Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
Vom Netzwerk:
wußte, daß die Piraten Wee Gee gefunden hatten, und drückte den Knopf, um ihn abzuschalten. Er spürte einen Kloß in seinem Hals. Wee Gee war zwar nur eine Maschine, aber er war ihm auch ein Freund gewesen.
    Da ihm nichts anderes übrig blieb, als die Ereignisse zu dokumentieren, sah der Farmer hilflos zu, wie in den Nebengebäuden Feuer ausbrach und der Raumfrachter von Norden zu-rückkehrte und vor seinem Haus landete. Irgend etwas an den Piraten störte Morgan. Zuerst war es ihm entgangen, aber jetzt fiel es ihm auf. Die sogenannten Rebellen trugen identische Waffen! Ganz zu schweigen davon, daß jeder von ihnen ein Mensch war. Sie sahen aus wie Rebellen, aber sie waren keine Rebellen. Was waren sie dann? Die einfache Antwort, die naheliegende Antwort lautete: imperiale Truppen. Ausgeschickt, um Rebellenführer zu töten oder gefangenzunehmen.
    Als das Schiff die Triebwerke zündete und sich in den Himmel erhob, warf sich Morgan zu Boden. Feuer, die letzten nicht größer als Funken, markierten den Weg des Schiffes nach Westen. Morgan schüttelte traurig den Kopf. Wenn das Imperium glaubte, solche Überfälle würden die Rebellion unterdrücken, war es im Irrtum. Viele würden diese Nacht leiden – und ihr Haß würde wachsen. Die Herausforderung bestand darin, ihre Gefühle zu konzentrieren, und negative Energie in positive umzuwandeln.
    Morgan beobachtete, wie die Feuer in und um sein Haus verschwanden. Der Hauscom-puter hatte die Sprinkleranlage aktiviert, die durch den Pfahlbaum mit Wasser versorgt wurde.
    Er verzog das Gesicht und biß sich auf die Lippen. Besitztümer konnten ersetzt werden, aber was wurde aus Wee Gee? Noch wichtiger war jedoch die Karte, die Rahn ihm anvertraut hatte. War sie unversehrt? Hatten die Imperialen verstanden, wie wertvoll sie war? Morgan brannte darauf, zurückzugehen und nachzusehen, aber er wußte, daß ihn eine Falle erwarten könnte.
    Er drehte sich um, kroch gebückt den Hügel hinunter und stapfte Richtung Osten. Möglichkeiten erwachsen aus Katastrophen. Das sagte sein alter Freund Rahn gern – und er hoffte, das es stimmte.
    Thrawn erhielt die wenig beneidenswerte Aufgabe, Jerec zu erzählen, daß der Überfall zwar erfolgreich beendet wurde, daß aber die Einheit nicht imstande gewesen war, Morgan Katarn zu finden und zu fangen. Thrawn war niemand, der eine unangenehme Aufgabe auf-schob, also marschierte er den schimmernden Flur hinunter, nickte den Soldaten zu, die vor Jerecs Gemächern Wache hielten, und bat um Einlaß. Ohne Zögern ließ man ihn passieren.
    Da er keine Augen und keine Sehkraft besaß, jedenfalls nicht im üblichen Sinn, saß Jerec in fast völliger Finsternis. Nur das sanfte Leuchten, das von den Brückenlautsprechern und Lichtschaltern abgegeben wurde, erhellte den Raum. Der Mangel an Beleuchtung sollte einschüchternd wirken und wäre es für jeden anderen auch gewesen, aber Thrawn gehörte einer Rasse an, die sich ihrer außerordentlich guten Nachtsicht rühmte. Er wartete, bis Jerec sprach.
    »Sie bringen schlechte Neuigkeiten.«
    Thrawn nahm die Tatsache zur Kenntnis, daß die Äußerung eine Feststellung und keine Frage war. Woher wußte Jerec Bescheid? Er hatte nicht die geringste Ahnung. »Ja, Sir.«
    »Fahren Sie fort.«
    Der Marineoffizier erstattete seinen Bericht auf die gleiche Weise, wie er alle Berichte abgab – ohne Entschuldigungen oder Abschweifungen. Nachdem Thrawn geendet hatte, verstrichen dreißig Sekunden, ehe Jerec sprach. »War Katarn gewarnt?«
    »Es gibt keinen Beweis, der diese Theorie unterstützt, Sir. Leutnant Brazack glaubt, der Gesuchte verließ die Farm, um irgendwelche Besorgungen zu erledigen.«
    »Oder verspürte die Notwendigkeit, einen anderen Ort aufzusuchen«, dachte Jerec laut.
    »Er spürt die Macht und benutzt sie sogar gelegentlich, aber er hat Angst, zuzugreifen und sein Erbe anzunehmen. »Was, wenn ich einen Fehler mache?« fragt er sich. ,Was, wenn ich die Macht mißbrauche? Kann man mir vertrauen? Soviel Dummheit ist unberechenbar! Sogar hier im Orbit spüre ich seine Gegenwart. Arbeiten, drängen, planen. Alles umsonst.«
    Thrawn erlaubte sich, eine Augenbraue zu heben. Ungeachtet der Tatsache, daß Jerec große Anstrengungen unternahm, gewisse Fähigkeiten vor seinen Vorgesetzten zu verbergen, wurde ausgewählten Untergebenen gelegentlich ein flüchtiger Blick gestattet. »Sir ... ja, Sir.«
    »Selbstverständlich ist das für Sie nicht von Interesse«, spottete Jerec. »Denn Sie sind ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher