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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein
Autoren: Nicola Cornick
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fortschaffen lassen.”
    “Wie hat Mr. Woodhouse sich dir gegenüber ausgedrückt?”, wandte Annis sich an Adam. “’Ich bin sicher’“, hat er gesagt, ‘Sie werden fündig und auf ein vergrabenes Vermögen stoßen, das man eigentlich auf dem Meeresgrund wähnt’. Vielleicht sind die Goldbarren hier vergraben, zum Beispiel im Keller.”
    “Nein”, warf Charles ein. “Mr. Benson hat dort mehrfach alles abgeklopft und keinen Hohlraum gefunden.”
    “Meeresgrund”, murmelte Adam und schaute Annis an. “Hier ist doch ein Brunnen, nicht wahr?”
    “Ja, der Schwefelbrunnen”, bestätigte sie.
    “An den haben weder Mr. Benson noch ich gedacht”, äußerte Charles verdutzt.
    “Gut, sehen wir morgen dort nach”, schlug Adam vor. “Für heute ist es bereits zu spät. Vielleicht können wir uns dann immer noch gegen Mr. Ingram verbünden. Wir müssen nur einen Weg finden, wie wir ihn herlocken können.”

12. KAPITEL
    Z wei Tage nachdem Mr. Benson angeschossen nach Starbeck gebracht worden war, hielten Annis und Della sich wieder auf dem Gut auf. Es war Nacht, und sie befanden sich im Sommerhaus. “Ich fange an, Gewissensbisse zu bekommen”, sagte Della reumütig. “Adam und Charles haben darauf bestanden, dass wir das Haus nicht verlassen. Sie hatten bestimmt einen Grund, warum sie uns das geraten haben. Niemand kann wissen, ob Mr. Ingram wirklich herkommt. Möglicherweise müssen wir die ganze Nacht hier verbringen, ohne dass irgendetwas geschieht. Nein, ich überlege, ob wir nicht ins Haus zurückkehren sollten.”
    “Ich bleibe hier!”, erwiderte Annis entschlossen. Sie hatte sich Adams Anweisungen nicht grundlos widersetzt. Schließlich war Starbeck noch immer ihr Eigentum. Falls Mr. Ingram tatsächlich so dreist gewesen sein sollte, es als Versteck für geraubtes Geld zu benutzen, dann wollte sie auch dabei sein, wenn er seiner verbrecherischen Machenschaften überführt wurde. Gespannt schaute sie durchs Fenster in den dunklen Garten und fuhr fort: “Ich bin froh, dass du und Charles euch wieder nähergekommen seid. Ich hoffe, ihr werdet sehr glücklich.”
    “Die schreckliche Vorstellung, er könne verwundet sein, hat mich vieles klarer sehen lassen”, gestand Della. “Plötzlich war mir bewusst geworden, wie viel Zeit wir verschwendet hatten. Ich leide immer noch an Schuldgefühlen, weil ich Humphrey mit ihm betrogen habe. Andererseits kann ich mir nicht mein Leben lang deswegen Vorwürfe machen. In zwei Tagen wirst du getraut”, fügte sie lächelnd hinzu. “Bilde ich es mir nur ein, oder sind die Probleme zwischen dir und meinem Bruder ebenfalls gelöst?”
    “So gut wie”, sagte Annis und lächelte. “Ich muss ihm nur noch erklären, warum ich von Anfang an so zurückhaltend war. Das bin ich ihm schuldig. Oh, Della! Komm her und sieh! Da ist ein Licht, da hinten auf dem Weg!”
    Della eilte zu Annis und starrte ebenfalls aus dem Fenster. Auf dem Weg vor dem Haus war ein schwankendes Licht zu sehen, das langsam näher kam. Nach einer Weile war ein Mann zu erkennen, der eine Laterne trug. Er stellte sie neben dem Brunnen ab, und dann hörte man die Kette rasseln und das Aufspritzen von Wasser.
    “Ich habe nicht gedacht, dass er wirklich herkommen würde”, murmelte Della.
    “Adam war davon überzeugt”, flüsterte Annis. “Er hat gesagt, dass Mr. Ingram, wenn er erfährt, ein Teil des Geldes sei entdeckt worden, bestimmt den Rest holen werde. Charles hat dann seinem Klienten gegenüber eine diesbezügliche Bemerkung gemacht. Da Mr. Ingram ihm vertraut, ist er natürlich nicht auf den Gedanken gekommen, ihm könne eine Falle gestellt werden.”
    “Da hinten!”, rief Della gedämpft aus. “Siehst du die Lichter? Die Männer kommen.”
    Unvermittelt empfand Annis Angst. Ein seltsames Grollen war zu vernehmen, das äußerst bedrohlich klang.
    Auch Mr. Ingram musste es gehört haben, denn er richtete sich jäh auf und starrte zum Ausgang des ummauerten Gartens. Er hatte keine andere Möglichkeit zur Flucht, konnte sie jedoch nicht mehr nutzen, denn es strömten bereits dunkel gekleidete Maskierte mit brennenden Fackeln durch das Tor, die ihm den Weg versperrten.
    Annis hielt die Luft an und hörte Della scharf einatmen. Sie versuchte, Charles, Adam, Edward oder Mr. Shepard in der Schar der Männer zu erkennen, vermochte es jedoch nicht.
    Unversehens war Hufschlag zu vernehmen, und die Leute bahnten dem Reiter eine Gasse. Er ließ den Rotfuchs im Schritt auf den vor ihm
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