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Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Titel: Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung
Autoren: Burkhard Schneeweiß , Theodor Hellbruegge
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erweiterten sozialen Umfeld des Kindes wird mit dem Einverständnis der Eltern in Form von Hospitationen oder Gesprächen zu Kinderkrippe, Kindergarten, Schule oder Verein hergestellt.
Therapieansatz
    Die »intrinsische Motivation« des Kindes innerhalb einer »vorbereiteten Umgebung« kann selbst oder mit Hilfe der Bezugspersonen die natürliche kindliche »Freude am Tun« aktivieren. Die freie Materialauswahl oder die Hinführung dazu gibt Hilfe zum Erspüren und lädt dazu ein, seinen besonderen Interessen nachzugehen. Stärken kommen zum Vorschein. Durch das Material wird Kontaktaufnahme und der Beziehungsaufbau zum sozialen Umfeld erleichtert und Sprechbereitschaft in Form von handlungsbegleitendem Sprechen geweckt.
Therapieziel
    Soziale Integration in Familie, Kinderkrippe, Kindergarten, Schule und Vereine.
    Ziel der Montessori-Therapie ist es, das Kind bei der Entwicklung seiner
sensorischen,
motorischen,
kognitiven und
sozial-emotionalen Fertigkeiten und Fähigkeiten zu entwickeln.
    Individuelle Stärken sollen wahrgenommen, wertgeschätzt und verstärkt, Schwächen abgeschwächt und beides besser in Einklang gebracht werden. Dazu tragen die »vorbereitete Umgebung«, das klassische Montessori-Material mit seinen Adaptionen, die Zusatzmaterialien und vor allem die Montessori-Therapeutindurch die »erzieherische Haltung« als Modell zur Nachahmung bei.
Therapietransfer
    Die eigentliche Erziehungsarbeit leisten die Eltern in der Familie. Die Therapie soll nur eine vorübergehende, zeitlich begrenzte erziehungsunterstützende Hilfe sein. Eltern, die am Therapiegeschehen regelmäßig teilnehmen, lernen ihr Kind sensibel zu beobachten. Davon abgeleitet, können sie seine Stärken und Schwächen besser einschätzen und auf besondere Bedürfnisse sinnvoll eingehen. So werden Kinder täglich gefordert, Unter- oder Überforderung vermieden.
    Die Übertragung der Therapiemethoden durch Bezugspersonen in die vertraute Umgebung daheim wird nachvollziehbar gemacht. Gemeinsam sucht man nach in der Familie vorhandenen Ressourcen. Tipps und Anregungen sollten in den täglichen natürlichen Tagesablauf zu Hause einfließen und haben entscheidenden Einfluss auf gemeinsame Therapieerfolge.
Therapieinhalt und -methodik
    Wesentlicher Therapieinhalt ist neben der sozialen Zuwendung durch den Therapeuten und der teilnehmenden sensiblen Beobachtung einer Bezugsperson die Materialarbeit mit den Montessori-Materialien. Inhalt jeder Montessori-Materialarbeit sind Handlung und Wahrnehmung in Verbindung mit Sprache. Das ist die
»Nahrung für den Geist«
.
    Während der Materialarbeit sollte eine Atmosphäre zur »Polarisation der Aufmerksamkeit« und zur »Meditation am Detail«, u. a. durch therapeutische Haltung, geschaffen werden. Die eigene Wertschätzung gegenüber dem »Dargebotenen« sollte spürbar sein. Zeit zur Wiederholung für Übung, Festigung und Vertiefung muss gegeben werden.
    Maria Montessori mahnte bezugnehmend auf die Zeit:
    »Wer ungeduldig ist, versteht es nicht, den richtigen Wert der Dinge zu erkennen. Er erkennt nichts anderes an als die eigenen Triebe und die eigenen Befriedigungen.«
    »Ein Warten ohne den sofortigen Erfolg zu sehen, das ist es, was die meisten nicht ertragen können und was ihnen den Eindruck macht, Zeit zu verlieren.«
    Maria Montessori,
Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter
Therapiematerialien zur Sprachentwicklungsförderung in den ersten Lebensjahren im Rahmen der Montessori-Therapie
Übungen des praktischen Lebens
    Übungsbeispiele sind Löffel, Schütt- und Gießübungen, Mühlen zum Mahlen von Getreidekörnern, Kaffeebohnen oder Nüssen, Anziehrahmen, Falttücher und vieles mehr. Die Übungen des praktischen Lebens lenken den kindlichen Bewegungsdrang, dienen zur Bewegungssteuerung, Bewegungskoordination und Bewegungsverfeinerung.
    Das Training der Feinmotorik regt die Mundmotorik an, begünstigt die Entwicklung der Sprechmuskulatur, dadurch auch die Artikulation und unterstützt die Lautanbahnung. Die vom Material ausgehende Ordnungsstruktur ist eine indirekte Vorbereitung für den Sprachaufbau, insbesondere grammatikalisch für die Syntax, die Lehre vom Satzbau. So wie jede strukturierte Handlung einer äußeren Ordnungsfunktion unterliegt, unterliegt das handlungsbegleitende Sprechen einer Strukturierung der sprachlichen Abläufe, der inneren Ordnungsfunktion. Die äußere Ordnung und ihre Aufrechterhaltung hilft uns dabei, eine innere Ordnung als Grundlage für die Sprache,
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