wusste daher, was Wolf vorhatte. Er wollte aus über eintausend Metern Höhe, mit abgestelltem Motor, genau in der Mitte der Landebahn aufsetzen. Wolf nahm jetzt Kurs direkt auf den Flughafen.
    »Lass mir doch den Spaß und außerdem sollte man so etwas ab und zu probieren. Eine solche Notlandeübung dient doch auch der Sicherheit.«
    Linda war klar, dass ihr Einwand, nach bereits erfolgter Bestätigung vom Tower, ohnehin nichts mehr brachte, und sie entgegnete sarkastisch: »Ab und zu? Das machst du doch fast jedes Mal und das mit der Sicherheit ist doch auch nur eine Ausrede von dir. Du brauchst einfach den Nervenkitzel, aber nicht mit mir, verstehst du?«
    Wolf hatte inzwischen den Ausgangspunkt und die richtige Höhe für seine »Spot Landing« mitten über der Landebahn erreicht und nahm nach der Freigabe vom Tower das Gas vollkommen heraus. Jetzt war nur noch das Rauschen des Windes zu hören. Sechshundert Meter unter ihnen lag der Airport. Er ließ die Landeklappen voll ausfahren, achtete genau auf seine Geschwindigkeit, zog die Maschine in einer einzigen Kurve steil nach unten und landete die Cessna mit traumwandlerischer Sicherheit exakt in der Mitte der Landebahn. »Du hast ja gar nicht geklatscht«, beschwerte er sich bei Linda, »obwohl es eine butterweiche Landung war.«
    Nachdem sie das Flugzeug wieder auf der Drehscheibe im Rundhangar verstaut hatten, sagte Linda: »Ich bin neugierig, was wir auf dem Video von den Felswänden entdecken.«
    Der Film brachte so gut wie nichts Neues. Wolf sah sich noch einmal die Stelle genau an, wo er die optische Täuschung mit dem dunklen Felsen gesehen hatte. Er stutzte. »Komm einmal her, ich zeig dir etwas!«
    Linda setzte sich zu Wolf vor den Monitor. »Da, schau auf den Felsen, den dunklen Felsen, der jetzt von links ins Bild kommt.«
    »Das gibt es doch gar nicht!«, rief Linda völlig verblüfft, »Da muss die Kamera einen Moment ausgesetzt haben.«
    Der dunkle Felsen war anfangs mitten im Bild gut zu sehen, als er plötzlich zirka zwanzig Meter weiter rechts am Bildrand auftauchte. »Als ob da einige Bilder im Film fehlen würden.« »Nein«, widersprach Wolf, »dann müssten ja die Wiesen und die Felswände dahinter ebenso nach rechts verschoben sein. Die sind aber noch immer in der Mitte des Bildes. Es betrifft also nur den dunklen Felsen.«
    Wolf wechselte ins Video-Bearbeitungsprogramm und sie schauten sich die Stelle im Film in Einzelbildern an. Zuerst war nichts Ungewöhnliches festzustellen. Dann kamen plötzlich zwei Bilder, in welchen der Felsen überhaupt nicht mehr zu sehen war. Nur eine Zehntelsekunde lang. Danach tauchte derselbe Felsen ein Stück weiter rechts wieder auf. Der Rest des Videos war wieder ganz normal.
    »Das sieht aus, als wäre hier ein Hologramm von dem Felsen zu sehen. Du siehst ihn zwar von jeder Seite, aber die Bilder decken sich nicht ganz genau. Ein Wanderer würde das niemals bemerken, nur mit dem schnell fliegenden Flugzeug und der Videokamera ist uns das eben aufgefallen. Vermutlich hat auch die richtige Höhe etwas damit zu tun.«
    Linda war erstaunt: »Du meinst also, dass der Felsen gar nicht existiert?«
    »Ja, das glaube ich. Wenn man davorsteht, sieht man ihn, obwohl er wahrscheinlich gar nicht da ist. Vielleicht ist dahinter ein Eingang. Das wäre
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