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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben
Autoren: Glen Cook
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Buch mit einer Hand an ihre Brust und stürzte den Brandy hinunter. »Du mußt mich zur Bibliothek begleiten.«
    »Jetzt sofort?« Junge, hör auf zu meckern.
    »Es ist niemand da.« Sie nahm einen Schlüssel aus der Rocktasche. »Sie sind alle übers Wochenende weg.«
    Meine ritterliche Gesinnung gewann sofort die Oberhand. »Natürlich komme ich mit. Schließlich haben sich wegen dieser Bücher schon Menschen umgebracht.«
    Ich schloß ab und trat auf die Straße. Ich winkte Mrs. Cardonlos zu. Sie hob so schnell die Nase, daß sie sich den Hals verrenkte. Dann streckte ich die Zunge aus. In Richtung meines eigenen Hauses. Ich war sicher, daß diese Geste nicht vergeudet war.
     
    79. Kapitel
     
    Zwei Tage verstrichen. Ich war vollkommen in Gedanken, als ich nach Hause kam. Und ich hatte nur einen einzigen nicht sentimentalen Gedanken auf dem Heimweg. War ich der einzige Blödmann gewesen, der nicht gewußt hatte, daß man an den Büchern herumgepfuscht hatte? Erklärte das, warum niemand zum Horst zurückgerannt war, nachdem die Wache abgezogen war?
    Meine Haustür ging auf, als ich nach meinem Schlüssel suchte. Ein alter Typ, der fast so beeindruckend aussah wie Efeu, sah mich an. »Wurde auch Zeit, daß Sie auftauchen. Sie haben dieses Haus in Schutt und Asche gelegt. Die Schränke sind leer. Sie haben mir nicht mal einen Heller dagelassen, mit dem ich einkaufen gehen konnte.«
    Hinter ihm machte sich Der Gottverdammte Papagei ans Werk.
    »Ich wußte, daß mein Glück nicht andauern würde.«
    »Was?«
    »Du bist nicht verlorengegangen.« Dean schien gealtert zu sein. Das mußte die Anstrengung bewirkt haben, zu verhindern, daß dem jungen Paar die Wirklichkeit zu Bewußtsein kam. »Du weißt doch, wo das Geld ist.«
    Aber er kam dem Toten Mann nicht gern zu nah, deshalb hatte er auf Vorwurf geschaltet und versucht, mich reinzulegen. Aber das gab er nicht zu. »Und Sie haben erlaubt, daß jemand mein Bett benutzt.«
    »Einige Jemands. Und es war gut, daß du dir mit deiner Rückkehr Zeit gelassen hast. Dein Herz hätte den letzten Aufstand hier nicht mitgemacht. Läßt du mich jetzt ins Haus? Es ist noch zu früh, hier draußen zu schlafen.« Ich hatte vor, einige Stunden in meinem eigenen Bett zu verbringen. Ich mußte die Bibliothek zu dieser unseligen Stunde verlassen, in der nur Leute wie Dean wach sind.
    »Mr. Zarth ist da.«
    »Eierkopf? Jetzt?« Zarth verhält sich flexibler als ich, aber auch er hat keine besondere Lust, mitten in der Nacht aufzustehen.
    »Er ist gerade erst aufgestanden. Weil ich Sie auch in Kürze erwartete, habe ich ihn mit einer Tasse Tee in die Küche gesetzt.« Ganz zu schweigen von den mageren Vorräten, die ich gerade erst angelegt hatte, wie ich feststellen mußte, als ich hereinkam.
    Eierkopf läßt sich selten von einer höflichen Ablehnung an einer Mahlzeit hindern.
    Ich setzte mich, und Dean schenkte mir Tee ein. »Was gibt's?« fragte ich Zarth.
    »Eine Nachricht von Winger.«
    »Wirklich?«
    »Sie braucht Hilfe.« Er hatte Schwierigkeiten, ernst zu bleiben.
    »Dem kann ich kaum widersprechen. Was für ein Problem hat sie denn? Und warum sollte mich das für fünf Pfennig interessieren?«
    Zarth kicherte. »Ihr Problem ist, daß sie jemanden sucht, der sie gegen Kaution aus dem Al-Khar herausholt. Anscheinend hat sie in einem bestimmten Landhaus herumgeschnüffelt und konnte die Wache nicht davon überzeugen, daß sie dort lebte. Sie haben sogar nach einer großen Blondine gesucht, die ihnen vielleicht erzählen kann, was passiert ist.«
    »Wunderbar. Aber wie hast du es rausgekriegt? Du klingst wie Oberst Block.«
    »Block hat sich an Morpheus gewendet, weil er dich hier nicht auftreiben konnte.«
    »Was will er von mir?« Ich konnte es mir denken. Ein paar kleine Fragen über die Ereignisse im Horst.
    »Er sagte, Winger hätte dich als ihren nächsten Verwandten angegeben, als sie gefragt wurde, wer benachrichtigt werden sollte, daß sie einsitzt. Damit die Person eine Kaution stellen oder Bestechungsgeld für den Wachtposten oder was auch immer besorgen kann.«
    »Verstehe.« Das glaubte ich.
    »Außerdem bin ich hingegangen und hab' sie mir angesehen. Sie hat sich schon mit einem Wichser angelegt, der dachte, er könnte ein paar Gefallen von ihr einheimsen. Sie hat ihm den Arm gebrochen.«
    »Wirft man ihr etwas vor?«
    Zarth schüttelte den Kopf. »Schrauber versucht einfach nur, sie über die Vorkommnisse auszuquetschen. Aber du kennst ja Winger. Sie kann ziemlich
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