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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke
Autoren: W.K. Giesa
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Seneca starrte den Erzdämon entgeistert an. War der Uralte wahnsinnig? Wie konnte er es wagen, sich mit Asmodis anzulegen?
    Eine Ewigkeit lang hatte er als tot gegolten. Man munkelte, die Dämonin Stygia habe ihn vor langer Zeit vernichtet, weil er ihr im Wege war. Erstaunlich, dass sie das geschafft haben sollte, aber danach war Baal nie wieder in Erscheinung getreten.
    Bis jetzt.
    Jetzt kam er aus dem Nichts zurück und hatte der Fürstin der Finsternis den Krieg erklärt.
    Das war akzeptabel, der uralten Feindschaft wegen.
    Aber dass er sich auch mit Asmodis anlegen wollte, begriff Seneca nicht.
    Es war einfach Irrsinn. Jeder, der das tat, konnte nur verlieren. Asmodis war einer der Mächtigsten. Und es gab niemanden, der das besser wusste als Ty Seneca, der Sohn des Asmodis!
    Und jetzt wollte Baal ihn, Seneca, als Köder benutzen?
    »Du unterschätzt meinen Vater«, sagte er. »Er wird sich nicht ködern lassen. Er wird dich höchstens vernichten - hinterher.«
    Was das hinterher bedeutete, war klar. In dem Fall würde er, Seneca, tot sein. Asmodis würde keinen Finger rühren, um seinen Sohn zu retten.
    Eher würde Stygia sich auf Kompromisse einlassen. Sie wollte etwas von Seneca. Das war ihm inzwischen klar geworden. Sie versprach sich einen Nutzen vom Sohn des Asmodis. Aber Asmodis selbst würde sich nicht erpressen lassen.
    »Was auch immer du von Asmodis willst - er wird es dir niemals geben. Verwandtschaftliche Bande zählen für ihn nicht«, sagte Seneca.
    Baal lachte wieder.
    »Wir werden sehen, mein Gutester«, sagte er jovial. »Wir werden sehen, ob du ihm wirklich nichts wert bist. Bis dahin mach dich damit vertraut, dass du mein Gefangener bist, und dass es dir dabei verdammt schlecht gehen wird.«
    Das war vor Wochen gewesen. Seneca zählte die Tage nicht mehr. Baal hatte nicht übertrieben. Die Gefangenschaft war wirklich unangenehm. Speziell für einen Mann wie Seneca, der sich bislang immer an der Spitze der »Hackordnung« befunden hatte.
    Baal hatte ihn und auch Rico Calderone in Frankreich erwischt. Seneca hatte versucht, Professor Zamorra zu zwingen, ihn in seine eigene Welt zurückzubringen. Aber Baal hatte eigene Pläne mit ihm und hatte das verhindert.
    Er hatte auch Calderone eingesackt. Aber scheinbar hatte er ihn gleich wieder freigelassen, aus welchem Grund auch immer. Seneca verstand nicht, warum Baal so handelte. Der Erzdämon musste wirklich wahnsinnig sein.
    Aber er besaß auch eine ungeheure magische Macht. Seneca spürte sie, wenn Baal in seiner Nähe erschien, und Seneca ahnte, dass Baal selbst dem Kaiser LUZIFER gefährlich werden konnte, wenn er nur wollte.
    Aber er wollte nicht. So närrisch war er nun wirklich nicht. Er verfolgte andere, einfacher erreichbare Ziele.
    Seneca hoffte, dass sie nicht ganz so einfach erreichbar sein würden…
    ***
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich hier eigentlich soll«, sagte Kommissar Charbon, der mit seinem Assistenten Dent aus Roanne zum Château Montagne herübergekommen war. »Wir sind die Mordkommission, Professor. Für Einbruch und Diebstahl sind die Kollegen zuständig.«
    Allerdings fühlte er sich durch den Anblick Nicole Duvals durchaus entschädigt. Professor Zamorras Gefährtin präsentierte sich in wadenhohen Stiefeln, einem bis zur Hüfte geschlitzten Rock und einer Bluse, die nicht allzu viele Fragen offen ließ.
    Der Professor, recht profan in kariertem Flanellhemd, Jeans und Turnschuhen, zuckte mit den Schultern. »Es kann sein, dass es einen Toten gab«, sagte er. »Sicher bin ich mir zwar nicht, aber… Wie auch immer. In unserer Abwesenheit«, er deutete mit leichtem Kopfnicken auf Nicole, die sich auf die Kante des Arbeitspultes mit den Computerterminals gesetzt hatte, »múss sich jemand am Safe zu schaffen gemacht haben. Wir fanden den Arm eines Mannes in diesem Safe.« [1]
    »Das«, sagte Charbon stirnrunzelnd, »bedarf allerdings einer eingehenden Erklärung.«
    Zamorra wies auf ein Wandstück, das sich in nichts vom Rest der Zimmerwand unterschied. Die Tapetentür war scheinbar fugenlos und erst bei genauerem Hinsehen zu erkennen. »Dahinter«, erklärte er, »steckt der Safe. Die Tastatur für den Zahlencode befindet sich ebenfalls verborgen unter der Tapete. Die Tür öffnet für exakt drei Sekunden und schließt dann wieder, egal ob sich ein Hindernis dazwischen befindet oder nicht. Wird selbiges festgestellt, gibt es gleichzeitig bei der Polizei in Feurs Alarm.«
    »Und warum ist dann…«, begann Pierre
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