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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis
Autoren: Sandra Todorovic
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sollte er mir sagen?“
„Ich habe dir von den Arkaden erzählt. Weißt du noch?“
„Ja, und?“
„Ein Arkadus, findet seinen Besitzer von alleine.“
Da dämmerte es mir, wie eine riesige Glocke in meinem Schädel. „Merlins Arkadus“, flüsterte ich vor mich hin.
„Ich vermute, sobald du deine Kräfte hast, wird das Buch ganz an dich übergehen.“
„Ich muss mich in setzten“, sagte ich und setzte mich auf einen Stuhl im Zimmer. „Und wann hattest du vor, mir das zu erzählen?“
„Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so eintreffen wird, Olivia. Es ist eine Vermutung, weil das Buch dir erschienen ist. Normalerweise löst sich ein Arkadus mit dem Tod eines Magiers auf. Es wird nicht weitervererbt. Merlins Buch ist das Einzige, das den Tod des Besitzers überdauert hat.“
„Das wird ja immer besser“, schnaubte ich.
„Deshalb brauchst du erst deine Kräfte, bevor wir das Grab suchen. Ohne das Buch lässt sich das Grab nicht öffnen.“
„Ohne Jaydens Blut kann ich den Zauber nicht lösen“, sage Elle auf einmal. „Dad hat vorgesorgt.“
„Er hat ihn umgeschrieben?“, fragte Markus überrascht.
„Ja, deinetwegen. Ich habe unsere Eltern belauscht. Er tat es, weil er weiß, dass solange noch ein Funken von dir da ist, würdest du Kalun nicht betreten. Und wenn doch, wüsste er, sein Sohn sei verloren. Trotzdem kann er den Gedanken nicht ertragen, dich sterben zu sehen. Genauso wenig wie ich. Deshalb will er nicht, dass du zurückkehren kannst.“
Markus Körper zeigte keine Emotionen, doch seine Augen verrieten ihn. Er war berührt.
„Ich dachte, sie würden mich hassen.“
„Nein, dass haben sie nie. Sie hatten einfach keine andere Wahl. Du weißt, wie die Regeln sind. Du bist eine Ausnahme, doch Dad kann keine Ausnahmen zulassen, nur weil sein Sohn betroffen ist. Die Ältesten würden es nie gestatten.“
„Ich weiß. Und Jayden wird mir noch weniger helfen, als unsere Eltern. In seinen Augen bin ich ein Monster.“
„Er ist wütend, Markus. Die Blutmagie hat ihm seinen großen Bruder genommen. Er hat immer zu dir aufgesehen. Und plötzlich war alles anders. Er glaubt nicht an die Legende.“
„Deshalb wird er uns sein Blut nicht gegen“, sagte ich.
„Nicht freiwillig“, fügte Markus hinzu. „Ich habe keine andere Wahl. Denn ohne sein Blut, keine Reise nach Kalun. Somit keine Kräfte für Olivia. Und ohne Olivia bin ich verloren.“
„Nein“, widersprach ich leicht panisch und sprang vom Stuhl auf. „Er darf es nicht erfahren“, sagte ich mit aufgerissenen Augen.
„Weshalb nicht?“, fragte Markus.
„Er … er könnte uns an die Ältesten verraten“, log ich, um die Wahrheit zu verschleiern.
Plötzlich lächelte Ella. „Ich habe es doch gewusst. Jay hat mich angelogen. Ihr seid ein Paar. Stimmt’s?“
Ertappt blickte ich leicht verschämt zu Boden. „Er wird mir nicht vergeben, wenn er erfährt, dass ich ihm diese Sache verheimlicht habe.“
„Ich kann immer noch versuchen, mit ihm zu reden“, sagte Ella. „Wir sind Geschwister. Es gibt kein stärkeres Band.“
„Unsere letzte Begegnung war nicht besonders friedlich“, sagte Markus.
„Du hast uns beinahe umgebracht“, erinnerte ich ihn. „Nicht besonders friedlich trifft es nicht ganz.“
„Dazu wäre es nie gekommen. Ich weiß, was mein Bruder kann. Mein kleiner Auftritt sollte euch bloß ein wenig Angst machen.“
„Das ist dir gelungen“, sagte ich. „Ich werde mitkommen, wenn du mit Jayden redest, Ella.“
„Mein Bruder kann nachtragend sein“, sagte Markus. „Ich denke es wäre besser, wenn ich der Böse in diesem Spiel bleibe.“
„Nein. Ich habe ihn lange genug belogen. Und auch, wenn er mir nicht vergeben sollte, er hat die Wahrheit verdient.“
„Wir reden noch heute Abend mit ihm“, sagte Ella und stand auf.
Ich nickte als Zustimmung.

Eine halbe Stunde später warteten Ella und ich vor der Turnhalle auf Jayden.
Ella hatte ihn angerufen und ihn gebeten, ihr bei etwas zu helfen. Ohne nachzufragen, stimmte er zu.
Fragend sah mich Jayden an, während er uns immer näher kam.
„Olivia, was tust du hier?“, fragte er, als er uns erreichte.
„Sie hilft mir“, antwortet Ella. „Und ich weiß es, Bruderherz. Und nein, sie hat es mir nicht gesagt. Ich habe es selbst herausgefunden. Dachtest du wirklich, ich würde dich an Dad verraten?“
„Sei mir nicht böse. Wir wollten einfach nur vorsichtig sein.“ Er beugte sich vor und gab mir einen zarten Kuss. „Für was brauchst du mich den
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