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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition)
Autoren: Sabrina Jeffries
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nicht, was Großmutter sich nun wieder ausgedacht hatte, nachdem sie »krank« geworden war.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Celia voller Besorgnis.
    »Momentan hat sie nur diffuse Schmerzen in der Brust. Es muss nichts Schlimmes bedeuten und vergeht vielleicht wieder.« Dr. Wright sah Jarret an. »Aber sie muss Bettruhe halten, bis sie sich besser fühlt. Und sie weigert sich, das zu tun, bevor sie nicht mit Ihnen gesprochen hat, gnädiger Herr.« Als die anderen sich ebenfalls erhoben, fügte er hinzu: »Unter vier Augen.«
    Mit einem knappen Nicken folgte Jarret ihm in Großmutters Zimmer.
    »Sagen Sie nichts, was sie aufregen könnte«, raunte ihm Dr. Wright zu, bevor er ging und die Tür hinter sich schloss.
    Beim Anblick seiner Großmutter stockte Jarret der Atem. Sie sah wahrhaftig nicht gut aus. Sie saß zwar gestützt von einigen Kissen aufrecht im Bett, also drohte sie nicht gerade zu sterben, aber ihre Gesichtsfarbe war alles andere als gesund.
    Er verdrängte die Angst, die in ihm aufstieg. Großmutter war lediglich ein wenig angeschlagen. Sie wollte sicherlich nur einen weiteren Versuch unternehmen, über sein Leben und das seiner Geschwister zu bestimmen. Aber wenn sie glaubte, ihre Methoden hätten bei ihm den gleichen Erfolg wie bei Oliver, konnte sie sich auf eine Überraschung gefasst machen.
    Sie zeigte auf den Stuhl, der neben dem Bett stand, und Jarret nahm argwöhnisch Platz.
    »Wright, dieser Narr, hat gesagt, ich dürfe das Bett mindestens einen Monat lang nicht verlassen«, murrte sie. »Einen Monat! So lange kann ich die Brauerei nicht alleinlassen.«
    »Du musst so lange pausieren, wie es nötig ist, wenn du wieder gesund werden willst«, entgegnete Jarret unverbindlich. Solange er nicht wusste, was sie im Schilde führte, musste er auf der Hut sein.
    »Um es einen Monat lang in diesem Bett auszuhalten, muss ich jemanden haben, der in der Brauerei nach dem Rechten sieht. Jemanden, der verlässlich ist und dem ich vertraue. Jemanden, der ein persönliches Interesse daran hat, dass alles rund läuft.«
    Als sie ihn durchdringend ansah, erstarrte er. Das war also ihr Plan.
    »Niemals!«, sagte er und sprang auf. »Denk nicht einmal daran!« Er wollte auf keinen Fall unter ihrer Fuchtel stehen. Schlimm genug, dass sie ihm vorschreiben wollte, wann er zu heiraten hatte – aber dass sie auch noch sein ganzes Leben kontrollierte, war ausgeschlossen.
    »Früher wolltest du unbedingt in die Brauerei«, entgegnete sie schwer atmend.
    »Das ist lange her.« Damals war er verzweifelt bemüht gewesen, einen Platz im Leben zu finden. Doch ganz gleich, welchen Platz man fand, er konnte einem jederzeit wieder vom Schicksal entrissen werden. Das hatte er inzwischen gelernt. Alle Zukunftshoffnungen konnten mit einem Wort zunichtegemacht werden, die Eltern konnten einem von einem Moment auf den anderen genommen werden, und der gute Ruf einer Familie konnte aus Böswilligkeit ruiniert werden.
    Nichts im Leben war sicher. Also stand man sich besser, wenn man mit leichtem Gepäck reiste, ohne Verpflichtungen und Träume. Nur so ließen sich Enttäuschungen vermeiden.
    »Du wirst die Brauerei eines Tages erben«, bemerkte seine Großmutter.
    »Nur wenn wir alle im Laufe dieses Jahres heiraten«, erwiderte er. »Aber gesetzt den Fall, dass ich sie erbe, werde ich einen Geschäftsführer einstellen. Was du schon vor Jahren hättest tun sollen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich will nicht, dass irgendein Fremder meine Brauerei führt.«
    Es war immer dieselbe Leier.
    »Wenn du es nicht machen willst, muss ich Desmond die Verantwortung übertragen«, fügte sie hinzu.
    Jarret packte die kalte Wut. Desmond Plumtree war ein Vetter ersten Grades ihrer Mutter, und sie verachteten ihn alle – er selbst ganz besonders. Großmutter hatte schon früher damit gedroht, diesem Dreckskerl die Brauerei zu vermachen, und sie wusste genau, wie Jarret dazu stand. Das versuchte sie nun auszunutzen.
    »Mach nur, nimm ihn ruhig«, sagte er leichthin, aber es verlangte ihm seine ganze Willenskraft ab, sich nicht von ihr manipulieren zu lassen.
    »Er kennt sich noch weniger damit aus als du«, entgegnete sie mürrisch. »Außerdem ist er mit seinem neuesten Unternehmen beschäftigt.«
    Jarret verbarg seine Erleichterung. »Es wird doch noch jemand anderen geben, der gut genug Bescheid weiß, um dich eine Weile zu vertreten.«
    Sie hustete in ihr Taschentuch. »Aber niemanden, dem ich vertraue.«
    »Und mir traust du zu, die Geschäfte zu
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