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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein
Autoren: Nicola Cornick
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Starbeck”, fuhr er stirnrunzelnd fort. “Ich wollte dir helfen, aber für mich stand zu viel auf dem Spiel. An dem Tag, als du im Kontor warst und mir zu verstehen gabst, wie wütend du auf mich bist, hätte ich mich fast verplaudert. Ich musste mich zwingen, den Mund zu halten, denn hätte ich dich ins Vertrauen gezogen, wäre das sehr gefährlich für uns beide gewesen. Manchmal habe ich mir gewünscht, Mylord, Sie zum Verbündeten zu haben, aber auch in Ihrem Fall konnte ich das Risiko nicht eingehen, dass Mr. Ingram mir auf die Schliche kommt. Bitte, entschuldigen Sie, dass ich so hart mit Ihnen umspringen musste.”
    Della dachte an die Verhandlungen über die Schulden ihres Mannes, und plötzlich fiel ihr der Grund ein, weshalb sie mit Annis hergekommen war. “Wissen Sie etwas über Geld, das hier versteckt wurde, Mr. Lafoy?”, fragte sie. “Könnte Mr. Ingram etwas damit zu tun haben?”
    “Geld?”, wiederholte Charles erstaunt.
    “Ja”, bestätigte Annis, stand auf und holte den auf dem Konsoltisch liegenden Leinenbeutel. Sie öffnete ihn und hielt ihn dem Vetter hin.
    Er nahm ihn entgegen, blickte hinein und äußerte verblüfft: “Du meine Güte! Das ist der Beweis, der mir gefehlt hat!”
    “Was meinen Sie damit?”, wollte Adam wissen.
    “Ich hege seit Langem den Verdacht, dass die ‘Northern Prince’ nicht gesunken ist”, erklärte Charles. “Mr. Benson, der zum Zeitpunkt des angeblichen Untergangs des Schiffs noch loyal zu Mr. Ingram stand, und ich vermuten, dass mein Mandant zumindest einen Teil der an Bord befindlichen Wertsachen beiseitegeschafft hat. Wir wissen jedoch nicht, wohin, und haben an allen möglichen Orten nach den Goldbarren, Silbermünzen, Banknoten und den anderen Wertgegenständen gesucht. Mr. Benson hat deinen gesamten Besitz hier einer genauen Überprüfung unterzogen, Annis, und weil wir nicht wollten, dass er dabei gestört wird, habe ich dafür gesorgt, dass sich kein Mieter findet.”
    “Wieso hat Mr. Ingram Starbeck als Versteck ausgewählt?”, wunderte sich Annis.
    “Das Haus ist abgelegen”, antwortete Charles.
    “Warum hat Mr. Ingram das hier verborgene Geld nicht an sich genommen?”, schaltete Edward sich ein.
    “Möglicherweise hat er mehrmals bestimmte Mengen geholt”, meinte Charles. “Oder er wollte, dass sich erst die Aufregung über den vermeintlichen Untergang der ‘Northern Prince’ legt, bis er alle entwendeten Wertsachen an sich bringt.”
    “Habt ihr noch mehr als dieses Geld gefunden, Annis?”, fragte Adam.
    “Nein.”
    “Sie erlauben?”, wandte er sich an Mr. Lafoy und streckte die Hand aus.
    “Selbstverständlich”, antwortete Charles und gab ihm den Lederbeutel.
    Adam zog eine der Banknoten heraus und sagte nachdenklich: “Die Bank von England müsste eigentlich im Stande sein, herauszufinden, ob dieses Geld Teil der Ladung der ‘Northern Prince’ war. Sollte sich diese Vermutung bewahrheiten, dann dürfte das die Versicherer des Schiffs sehr interessieren.”
    “Wo ist es, wenn es nicht auf dem Meeresgrund liegt?”, warf Annis ein.
    “Ich habe viel Zeit damit verbracht, das herauszubekommen”, antwortete Charles. “Es ist von Whitby aus in See gestochen und wurde bald darauf als vermisst gemeldet. In der Gegend, wo es verschwunden ist, gibt es zahlreiche Felseninseln, wo man unbemerkt ein Schiff entladen und die Beute verbergen kann. Es wird dann in einer anderen Farbe gestrichen und fährt unter anderem Namen weiter.”
    “Jemand von der Besatzung muss geplaudert haben”, meinte Adam. “Mr. Woodhouse wusste offenbar Bescheid. Vielleicht hat er sogar versucht, Mr. Ingram zu erpressen, und wurde deshalb ermordet.”
    “Ich bin nicht sicher, ob diese Annahme zutrifft”, erwiderte Charles seufzend. “Mr. Ingram persönlich hat die Mannschaft ausgesucht und ihr eine sehr gute Heuer gezahlt.”
    “Hm, soll er mit dem Versicherungsbetrug davonkommen und obendrein Beute und Schiff behalten?”, fragte Adam unwirsch.
    “Außerdem hat er die dreißigtausend Pfund, die du ihm gezahlt hast”, bemerkte Edward. “Nun weiß ich, dass unser Schwager niemals Schulden in dieser Höhe hatte. Er wurde hintergangen.”
    “Ich könnte es nicht ertragen, wenn Mr. Ingram ungestraft davonkommt!”, schaltete Della sich aufgeregt ein. “Können wir nichts gegen ihn unternehmen?”
    “Das auf der ‘Northern Prince’ transportierte Gold muss irgendwo sein”, meinte Charles. “Es sei denn, Mr. Ingram hat es bereits
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