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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis
Autoren: Sandra Todorovic
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bedrohliche Augen an. Markus atmete schwer. Sein Gesicht war versteinert.
Leicht verängstigt trat ich langsam zwei Schritte zurück. „Deine Augen“, bemerkte ich mit halb verschluckter Stimme.
Markus schloss sie und rieb sich mit der Hand über die Augenlider. Als er sie wieder geöffnet hatte, war seine dunkelbraune Farbe wieder da.
„Was war das gerade?“, fragte ich verwirrt.
„Der Fluch eines Blutmagiers“, antwortete er verärgert. „Ich kann es noch zurückhalten. Aber es wird immer schwieriger. Die Magie versucht auszubrechen. Ich muss meine Gefühle immer im Zaun halten.“
„Was wäre passiert, wenn du es nicht gekonnt hättest?“, fragte ich vorsichtig.
„Das willst du nicht wissen.“ Seine raue Stimme verdunkelte sich.
Es war besser, dass ich es nicht wusste. Keine Ahnung, ob ich sonst noch an meinem Plan ihm zu helfen festhalten könnte.
„Du hast also einen Bannauflösungszauber gefunden?“ Fragend hob er seine Augenbrauen.
„Ja. Wir haben ihn gefunden“, antwortete ich selbstbewusst. Ich wollte keinen falls Angst oder Schwäche zeigen.
„In welchem Buch? Der einzige Zauber, der wirklich stark genug ist, um so einen Bann, wie den eines Ältesten zu lösen, befindet sich in Merlins Arkadus.“
Ich nickte. „Es ist wieder vor mir aufgetaucht.“
„Wo ist es jetzt?“
„Wir haben es in der verbotenen Abteilung gelassen. Aber wir haben den Zauberspruch natürlich herausgeschrieben“, erklärte ich.
Er nickte. „Ich kann nicht behaupten froh darüber zu sein, dass du unser Geheimnis verraten hast. Dennoch ist es von Vorteil, wenn man die Macht mehrerer Magier hat, um einen so mächtigen Zauber auszuführen.“
Ich lächelte zufrieden.
„Aber“, fuhr er fort. „ab jetzt, gibt es keine Alleingänge mehr für dich, Olivia. Verstanden?“
Ich nickte. „Verstanden.“
„Gut“, sagte er und fuhr sich mit der rechten Hand durch die Haare. „Jayden hast du nichts erzählt, oder?“
„Nein. Er glaubt, du bist ein Monster“, sagte ich leise.
Nachdenklich blickte er zur Seite. „Vielleicht bin ich das“, murmelte er vor sich hin. „Du hast eben selbst gesehen zu was ich langsam werde.“
„Du bist es noch nicht“, versuchte ich, den mir eigentlichen Fremden, aufzumuntern.
Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. „Ich muss gehen. Wenn du wieder zurück bist aus den USA, melde ich mich wieder. Dann weiß ich Neues wegen der Schriftrolle.“
Noch bevor ich „Auf Wiedersehen“ sagen konnte, war er weg.
Ich wusste nicht wirklich, ob ich Markus vertrauen konnte. Er war immer noch ein Fremder. Und doch irgendwie nicht. Es war nur so ein Gefühl. Zudem war er Jaydens Bruder, also konnte er so schlecht nicht sein.

„Ich bin so aufgeregt“, sagte Alexis, während sie sich im Spiegel betrachtete. „Es sitzt wie angegossen.“
Ihr rotes Kleid schmiegte sich perfekt an ihren schlanken Körper. Der seidige Stoff schimmerte im Licht der Zimmerlampe, als sie eine Pirouette vollführte. Conner Black war Alexis Begleitung und deswegen grinste sie seit einer Woche ununterbrochen. Nach dem Kuss, den sie ihm vor ein paar Wochen verpasste hatte, war klar, dass er sie fragen würde.
„Was ist bloß los mit dir?“, fragte sie, nachdem sie aufgehört hatte sich zu drehen. „Du bist schon den ganzen Tag total abwesend.“
In meinem weißen Abendkleid saß ich auf Alexis Bett. „Das weißt du doch“, antwortete ich. „Jayden.“
Sie verdrehte die Augen und setzte sich zu mir. „Warum gehst du dann mit Viktor hin? Ich kapiere es echt nicht. Schon als du mir davon erzählt hast, konnte ich nicht begreifen, warum du zugesagt hast. Aber ich dachte mir, ok Alexis, du bist jetzt ausnahmsweise ruhig und schweigst. Du war in der letzten Zeit ein bisschen labil.“
„Labil?“, unterbrach ich sie beleidigt. „Ich bin doch nicht labil.“
„Wie würdest du dein ständiges Weinen dann sonst bezeichnen.“
„Leicht durcheinander“, antwortete ich.
„Na gut, dann bist du halt durcheinander“, korrigierte sie. „Zufrieden? Jetzt zurück zum Thema. Was erwartest du eigentlich? Du hast Jayden gesagt, du seist wütend auf ihn, was auch dein gutes Recht ist, nachdem was passiert ist. Dazu kommt das Verbot seines Vaters.“ Sie hob die Augenbrauen und verzog leicht das Gesicht. „Außerdem hat das mit Viktor sicher nicht für Begeisterung bei ihm gesorgt.“
„Ich wollte nicht, dass du mich belehrst“, fuhr ich sie giftig an, stand auf und stellte mich vor den Spiegel.
„Dann hör auf dich in
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