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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke
Autoren: W.K. Giesa
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gleichen Moment in sich zusammen fiel und sich auflöste. Das spitzohrige Mädchen stand immer an der gleichen Stelle wie zuvor.
    »Ich werd verrückt«, murmelte der Reporter.
    Carlotta schüttelte den Kopf. »Immer diese leeren Versprechungen…«
    ***
    Wenig später saßen sie im Wohnzimmer von Ted Ewigks Villa zusammen. Nebenan in der Küche brodelte die Kaffeemaschine.
    »Mein Name ist Ixi«, sagte die Fremde. »Und ich stamme aus dem Koboldland.«
    »Koboldland?«, echote Ted bedächtig. »Ich weiß zwar, was ein Kobold ist, aber erstens siehst du nicht gerade danach aus, und zweitens habe ich von einem Koboldland noch nie gehört.«
    »Vergiss das alles, Zamorra… Verzeihung, Ted Ewigk. Ich bringe das immer noch durcheinander. Da hat mir einer eine völlig falsche Beschreibung gegeben.«
    »Wie sieht diese Beschreibung aus?«, fragte Carlotta.
    »Fluss in der Nähe, großes Gebäude, weißmagische Abschirmung, Regenbogenblumen im Keller, zwei wichtige Personen. Dahin bin ich teleportiert.«
    Carlotta lachte auf.
    »Wichtige Personen! Ted, hast du das gehört? Zwei wichtige Personen sind ein Kriterium für die Zielauswahl! - Ihr Götter und Götterchen, es gibt überall auf der Welt immer wieder zwei wichtige Personen!«
    »Die anderen Kriterien stimmen überein, solange man kein genaueres Bild und keine exaktere Definition hat«, sagte Ted. »Du hast dich also einfach verirrt, Ixi, bist an der falschen Stelle gelandet.«
    »Und wozu dieser wilde Auftritt?«, wollte Carlotta wissen. »Wolltest du Ted vergewaltigen, oder was?«
    »Da war immerhin die Bettdecke zwischen«, murmelte Ted. »Bedauerlicherweise…«, und dabei grinste er seine Lebensgefährtin provozierend an.
    »Wüstling! Sexist! Lustmolch! Bei dir hilft wohl nur eines«, fauchte sie prompt. »Das linke Bein amputieren, bis zum Hals!«
    »Warum das linke?«, fragte Ixi arglos.
    »Was verstehst du schon von ultimativer Chirurgie?«
    Derweil betrachtete Ted das Koboldmädchen, das sich so ganz von dem Bild unterschied, das er seit alters her von Kobolden hatte. Solange sie sich einigermaßen beherrschte und den Wechsel von Haut- und Haarfarbe unter Kontrolle hatte, unterschied sie sich nur durch ihre spitzen Ohren von einem menschlichen Wesen.
    Koboldland…
    »Ist das so etwas wie das legendäre Drachenland?«, fragte er.
    Da wurde Ixi aufmerksam. »Woher weißt du davon? Warst du schon einmal dort?«
    »Bisher noch nicht.«
    »Dann sei froh und versuche niemals, dorthin zu kommen. Die Drachen im Drachenland sind mörderische, heimtückische, bösartige, wilde, furchtbare, schreckliche, grausige, entsetzliche, mörderische, wilde…«
    »Mörderische und wilde hatten wir schon einmal in der Aufzählung«, warf Carlotta ein.
    »…Bestien!«, schloss Ixi.
    »Wie du meinst«, sagte Ted. »Die Bewohner des Koboldlandes sind natürlich absolut friedfertig, nicht wahr?«
    »Natürlich!«, sagte Ixi überzeugt. »Wir sind ganz harmlos. Na gut, wir spielen anderen gern kleine Streiche, aber wir fügen niemandem Schaden zu. Und nun ist ein böser Dämon gekommen und hat das Koboldland unterjocht.«
    »Ah ja«, sagte Carlotta. »Ihr fügt niemandem Schaden zu… vorhin, als du mir mein Handtuch um die Beine gewickelt hast, hätte ich mir beim Sturz alle Knochen brechen können!«
    »Hast du aber nicht!«
    Das war nicht zu widerlegen. Dennoch blieb Carlotta in der Opposition. Derweil forderte Ted das Koboldmädchen auf, weiter zu erzählen.
    »Ihr standet bisher unter Asmodis' Schutz?«, fragte er dann irritiert nach. Wie passte das zu der Behauptung, friedfertig und harmlos zu sein? Asmodis war ein Dämon! Und wenn er am Koboldland interessiert war, dann bestimmt nicht aus hehren Motiven, sondern weil er sich etwas düstermagisches davón versprach. »Aber wie hast du es dann geschafft, die M-Abwehr um meine Villa zu durchdringen?«
    »M-Abwehr?«
    »Ein weißmagischer Schutzschirm, der Haus und Grundstück wie eine unsichtbare Kuppel überspannt. Kein Dämon, kein von einem Dämon manipulierter Mensch, kein Schwarzmagier, überhaupt kein schwarzmagisches oder schwarzblütiges Wesen kann diese Abschirmung durchdringen.«
    »Unsere Magie ist doch nicht schwarz!«, protestierte Ixi energisch. »Wir wollen doch niemandem Schaden zufügen! Wir wollen nur unseren Spaß haben.«
    »Aber weshalb hat Asmodis dann euren Schutz übernommen?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Ixi. Zwischendurch wechselte sie immer wieder Bekleidungszustand und Haut-und
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