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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein
Autoren: Nicola Cornick
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ganze Sache ist sehr demütigend für ihn”, meinte Annis. “In Harrogate wird alle Welt sich köstlich über ihn amüsieren.”
    “Und zu Recht”, sagte Adam hart. “Ihn so gierig nach den vom Schwefel angefressenen Münzen greifen zu sehen, hat mich angewidert!”
    “Ich verstehe nicht, Annis, warum du offenbar Mitgefühl für ihn aufbringst”, äußerte Charles kopfschüttelnd. “Vergiss nicht, dass er dir damit gedroht hat, Starbeck an sich zu reißen. Denk lieber an all die Menschen, die er ins Unglück gestürzt hat.”
    “Werden die Aufstände jetzt aufhören?”, wollte sie wissen.
    “Das ist anzunehmen”, antwortete Charles. “Nachdem Ingram nun ausgeschaltet ist, wird Mr. Benson keinen weiteren Aufruhr anzetteln. Ganz abgesehen davon, dass niemand die Bauern mehr schröpft und ihnen zu hohe Abgaben abpresst. Es tut mir leid, Adam, dass du vermutlich das Nachsehen haben wirst. Ich bin nicht sicher, ob es eine Möglichkeit geben wird, die von dir an Mr. Ingram gezahlten dreißigtausend Pfund für dich zurückzuholen, obwohl die Schulden deines Schwagers auf Grund des Versicherungsbetruges null und nichtig sind.”
    “Mir genügt es, zu wissen, dass Mr. Ingram erledigt ist”, erwiderte Adam ruhig. “Aber natürlich hätte ich nichts dagegen, das Geld zurückzubekommen.”
    “Ich werde mich jetzt zu Bett begeben”, verkündete Charles, stand auf und wünschte den anderen Anwesenden eine gute Nacht.
    Auch Della und Edward erhoben sich. “Angenehme Ruhe”, sagten sie und folgten Mr. Lafoy.
    “Gute Nacht”, äußerte Edward lächelnd und zog sich ebenfalls zurück.
    “Du wirst leider mit dem Sofa vorliebnehmen müssen, Adam”, wandte Annis sich in entschuldigendem Ton an ihn. “Sehr bequem ist es nicht.”
    Er stand auf, ging zu ihr und zog sie aus dem Sessel. Sie an sich drückend, erwiderte er seufzend: “Ich werde mich wohl damit abfinden müssen. Vermutlich werde ich kein Auge zutun können, weil ich weiß, dass du mir in dem Zimmer, das du mit Della teilst, so nah und dennoch für mich unerreichbar bist. Ich hoffe nur, dass meine Schwester wirklich bei dir schläft, da es mir äußerst unangenehm wäre, deinen Cousin zum Duell fordern zu müssen.”
    “Ich freue mich darüber, dass ihr beide euch nunmehr so gut versteht”, sagte Annis zufrieden. “Ich glaube, Della und er werden sehr glücklich miteinander. Und was den Anstand betrifft, so würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Schließlich haben wir einen Geistlichen im Haus!”
    “Ja, den aufrührerischen Vikar von Eynhallow!”, bestätigte Adam lachend. “Manchmal denke ich, dass er im falschen Jahrhundert lebt!”
    Durch die Ankunft und Begrüßung der Hochzeitsgäste waren Adam und Annis sehr beschäftigt gewesen. Müde hatte Annis sich in ihr Boudoir zurückgezogen, stellte jedoch bald fest, dass sie viel zu aufgeregt war, um schlafen zu können.
    Sie liebte Adam und wusste jetzt, dass sie vor nichts mehr Angst haben musste. Er würde der richtige Mann an ihrer Seite sein und ihr keine Vorschriften machen. Er hatte ihr die Zeit gelassen, zu sich zu finden, um ihm im rechten Augenblick zu erzählen, was sie belastet hatte.
    Sie verließ den Salon, um in den Park zu gehen, und begegnete überraschend Adam, der ihr auf der Treppe entgegenkam. Angesichts seines fragenden Blicks äußerte sie rasch: “Ich kann nicht schlafen und möchte die Gelegenheit nutzen, um mit dir zu reden. Hast du etwas dagegen, wenn wir in den Park gehen?”
    “Nein”, antwortete Adam, reichte ihr den Arm und schlenderte mit ihr ins Freie. Schweigend begleitete er sie zu einer Marmorbank, half Annis, sich zu setzen, und nahm dann neben ihr Platz.
    “An dem Abend, als wir in Starbeck waren, wollte ich dir anvertrauen, wovor ich mich fürchtete”, begann sie entschlossen. “Ich meine die Gründe, die mich bewogen hatten, dich zunächst zurückzuweisen. Du hast sehr viel Geduld gehabt, Adam, doch nun bin ich bereit, dir mein Herz auszuschütten. Du weißt, ich wollte mich nicht mehr vermählen, nicht nur, weil ich in intimer Hinsicht schlechte Erfahrungen in meiner Ehe gemacht habe, sondern weil mir vor allem davor grauste, mich erneut eingeengt zu sehen. Das muss ich dir erläutern”, fügte Annis hinzu und berichtete Adam von ihrer sorglos verbrachten Jugend, dem plötzlichen Tod ihrer Eltern und dem schrecklichen Gefühl der Verlassenheit, das sie danach empfunden hatte, weil sie mittellos und auf sich gestellt gewesen war. Sie
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