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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis
Autoren: Sandra Todorovic
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fünfzig Jahren in Kalun.“
Ich rümpfte die Nase. „Wir stecken also in Schwierigkeiten?“
„Kann man so sagen.“
Es klopfte an der Tür. Alexis stand auf und öffnete sie, da sprang ihr Lisa auch schon an den Hals, wie eine Heuschrecke.
„Ja, ich freue mich auch, Lisa.“
„Tut mir leid. Du hast mir halt gefehlt.“
„Hör auf mit der Gefühlsduselei und geh hinein“, forderte sie Megan von draußen auf. „Tust so als hättest du sie ein halbes Jahr nicht gesehen.“
Lisa ging zur Seite und Megan trat ins Zimmer. Lächelnd drückte sie Alexis einen Kuss auf die Wange, während ich auf sie zuging, um sie zu begrüßen. Alexis schob gerade die Tür zu, als es erneut klopfte.
Mit Ruby waren wir wieder komplett.

Ich wollte mich gerade aufmachen, um mich mit Jayden zu treffe, als es an der Tür klopfte. Leicht genervt ging ich hin.
Erschrocken packte ich Jayden am Arm, zog ihn ins Zimmer und schlug die Tür zu.
„Bist du verrückt?“, fragte ich ihn. „Wir wollten uns doch hinter der Turnhalle treffen?“
Er sagte nichts, sonder zog mich einfach an sich und küsste mich derart leidenschaftlich, dass mir die Knie zitterten. Der Boden unter meinen Füßen drohte wegzubrechen. Ich ergab mich seinen Lippen. So süß und wohltuend, wie Medizin.
„Es ist kalt“, sagte er, nachdem er von meinem Mund gelassen hatte. „Und hier ist es doch viel gemütlicher … Ich habe dich vermisst.“
Wieder küsste er mich.
„Ich dich auch“, hauchte ich dazwischen.
Langsam und ohne von meinem Mund zu lassen, schob er mich Rückwerts, während er mir meine Jacke auszog. Sie fiel achtlos auf den Boden.
Lächelnd setzte ich mich auf das Bett, griff nach seinem grünen Pullover und zog ihn zu mir herunter. Jayden lag halb über mir und streichelte mir zärtlich mit der linken Hand über die Wange.
Mein Herz flatterte, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Hitze durchströmte meinen Körper und stieg mir geradewegs in den Kopf.
Plötzlich grinste Jayden mich an.
„Was ist?“, fragte ich.
„Das ist neu.“
„Was ist neu?“, fragte ich verwundert nach.
„Die roten Flecken in deinem Gesicht“, antwortete er.
Nervös riss ich die Augen weit auf, schubste ihn regelrecht von mir und eilte zum Spiegel. Entsetzt blickte ich in mein, mit roten Flecken übersätes, Gesicht.
„Verdammt“, flucht ich vor mich hin.
Peinlicher ging es nicht?
Auf einmal fing Jayden an zu lachen.
„Was ist den so lustig?“, fragte ich leicht bissig und drehte mich zu ihm um.
„Es ist süß, wie du dich schämst, für etwas, wofür du nichts kannst.“
„Das ist nicht witzig, Jay.“ Böse funkelte ich ihn an. „Ich sehe aus wie die Mütze vom Weihnachtsmann.“
„In Ordnung. Es ist nicht lustig.“ Er unterdrückte das Lachen für einige Sekunden, bis er wieder lospustete.
„Na gut … du willst es ja nicht anders.“
Ich rannte los und warf mich auf ihn, dabei versuchte ich ihn zu kneifen, als Strafe, dass er mich ausgelacht hatte. Jayden wusste sich zu wehren. Am Ende lag er auf mir und hielt mir die Hände an den Handgelenken, über meinem Kopf zusammen, während er mich mit seinen grünen Augen lächelnd ansah.
Es fühlte sich an, als würden sie mich schon lange kennen, als könnte ich ihnen alles anvertrauen. Die Realität sah anders aus. Ich belog den Jungen, in den ich über beide Ohren verliebt war. Und ich wusste nicht, wie lange ich das noch durchstehen konnte.
Leicht hob ich meinen Kopf und küsste ihn sanft, um alles für einen Moment zu vergessen.
Ich weiß nicht, wie lange wir danach einfach nur dalagen und uns schweigend ansahen. Ich könnte Stunden mit ihm verbringen, ohne ein Wort und es würde mir genügen.
In Jaydens Nähe fühlte ich mich frei. Mein Herz war vollkommen sein. Genau deswegen war es so schwer, ihm die Wahrheit vorzuenthalten. Bereits jetzt fürchtete ich den Augenblick, in dem er erfährt, dass ich seinem Bruder half.
„Wirst du deinem Bruder je vergeben“, fragte ich irgendwann.
Eine Mischung aus Wut und Traurigkeit blitzte in seinen wunderschönen Augen auf. „Warum fragst du mich das?“
„Weil du ihn nicht hassen solltest, für etwas, wofür er nichts kann“, antwortete ich.
Jayden drehte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte die Decke an. „Ich hasse meinen Bruder nicht“, sagte er. „Sondern das, was er ist.“
Ich setzte mich auf und sah auf ihn herunter. „Er ist noch kein vollständiger Blutmagier. Warum hätte er mich sonst gehen lassen?“
„Ich
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