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Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Titel: Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung
Autoren: Burkhard Schneeweiß , Theodor Hellbruegge
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der materialspezifische Wortschatz wird im Handeln greifbar gemacht und durch sprachliche Begleitung begriffen.
    Sprachliche Begleitung ist die Brücke vom Konkreten zum Abstrakten bzw. umgekehrt. Handlungsbegleitendes Sprechen während jeder mathematischen Materialarbeit, somit lautes Denken, gibt Einblick und Aufschluss über Stärken und Schwächen des Kindes, seine eigenen Lösungswege und Lösungsstrategien, aber auch über anhaltende oder schwankende Aufmerksamkeit.
    Die möglichst frühe umfassende Förderung des mathematischen Wortschatzes ist die beste Grundlage für ein späteres gutes Sachaufgabenverständnis. So verstanden, können einzelne Worte in Aufgabentexten Hinweise für auszuführende Rechenarten geben. Begriffe wie »dazugeben« (Rechenart Addition) und »wegnehmen« (Rechenart Subtraktion) können Jahre vorher während der Beschäftigung mit »Übungen des praktischen Lebens« eingeführt und gefestigt werden.
Kosmische Erziehung
    Zur kosmischen Erziehung zählen Erdkundematerialien wie Land- und Wasserformen, Länderpuzzle und Fahnen, Biologiematerialien wie Puzzle zu Baum, Blatt und Blüte und Geschichtsmaterialien wie die Saurier. Das Material der kosmischen Erziehung umfasst die Bereiche Geschichte, Biologie, Erdkunde, Physik und Chemie. Die kindlichen Interessen werden vielfältiger. Neugierde und Tatendrang werden geweckt durch Exkursionen und Experimente. Das Kind entdeckt die Welt, geht hinaus, die Vielfalt des Lebens und dessen Entstehungsgeschichtewerden erkundet, komplexe Zusammenhänge erforscht und sprachlich verarbeitet.
    Es erweitert seinen unmittelbaren Lebensbereich, und mit den Erfahrungen am konkreten Material vergrößert sich sein Allgemeinwissen, das sich im Wortschatz verdeutlicht. Interessensneigungen können spielerisch lernend sprachlich vertieft werden. Besonders in der frühen Kindheit zeigt sich der »absorbierende Geist« in seiner Wirkung, indem er wie ein Fotoapparat Bilder aus der Umgebung aufnimmt und speichert. Die gespeicherten Bilder werden in der »Dunkelkammer« entwickelt. Mit scheinbarer Leichtigkeit vollziehen sich am Anfang des Lebens viele unserer Entwicklungsschritte im Verborgenen. Deshalb sind »je jünger, desto leichter« sprachliche Fertigkeiten und Fähigkeiten zu erwerben und »je früher, desto besser«.
Literatur
    Anderlik, L. (2011):
Ein Weg für alle! Leben mit Montessori: Montessori-Therapie und -Heilpädagogik in der Praxis.
Dortmund: Verlag modernes lernen.
    Anderlik, L. (2012):
Die Montessori-Therapie zwischen Montessori-Pädagogik und Heilpädagogik
. Dortmund: Verlag modernes lernen.
    Eckert, E. & Waldschmidt, I. (2010):
Inklusion: Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Montessori-Pädagogik.
Impulse der Reformpädagogik, Bd. 28, Münster: LIT Verlag.
    Montessori, M. (1928):
Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter
. Stuttgart: Verlag J. Hoffmann.
    Montessori, M. (1972):
Das kreative Kind.
Freiburg im Breisgau: Herder. Montessori, M. (1976):
Die Schule des Kindes.
Freiburg im Breisgau: Herder.
    Montessori, M. (1989):
Die Entdeckung des Kindes.
Freiburg im Breisgau: Herder.
    Opp, G., Hellbrügge, T. & Stevens, L. (2006):
Kindern gerecht werden

Kontroverse Perspektiven auf Lernen in der Kindheit.
Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

BURKHARD SCHNEEWEISS
    Nachwort
    Ein Kind erwirbt mit der Sprache die soziale Teilhabe an der Gemeinschaft. Frau Mechthild Papoušek fasst das Wunder des Spracherwerbs mit folgenden Worten zusammen: »Der menschliche Säugling wird mit Fähigkeiten im Bereich von auditiver Wahrnehmung, stimmlicher Nachahmung, Lautbildung, Lern- und Integrationsfähigkeit und kommunikativen Kompetenzen geboren, die in ihrer Kombination in der Natur einzigartig sind.« In jüngster Zeit ist es gelungen, den komplexen Vorgang des Spracherwerbs in einzelnen Elementen zu analysieren. Entscheidende Grundlage bildet die intuitive emotionale Bindung zwischen Säugling und primärer Bezugsperson. Dies ist in aller Regel die Mutter. Heute kann man diesen Vorgang endokrinologisch und neurobiologisch weitgehend erklären. Bereits vor der Geburt hört und differenziert der Fet Geräusche und Sprache. Im Laufe des ersten Lebensjahres bildet der Säugling ein auditiv-perzeptives Netzwerk für das Erkennen und Nachahmen der vertrauten Sprache(n) seines sozialen Umfeldes.
    Mehrsprachig aufwachsende Kinder sind in Deutschland keine Seltenheit. Bis zum dritten Jahr vermögen sie zwei (oder mehr) Sprachen gleichzeitig zu erwerben. Abgesehen
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