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Spuk in Rocky Beach

Spuk in Rocky Beach

Titel: Spuk in Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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machten sie sich auf den Weg in die Kanalisation.

Showdown
    Zunächst stiegen sie nacheinander etwa drei Meter an den Stahlsprossen hinab. Von da ab führte ein schmaler Gang weiter. Nach wenigen Metern  erreichten sie ein größeres Gewölbe. Sternförmig zweigten hier weitere Kanäle ab. In der Mitte zog eine stinkende Brühe an ihnen vorbei.
    »Igitt. Ich glaube, ich setz mir jetzt schon die Atemmaske auf«, stöhnte Peter. Bob und Justus machten es ihm nach.  »Wo geht’s weiter, Bob?«, fragte Justus. Seine Stimme klang hinter der Maske tatsächlich wie die eines Raumfahrers.  Bob zeigte auf den Kanal direkt neben ihnen.
    »Dem Plan zufolge müssen wir einfach immer  diesen Gang entlang laufen und kommen automatisch zum Brunnen.«  Sie versuchten so weit wie möglich am Rand zu gehen, um nicht in das trübe Abwasser zu treten.  Fallende Tropfen hallten von den Wänden.  »Hoffentlich treffen wir nicht deine sprechenden Ratten, Just«, flüsterte Bob und lachte leise. Peter fand das überhaupt nicht lustig.  Allmählich begann das Licht der Taschenlampe zu flackern.
    »Das fehlte uns noch. Die Batterien machen  schlapp«, stöhnte Peter. Immer schwächer wurde das Licht. Endlich sahen sie am Ende des Ganges einige Stahlsprossen an der Wand.
    »Hier ist es«, jubelte Bob. »Direkt über uns müsste der Brunnen sein.« Sie erklommen die Sprossen und öffneten eine Klappe. Doch sie befanden sich nicht auf dem Marktplatz, sondern in einem kleinen Raum mit vielen Röhren, Motoren und Ventilen.
    »Ich weiß, wo wir gelandet sind!«, rief Justus.
    »Erinnert ihr euch noch an die Männer, die an dem Brunnen gearbeitet haben? Wir sind jetzt genau in dem Schacht daneben. Und das hier ist die Pumpanlage.«  Peter entdeckte in einer Ecke einen Blecheimer.  »Und jetzt haben wir das letzte Rätsel auch gelöst.  In diesem Eimer ist Theaterblut gewesen. Beim Film braucht man Unmengen davon. Jemand konnte hier unten unbemerkt das Zeug in die Anlage einfüllen und oben kam, wie durch ein Wunder, blutrotes Wasser aus Fred Firemans Spritze.«  Die drei Detektive waren stolz auf sich.  Von oben drangen Stimmen vom Marktplatz zu  ihnen.  »Seid mal leise«, flüsterte Justus. »Ich glaube, da oben spricht gerade Tibor.« Behutsam drückte Justus die Eisenklappe über ihnen einen winzigen Spalt breit auf. Vorsichtig blinzelten sie auf den Marktplatz. Direkt vor sich sahen sie den bunten Umhang von Tibor. Ab und zu huschte seine Frau Maja an ihnen vorbei.
    »Taranbajaa, Taranbajaa …«, rief er unermüdlich und wedelte mit seiner Wünschelrute. Am Himmel zuckten die Laserlichter und Susan Sanders  kommentierte in einem fort die Ereignisse. Ab und zu hörte man die Stimme des jungen Polizisten über ein Megafon. »Bitte gehen Sie nach Hause. Hier gibt es absolut nichts zu sehen. Die nationale Sicherheit steht auf dem Spiel.«  Bob deutete auf den pulsierenden Quarz auf der Brunnenkante. »Das wird bestimmt der große  Bäng«, flüsterte er.  Tibor schrie immer lauter und die Menge johlte.  Plötzlich gab es einen lauten Knall und aus dem Quarz strömte explosionsartig gelbgrüner Rauch.
    »Taranbajaa!«, brüllte Tibor wie besessen. Einige der Schaulustigen brüllten mit. Im Hintergrund kreischte jemand über den Platz. »Sie sind da! Sie sind wirklich da! Komm, Fopsy, lauf hin und gib Pfötchen.«  Susan Sanders Stimme überschlug sich mittlerweile. Es war mit Abstand der größte Tag ihrer jungen Reporterkarriere.
    »Jetzt!«, rief Justus und öffnete mit Schwung die Eisenklappe. Nacheinander stiegen sie aus dem Schacht und standen im gleißenden Licht der Scheinwerfer.  Augenblicklich war es totenstill in Rocky Beach.

    Susan Sanders erstarrte mit offenem Mund und ließ ihr Mikrofon fallen. Tibor zerbrach vor Schreck seine Wünschelrute und Maja fiel schlichtweg in Ohnmacht.  Mit bedächtigen Schritten stellten sich Justus, Peter und Bob um den Kristall. Noch immer  strömte aus diesem grüngelber Rauch.  Minuten vergingen.  Langsam erhoben sie die Hände und griffen an ihre Atemmasken. Dann zogen die drei ??? sie gleichzeitig vom Kopf.  Fassungslos starrte die Menge sie an. Auch Mister Porter stand zwischen den Schaulustigen. Auf dem Arm trug er einen Stapel seiner bedruckten T-Shirts. Er hatte an diesem Abend gute Geschäfte gemacht. »Das sind doch die drei vom Schrottplatz«, durchbrach er die Stille. »Aber ja, das sind Justus, Peter und Bob!« Die Menschen begannen zu tuscheln.  Justus holte
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