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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis
Autoren: Sandra Todorovic
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kenne seine Pläne nicht, Liv. Aber er wird seine Gründe gehabt haben. Und die, sind bestimmt nicht gut. Markus ist verloren.“ Er richtete sich auf und blickte mir in die Augen. „Also bitte, hör auf, von ihm zu reden, als würdest du ihn kennen. Das, was dich mitgenommen hat, war nicht mein Bruder“, betonte er leicht scharf.
„Verzeih mir.“ Ich legte meine Hand auf seine. „Ich wollte nichts aufwühlen. Ich dachte nur daran, wie es mir gehen würde, wenn David an seiner Stelle wäre. Ich könnte die Hoffnung nicht aufgeben. Alexis hat mir von dem Heilungszauber erzählt“, log ich.
„Eine Legende“, würgte er sofort ab. „Ich möchte nicht mehr darüber reden, Olivia. Bitte, lass uns einfach einen schönen Abend genießen.“
Ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln. „Okay.“
„Sehen wir uns einen Film an?“, fragte er.
„Suche dir einen aus. Viele habe ich nicht.“
Er stand auf und ging zum kleinen Fernsehschrank, wo er die DVDs durchsah.
Mir wurde in dem Moment klar, dass es wohl keine Möglichkeit gab, Jayden davon zu überzeugen Markus eine Chance zu geben.
Ich fuhr mir durch die Haare, dabei beschloss ich, heute nicht mehr darüber nachzugrübeln.
„Ich habe etwas“, sagte er und sah lächelnd zu mir zurück. „Date Night.“
„Der ist lustig.“
Nachdem er die DVD eingelegt hatte, kam er wieder zu mir aufs Bett. Ich machte es mir auf seiner Brust bequem.
Sein Herzschlag ging mir durch den ganzen Körper. Für einen Moment schloss ich die Augen und lauschte dem Klang, den sein pochendes Herz spielte.

Die Hilfe einer Raij
    Wochen vergingen und keine Nachricht von Markus. Langsam machte ich mir Sorgen.
Jayden konnte ich die Wahrheit immer noch nicht sagen. Die vielen Geheimnisse in meinem Leben fingen an mich zu erdrücken. Das Versteckspiel mit Jayden wegen unserer Eltern, das Lügen wegen Markus, das Belügen von Viktor wegen Jayden. Auch wenn ich Viktor als Freund lieb gewonnen hatte, ging ich ihm aus dem Weg.
Ruby und ich saßen in der Bibliothek und lernten für die morgige Geschichtsprüfung, während Miss Hops uns mit ihren kleinen, stechenden Augen beobachtete. Immer wieder spähte sie über ihren Computer zu uns hinüber.
„Ich schwör dir, Miss Hops ist verrückt“, flüsterte ich Ruby zu.
Sie blickte unauffällig zu ihr rüber. „Ich weiß. Aber die war schon immer schräg.“
„Olivia“, tönte es leise.
Suchend sah ich mich um. Alle im Raum waren mit ihren Büchern beschäftigt. Ich hatte mich wohl verhört. Ich widmete mich wieder meinen Notizen.
„Olivia … Olivia.“
„Hörst du das, Ruby?“
„Was den?“
„Jemand ruft meinen Namen.“
„Ist es ein Flüstern?“
Ich nickte.
Ihre Augen wurden groß. Sie lehnte sich zu mir herüber. „Ein Rufzauber“, schrieb sie auf meinen Block. „Antworte leise mit, Ja.“
Ich tat, was sie mir riet. „Ja.“
„Ich bin im zweiten Stock. Dritte Reihe. Lauf nach rechts. Markus.“
„Es ist Markus“, schrieb ich Ruby auf.
„Geh. Ich lenke Miss Hops ab.“ Sie stand auf und ging zu Schreibtisch der Bibliothekarin.
Ruhig schlich ich regelrecht zur Treppe, die zu den oberen Stockwerken, der siloartigen Bibliothek führte. Wie er es gesagt hatte, lief ich nach hinten in die dritte Reihe, als ich im zweiten Stock war, und lief danach rechts, bis ich ihn sah.
„Bist du noch ganz dicht?“, flüsterte ich gereizt. Paranoid sah ich mich um. „In der Bibliothek. Ist das dein Ernst? Jemand könnte dich erkennen.“
„Ich weiß. Wir treffen uns in deinem Zimmer. Bring deine Freundin mit.“
„Und das hättest du mir nicht in einer SMS mitteilen können?“
Er verschwand, ohne eine Antwort zu geben.
„Dieser Holzkopf“, knurrte ich verärgert. Schnell ging ich wieder hinunter zu Ruby.
Gespannt starrte sie mich an.
„Nimm deine Sachen. Wir sollten in meinem Zimmer weiter lernen.“ Ich weitete meine Augen als Zeichen.
Möglichst schnell, aber so das es nicht nach einer Flucht aussah, packten wir unsere Sachen zusammen und verließen die Bibliothek. Mein Herz klopfte wie wild.
Im Wohnhaus war Markus bereits in meinem Zimmer.
„Gut, dass du dich auch einmal meldest“, sagte ich vorwurfsvoll.
„Ich hatte zu tun.“ Markus blickte Ruby an und reichte ihr die Hand. „Markus Evens“, stellte er sich vor.
Leicht zögerlich nahm sie seine Begrüßung an. „Ruby Bogdanow.“
„Du musst dich nicht fürchten“, beteuerte er ihr.
„Ich habe keine Angst.“
„Deine Augen verraten dich.“
„Ist ja nicht gerade so, als
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