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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein
Autoren: Nicola Cornick
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nach Starbeck gefahren bist. Daher finde ich es besser, wenn du nicht die Einzige bist, an der er seinen Zorn auslässt. Du siehst, ich werde dir eine verlässliche Schwägerin sein. Ich bin sicher, dass wir beide glänzend miteinander auskommen werden.”
    Nach der Ankunft in Starbeck wurden das Haus und die Nebengebäude gründlich abgesucht. Weiteres Geld wurde jedoch nicht entdeckt. Della verkündete, sie habe selten einen so aufregenden Nachmittag verbracht. Schließlich befand man, es sei an der Zeit, zurückzukehren, und ließ Mr. Shepard in den Salon rufen. Zum Befremden der Damen weigerte er sich jedoch, sie heimzufahren.
    Verlegen drehte er die Kappe in den Händen hin und her und sagte höflich, aber entschlossen: “Nein, meine Herrschaften, es wäre viel zu gefährlich, Sie jetzt nach Eynhallow zu bringen. Ich habe gehört, dass es erneut zu einem Aufruhr kommen soll.”
    Fassungslos schaute Annis den jungen Mann an. “Sie fürchten sich vor den Männern aus Washburn, Mr. Shepard?”, fragte sie verblüfft. “Deshalb sträuben Sie sich, uns nach Hause zu fahren?”
    “Nein, Madam”, antwortete er fest. “Ich habe keine Angst, sondern befolge nur einen Befehl.”
    “Es ist heller Nachmittag, Mr. Shepard”, wandte Annis ein, “und wir würden in einer Stunde in Eynhallow sein. Außerdem erteile ich Ihnen Anweisungen und niemand sonst!”
    “Es tut mir leid, Madam, aber ich werde Sie nicht kutschieren, auch auf die Gefahr hin, dass ich mir Ihren Ärger zuziehe”, entgegnete er standhaft.
    “Soll vielleicht ich kutschieren?”, fragte Della spitz. “Wenn es sein muss, bin ich mir dazu wirklich nicht zu schade!”
    “Ich bedauere, Madam, doch auch das kann ich nicht zulassen”, sagte Thomas beharrlich. “Es sollen bereits an allen Straßen Wachen aufgestellt worden sein, die niemanden durchlassen. Sie werden sich folglich damit abfinden müssen, die Nacht hier zu verbringen. Jedenfalls hat das der Herr so angeordnet.”
    “Ich würde ihn gern kennenlernen!”, warf Annis verärgert ein. “Wer hat die Unverschämtheit, über Lady Tilney und mich in dieser dreisten, arroganten Weise zu verfügen?”
    “Das kann ich Ihnen nicht sagen, meine Damen”, antwortete Thomas verlegen. “Außerdem muss ich Ihnen nahelegen, nicht auf den Einfall zu kommen, das Haus zu Fuß verlassen zu wollen. Überall auf dem Gelände sind Leute postiert, die gehalten sind, Sie zurückzubringen. Kann ich jetzt gehen, Madam?”
    “Ja”, äußerte Annis zornig. “Je eher Sie mir aus den Augen gehen, desto besser! Das ist die Höhe!”, wandte sie sich entrüstet an Adams Schwester. “Ich denke nicht daran, hier zu bleiben! Wir müssen eine Möglichkeit finden, wie wir uns unbemerkt entfernen können.”
    “Beruhige dich”, sagte Della beschwichtigend. “Wer weiß, wozu es gut ist, dass wir nicht nach Hause zurückkehren. Ich möchte jedenfalls nicht in einen Aufruhr geraten, und was dich betrifft, so kann ich mir nicht vorstellen, dass du noch ein weiteres Mal ein so unangenehmes Erlebnis wie neulich bei der brennenden Zollstation haben möchtest. Sieh die Sache von der positiven Seite. Hier sind wir in Sicherheit. Mrs. Hardcastle soll uns Betten herrichten und uns etwas zu essen bringen.”
    “Du hast recht”, gab Annis nach, läutete und trug der bald darauf eintretenden Wirtschafterin auf, ein Abendessen zu bereiten und zwei Schlafzimmer herzurichten.
    “Ich hoffe, Adam hat deine Nachricht bekommen”, sagte Della, nachdem die Haushälterin sich zurückgezogen hatte. “Er wird wütend sein und sich schreckliche Sorgen um uns beide machen, weil wir nicht rechtzeitig zum Dinner daheim sind. Ich nehme an, er wird herkommen. Bis dahin müssen wir uns in Geduld fassen.”
    Annis nickte bedrückt und erwiderte: “Lass uns ins Speisezimmer gehen, Della.”
    Mittlerweile war die Dunkelheit angebrochen. Durch die Fenster des von Kerzen erleuchteten Salons konnte man den von Sternen übersäten Nachthimmel sehen.
    “Ich begreife nicht, warum mein Bruder nicht längst hier ist”, äußerte Della beunruhigt. “Ich hätte gedacht, er würde sofort an deine Seite eilen, so verliebt, wie er in dich ist! Wenn du willst, kannst du ihn um den kleinen Finger wickeln.”
    Annis senkte den Blick und murmelte unbehaglich: “Es wird dich überraschen, wenn ich dir sage, dass ich ihn meiner Ansicht nach nicht verdient habe.”
    “Wie kommst du auf diesen dummen Gedanken?”, fragte Della verwundert.
    “Adam liebt mich,
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