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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein
Autoren: Nicola Cornick
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aber ich bin nicht im Stande, Vertrauen zu ihm zu haben”, erklärte Annis betrübt. “Ich möchte seine Liebe erwidern, doch John, mein verstorbener Gatte, war so herrisch und selbstsüchtig, dass ich Angst vor einer zweiten Ehe habe.”
    “Hat er dich geschlagen?”, warf Della bestürzt ein.
    “Nein, aber es gibt andere Mittel und Wege, um jemanden zu unterjochen”, antwortete Annis leise. “Beispielsweise hat er mich, bevor er das Haus verließ, wiederholt in meinem Boudoir eingesperrt oder die für mich bestimmte Post geöffnet und gelesen. Ich konnte kein eigenständiges Leben führen und habe oft gedacht, ich müsse verrückt werden. Schließlich konnte ich die Situation nicht mehr ertragen und habe ernsthaft überlegt, ob ich ihn verlassen soll. Wahrscheinlich wirst du jetzt verstehen, Della, warum es mir schwerfällt, Vertrauen zu einem Mann zu haben. Und das kann ich Adam doch nicht erzählen”, fügte sie errötend hinzu.
    “Ich bin überzeugt, Annis, dass du mit der Zeit Vertrauen zu ihm fassen und ihn lieben wirst”, entgegnete Della zuversichtlich. “Meiner Meinung nach liebst du ihn bereits und hast nur Angst, dir das einzugestehen.”
    “Ich respektiere ihn”, erwiderte Annis ernst.
    “Nun, das ist doch ein guter Anfang”, meinte Della lächelnd. “Ich kann nicht behaupten, dass ich Humphrey geachtet habe. In meinen Augen war er ein Schwächling und Versager. Aber ich schätze deinen Vetter, Annis.”
    Überrascht schaute Annis die zukünftige Schwägerin an. “Du magst ihn, Della? Ich meine, bist du ihm zugetan?”
    “Ich liebe ihn”, antwortete Della ehrlich. “Ich habe schon vor Humphreys Tod sehr viel für ihn empfunden. Genauer gesagt, ich hatte eine Affäre mit ihm.”
    Schockiert starrte Annis sie an.
    “Mach kein so entsetztes Gesicht”, fuhr Della lächelnd fort. “Irgendwie hat es sich so ergeben, dass Charles und ich uns näherkamen. Wir kannten uns schon lange, und plötzlich wurde ich mir gewahr, dass meine Gefühle für ihn sich verändert hatten. Eines Tages sind wir uns bei einem Ausritt zufällig begegnet, und dann ist es passiert. Natürlich habe ich ihm zu verstehen gegeben, dass es bei diesem einen Mal bleiben muss. Er wollte das nicht einsehen, hat sich aber schließlich meinen inständigen Bitten gefügt. Und jetzt reden wir nur das Nötigste miteinander, wenn wir uns irgendwo …” Irritiert hielt Della inne, weil jemand an die Tür geklopft hatte.
    “Herein!”, rief Annis unwirsch.
    Iris betrat den Salon, knickste und sagte aufgeregt: “Seine Lordschaft, der Earl of Ashwick, und Reverend Ashwick.”
    Erfreut stand Annis auf und erwiderte eifrig: “Ich lasse bitten!”
    Iris zog sich zurück, und einen Moment später betraten Adam und sein Bruder den Raum.
    “Hast du meine Nachricht erhalten, Adam?”, fragte Annis und reichte ihm die Hand.
    Er hob ihre Hand zum Kuss an die Lippen, begrüßte die Schwester und antwortete dann: “Ja, ich habe dein Schreiben gelesen. Du hast indes zu erwähnen unterlassen, dass du beabsichtigst, hier die Nacht zu verbringen, derweil kaum eine Meile entfernt ein weiterer Aufstand stattfindet. Zum Teufel, warum seid ihr nicht nach Hause gekommen? Was macht ihr hier?”
    “Ich bin so froh, dass du da bist”, antwortete Annis ausweichend.
    “Versuch nicht, mich abzulenken”, erwiderte er ungehalten. “Bei meiner Rückkehr habe ich deiner Nachricht entnommen, du würdest hier nach Geld suchen, aber bis zum Anbruch der Dunkelheit zurück sein. Da ihr nicht gekommen seid, bin ich unverzüglich mit Edward hergeritten.”
    “Mr. Shepard hat uns ziemlich unverschämt erklärt, er dächte nicht daran, uns nach Eynhallow zu bringen”, warf Della ein. “Er hat gesagt, er handele ihm Auftrag seines Herrn.”
    “Ja”, bestätigte Annis. “Wie seid ihr beide an den angeblich die Straßen bewachenden Leuten vorbeigekommen?”
    “Wir haben auf sie eingeredet und wurden durchgelassen”, antwortete Adam grinsend. “Ihr habt doch nicht angenommen, Edward und ich würden euch schutzlos hierlassen?”
    “Gut, dann können wir jetzt nach Eynhallow zurückkehren”, schaltete Della sich wieder ein.
    “Nein”, widersprach Adam und schüttelte den Kopf. “Das wäre zu gefährlich. Die Aufrührer sind nur eine halbe Meile von Starbeck entfernt. Sie reißen die Absperrungen nieder, die auf Mr. Ingrams Anweisung hin um die Dorfweiden von Linforth Common errichtet wurden.”
    “Weißt du, ob Mr. Ingram die Miliz angefordert
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