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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis
Autoren: Sandra Todorovic
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gutes Recht es zu versuchen, um mich zu kämpfen, auch wenn ich ihm bei unserem Kuss klar gemacht hatte, das es ein „uns“ niemals geben wird. Irgendwie genoss ich es sogar, von ihm umgarnt zu werden.
Musik erfüllte den Raum, der in Rot, Weiß geschmückt war, als wir ihn betraten. Die Schüler tanzten ausgelassen, während Miss Frost gewohnt frostig patrouillierte. Ihren alles sehenden Augen entging meistens nichts.
Ruby und Michael hatten uns einen Tisch frei gehalten. Ich wollte mich zu ihnen setzen.
„Warte“, hielt mich Viktor auf und bot mir seine Hand an. „Darf ich um den Tanz bitten?“
Ich holte mein schönstes Lächeln hervor. „Ja, klar.“ Ich tat meine Handtasche auf den Tisch und nahm seine Hand.
Während er mich auf die Tanzfläche führte, konnte ich es mir nicht verkneifen, mich nach Jayden umzusehen. Viktor zog mich an sich, legte mir die eine Hand auf den Rücken und mit der Anderen hielt er meine Hand. Unsere Oberkörper waren aneinander gedrückt. Ich spürte jeden seiner Atemzüge. Viktor sah mich dermaßen süß an, dass ich trotz meiner Gefühle für Jayden Herzklopfen bekam. Ich versuchte Spaß zu haben und nicht daran zu denken, dass es Jayden vielleicht genauso ging bei Erin. Und ich versuchte mein schlechtes Gewissen Viktor gegenüber, zu verdrängen. Trotzdem fühlte es sich gut an und gleichzeitig auch schlecht. Gut, weil Viktor aufrichtig probierte mich für sich zu gewinnen. Schlecht, weil ich ihn mochte, aber in Jayden verliebt war.
Leider machte mir mein unüberlegtes Handeln das Leben nicht immer einfach. Weil ich erst im Nachhinein merkte, was ich getan hatte. Ich neigte dazu impulsiv zu handeln. Eine Eigenschaft, die ich von meinem Großvater geerbt hatte. Meistens zogen diese Handlungen Konsequenzen mit sich, wenn ich tat, was mein Bauch mir sagte und nicht zuerst den Kopf um Rat fragte.
Ich weiß nicht, warum ich mir so viele Gedanken über Viktor machte. Möglicherweise, weil er ein weiteres Opfer meiner unüberlegten Handlungen war. Ich wollte ihm nicht wehtun. Er hatte nicht verdient, dass ich ihn dafür benutzte, um Jayden heute Abend eifersüchtig zu machen. Auch wenn ich es mir in meiner Wut, vorhin im Flur des Wohnheimes vorgenommen hatte, nachdem ich Jay und Erin zusammen gesehen hatte.
Das langsame Lied endete und ging in einen schnelleren Titel über. Wir tanzten ausgelassen, auch wenn meine Gedanken nicht aufhören wollten, um Jayden zu kreisen. Ich lächelte freundlich und gab mir größte Mühe den Abend zu genießen. Nach dem dritten Lied gingen wir wieder zu unserem Tisch.
„Ich hole uns etwas zu trinken“, sagte Viktor.
„Gerne. Ich gehe solange kurz auf die Toilette.“
Überraschenderweise war keine Schlange vor der Mädchentoilette. Ich griff nach dem Türknopf, als plötzlich eine Hand von hinten die Tür wieder zuschlug, die erst einen Spalt weit geöffnet war.
Erschrocken holte ich Luft und zog die Schultern hoch.
Verwundert drehte ich mich nach hinten und kniff wütend die Augen zusammen. „Spinnst du, Erin?“, fragte ich.
Sie glotzte mich wie ein Bullterrier an. „Weißt du, Olivia, mir ist es völlig egal, ob du der Messias der magischen Welt bist“, sagte sie gehässig. „Jayden gehört mir. Ich wollte das nur einmal klarstellen.“ Sie setzte ihr arrogantes Lächeln auf, für das ich ihr jedes Mal eins reinhauen könnte.
Ich legte die Hände in die Hüften. „Wir wissen beide, dass er dich nur gefragt hat, um mich eifersüchtig zu machen“, sagte ich bissig. „Und wollen wir ehrlich sein. Dein Neid auf mich ist schon dermaßen groß, dass dir sicher noch mehr Pickel sprießen werden, als sie es schon tun.“ Das hatte sie nun davon.
Sie schnaubte beinahe wie ein wilder Bulle. Ihr Pony auf der Stirn hob sich fast, durch die Luft, die sie hoch stieß vor Wut. „Mein Gesicht wäre sogar mit Warzen immer noch hübscher als deins“, stieß sie hervor. „Außerdem, wer will schon was mit einer Blutmagierhure zu tun haben?“
Ich ballte meine rechte Hand zur Faust, streckte sie wieder, holte aus und gab ihr eine Ohrfeige. Das klatschende Geräusch, als meine flache Hand ihr Gesicht traf, war so befriedigend.
Erin`s Kiefer spannte sich an, während sie den Kopf wieder in meine Richtung drehte. Ihr Gesicht war blutrot. „Du wagst es, mich zu schlagen?“, presste sie hervor.
„Ich würd`s wieder tun.“
Sie brüllte und ich sah die Hand fliegen. Mir blieb nicht genug Zeit, um auszuweichen. Ich kniff die Augen zusammen, doch es geschah
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