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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein
Autoren: Nicola Cornick
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zurückweichenden Kaufmann zugehen und rief plötzlich laut und deutlich: “Ich habe Ihnen gesagt, Mr. Ingram, dass wir Sie erwischen würden!”
    Im Nu waren zwei Vermummte bei Mr. Ingram und nahmen ihn in die Mitte, ohne ihn indes zu berühren.
    “Warum holen Sie sich nicht den Rest des von Ihnen gestohlenen Geldes?”, fragte Adam und ließ den Hengst näher an den Kaufmann heranrücken. “Gehen Sie! Ziehen Sie es aus dem Brunnen!”
    Mr. Ingram torkelte gegen den Brunnenrand, stützte sich ab und drehte sich hastig um. Dann ergriff er die Winde und begann, die Kette einzuholen. Keiner der Zuschauer regte sich. Schließlich hatte er den Eimer hochgezogen und auf die Brüstung gestellt. Er kippte ihn um, und mit dem Schwefelwasser fiel mit dumpfem Aufprall ein in Segeltuch gehülltes Bündel ins Gras.
    “Öffnen Sie es!”, herrschte Adam ihn an.
    Sichtlich unwillig zerrte der Kaufmann an dem Strick, mit dem es verschlossen war. Nach einer Weile hatte er die Knoten gelöst, und plötzlich kullerten Geldstücke auf die Erde.
    “Heben Sie den Sack an, und schütten Sie ihn aus!”, befahl Adam.
    Einen unflätigen Fluch ausstoßend, gehorchte Mr. Ingram, und unzählige Münzen ergossen sich ihm vor die Füße. Einen Moment lang herrschte Totenstille. Wüste Verwünschungen von sich gebend, hockte Mr. Ingram sich dann hin, griff in den Münzhaufen, hob die gefüllten Hände und ließ die glanzlosen, vom Schwefel angegriffenen Geldstücke zurückfallen.
    “Sie können getrost Ihre Beute einsammeln!”, sagte Adam hart. “Nehmen Sie jede einzelne Münze an sich, und machen Sie sich damit aus dem Staub! Aber schnell, denn sonst kann ich nicht mehr für Ihr Leben garantieren!”
    Fahrig griff Mr. Ingram nach dem Geld und stopfte sich so viel davon in die Taschen seines Gehrocks, wie hineinpasste. Dann richtete er sich schwankend auf und torkelte auf das Gartentor zu. Niemand hielt ihn auf. Beim Tor angelangt, warf er einen kurzen Blick auf die schweigenden Maskierten zurück, rannte los und war einen Moment später in der Dunkelheit verschwunden.
    Aufjohlend stürmten die Vermummten hinter ihm her, und plötzlich befanden sich nur noch zwei Personen im Garten. Beide nahmen die Masken ab, und Annis erkannte den Vetter und Adam.
    “Charles!”, rief Della lachend aus, riss die Tür des Sommerhauses auf und rannte zu ihm.
    Adam sah Annis ihr folgen, lenkte den Hengst zu ihr und hielt ihn neben ihr an. Schmunzelnd beugte er sich weit zu ihr vor, reichte ihr die Hand und zog sie sich schwungvoll auf den Schoß.
    Sie lehnte sich an ihn, schlang die Arme um ihn und sagte atemlos: “Schwöre mir, Adam, dass du jetzt zum ersten Mal die Aufrührer angeführt hast!”
    “Was hast du gedacht?”, fragte er auflachend.
    Man hatte sich im Salon versammelt. “Ursprünglich war in den Säcken Schießpulver”, erklärte Charles. “Mr. Benson hat mir erzählt, er habe solche Beutel auf der Jagd in Linforth verwendet. Ich bin kein Chemiker, nehme jedoch an, dass die Münzen durch das Schießpulver und Schwefelwasser angegriffen und zersetzt wurden.”
    “Was für ein Pech für Mr. Ingram!”, äußerte Della boshaft. “Was hat er jetzt von seinem geraubten Geld? So gerissen, wie er als Geschäftsmann ist, so achtlos ist er als Verbrecher.”
    Lautes Gelächter folgte ihren Worten. Nachdem man sich einigermaßen beruhigt hatte, fragte Annis: “Ob er wohl mit heiler Haut davongekommen ist? Ich verachte ihn zwar von Herzen, wünsche ihm jedoch keineswegs den Tod durch eine gegen ihn aufgebrachte Menschenmenge.”
    “Er hat sich bestimmt gerettet”, antwortete Adam beschwichtigend. “Dafür haben Charles und ich gesorgt. Die Männer hatten Anweisung, ihn nur zu jagen, ihm aber kein Haar zu krümmen.”
    “Womit muss er jetzt rechnen?”, warf Annis ein. “Wird ihm der Prozess gemacht?”
    “Ja”, sagte Charles nickend. “Es gibt genügend Beweise, durch die er des Diebstahls und des Versicherungsbetruges überführt werden kann, beispielsweise die Banknoten und die nicht von ihm mitgenommenen Münzen. Die Admiralität wird aller Wahrscheinlichkeit nach Order erteilen, nach einem Schiff Ausschau zu halten, das der Beschreibung der ‘Northern Prince’ entspricht. Selbst wenn es nicht gefunden werden sollte, ist er finanziell und gesellschaftlich ruiniert. Vermutlich wird er den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen.”
    “Es sei denn, er setzt sich rechtzeitig ins Ausland ab”, schaltete Edward sich ein.
    “Die
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