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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel
Autoren: Andreas Franz
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Freunden.«
    »Dann schwing deinen Arsch her und frag nicht lange, warum.
Ist dein Büro abgeschlossen?«
    »Nee, da muss doch jederzeit jemand reinkönnen.«
    »Pass auf, ich leg einen USB-Stick vor deinen Monitor. Kopier
den entweder auf einen andern Stick oder eine CD. Und kein
Wort zu niemandem. Kapiert?«
    »Bin schon unterwegs.«
    Santos öffnete die Toilettentür einen Spalt, rannte hinaus und
den Gang entlang einen Stock tiefer, riss die Tür von Nolls
Büro auf und legte den USB-Stick auf den Tisch. Dann rannte
sie wieder zurück und war völlig außer Atem, als sie mit Henning
und Harms zu Oberstaatsanwalt Sturm ging, der mit den
beiden Männern vom Verfassungsschutz im Besprechungszimmer
saß.
    »Meier und Plewka«, stellten sie sich kurz und knapp vor.
    »Nehmen Sie Platz«, sagte Plewka.
    »Das hatten wir sowieso vor, ist ja unser Präsidium«, entgegnete
Henning kühl.
    »Aber nicht Ihr Fall. Sämtliche von Ihnen und Ihren Kollegen
festgenommenen Personen werden uns überstellt, alle sichergestellten
Akten und sonstiges Material bekommen wir. Diese
Aktion heute hat nie stattgefunden. Habe ich mich deutlich
ausgedrückt?«
    »War nicht zu überhören. Und wieso, wenn ich fragen
darf?«
    »Dürfen Sie nicht. Die ganze Angelegenheit fällt nicht mehr in
Ihren Zuständigkeitsbereich ...«
    »Auch nicht der Mord an unserm Kollegen Wegner?«
    »Auch der nicht. Dafür wäre ohnehin die Interne zuständig gewesen,
aber Sie haben sich ja sehr geschickt diesen Fall unter
den Nagel gerissen ...«
    »Ihr Brüder kotzt mich an. Ich weiß genau, wie das jetzt weitergeht.
Ihr übernehmt, und alles wird unter den Teppich gekehrt.
Keine Informationen nach draußen, es hat diesen Fall
nie gegeben und diese Klinik auch nicht. Richtig?«
    Plewka grinste kurz, um gleich darauf wieder ernst zu werden
und zu entgegnen: »Was ab jetzt passiert, braucht Sie nicht
mehr zu kümmern. Ihr seid raus aus der Nummer. Sie haben
sich auf eine Ebene begeben, die für Sie ein paar Etagen zu
hoch ist. Wenn ich bitten darf.«
    »Was?«
    »Unterlagen, Material.«
    »Wir haben nichts, wir hatten ja noch nicht mal Gelegenheit,
auch nur einen zu verhören.«
    »Okay. Aber sollten wir rauskriegen, dass ihr uns verarscht,
seid ihr die längste Zeit bei der Truppe gewesen, denn dann
werden wir dafür sorgen, dass ihr bis zu eurer Pensionierung
nur noch Strafzettel verteilt. Klar?«
    »Ich würde Ihnen raten, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu
lehnen, auch ihr Kerle seid nur Laufburschen und austauschbar.«
    »Soll das eine Drohung sein? Wenn ja, ich brauch nur zum Telefon
zu greifen, und Sie werden schon morgen eine blaue Uniform
tragen.«
    »Geht's auch freundlicher?«, meldete sich Santos mit charmantem
Lächeln zu Wort. »Ich mein ja nur.«
    »Werte Dame, du hast uns noch nicht unfreundlich erlebt.«
    »Sind wir uns schon mal begegnet? Ich hasse es nämlich, von
Leuten wie Ihnen geduzt zu werden.«
    »Ihr Kollege hat's anscheinend schon erfasst, im Gegensatz zu
Ihnen. Absolute Informationssperre, und sollten wir erfahren,
dass doch was an die Presse oder Öffentlichkeit durchgedrungen
ist, seid ihr dran.«
    »Warum glaubt ihr Burschen bloß, dass wir immer diejenigen
sein müssen, die gegen die Regeln verstoßen. Bei euch gibt's
wohl keine undichten Stellen, oder?«
    »Nicht, dass mir bekannt wäre.«
    »Dann, Herr Verfassungsschutz, sollten Sie sich mal besser erkundigen.
Für mich ist das Gespräch hiermit beendet, wir haben
einen langen Tag hinter uns«, sagte Henning, erhob sich
und sah den Oberstaatsanwalt an, der kein einziges Wort gesagt
hatte und seinem Blick kaum standhielt.
    »Wir sind noch nicht fertig. Wer hat Luschenko und Koljakow
umgebracht?«
    »Keinen Schimmer, sie waren schon tot, als wir ankamen«,
spielte Santos die Ahnungslose und zuckte mit den Schultern.
»Erzählt's dem lieben Gott. Und der Heilige Geist hat euch als
Geiseln genommen. Aber wir kriegen das auch noch raus.«
    Plewka und Meier erhoben sich. Plewka sagte: »Alle Festgenommenen
werden sofort von hier weggebracht, um alles Weitere
kümmern wir uns. Wiedersehen.«
    »Kein Bedarf«, entgegnete Henning, gab Santos ein Zeichen
und ging mit ihr in sein Büro. Harms und der Oberstaatsanwalt
folgten ihnen.
    »Herr Henning, es tut mir leid, aber mir sind die Hände
gebunden. Wenn diese Typen auftauchen, hab auch ich nichts
mehr zu melden. Haben Sie Informationen zurückgehalten?
«
    »Nein.«
    »Ich glaube Ihnen
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