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Prinzessin Kate

Prinzessin Kate

Titel: Prinzessin Kate
Autoren: Claudia Joseph
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Vorwort
    Am 3. September 1660 fand in einem Herrenhaus, das in der Prachtstraße The Strand am Londoner Themseufer lag, die offizielle Hochzeit zwischen dem Herzog von York, dem 27-jährigen Anwärter auf den englischen Thron, und Anne Hyde, der Zofe seiner Schwester, statt. Die beiden hatten bereits zuvor heimlich geheiratet. Die Zeremonie wurde in der Nacht vom Kaplan des Herzogs im Worcester House vorgenommen. Das Haus gehörte dem Vater der Braut, und der Hochzeit wohnten nur zwei weitere Personen bei. Für den königlichen Hof waren die heimliche und die offizielle Heirat des zukünftigen Königs Jakob II. und seiner hochschwangeren, 23-jährigen Geliebten ein Skandal: Der Hof wollte es nicht hinnehmen, dass ein Mann von edelstem blauen Blut eine Bürgerliche geheiratet hatte. Nach Annes Tod am 31. März 1671 schrieb man, sie habe »in der Tat Verstand und Tugend bewiesen, indem sie ihre Affäre so geschickt gestaltet hat, dass der Herzog, überwältigt von seiner Leidenschaft, ihr schließlich die Heirat versprochen hat, geraume Zeit vor der Restauration«. Anne jedoch sicherte sich ihren Platz in der Geschichte, denn sie war nicht nur für eine sehr lange Zeit die letzte Bürgerliche, die einen König ehelichte, sondern sie gebar ihm auch zwei Töchter, Mary und Anne, die beide über das Land herrschen sollten.
    Seit jener Zeit sind die britischen Monarchen nur selten von der geltenden Konvention abgewichen, sich nur mit Angehörigen des europäischen Adels zu verehelichen. Zwar gibt es zwei wichtige Ausnahmen: die verstorbene Königinmutter, Lady Elizabeth Bowes-Lyon, und Prinz Williams Mutter, Lady Diana Spencer, die beide aus Familien der britischen Aristokratie stammten. Im Falle der Königinmutter Elizabeth hatte allerdings niemand damit rechnen können, dass sie einmal an der Seite eines Königs sitzen würde, denn ihr Gatte gelangte erst durch die Abdankung Edwards VIII. als George VI. auf den Thron.
    Doch nun, zum ersten Mal seit 350 Jahren, hat wieder eine Bürgerliche das Herz eines Thronfolgers erobert. Wenn Kate Middleton Prinz William Arthur Philip Louis Windsor heiratet, der derzeit bei der Royal Air Force als Rettungspilot dient, wird sie die erste Nichtadlige seit dem 17. Jahrhundert sein, die einen künftigen britischen König ehelicht.
    Diese Hochzeit wird der Monarchie neues Leben einhauchen, in einer Zeit, in der sich die Regierungszeit der Königin Elizabeth ihrem Ende zuneigt. Sie bedeutet frisches Blut und neue Perspektiven für eine Institution, die heftig für ihren elitären Charakter und ihre Weltfremdheit kritisiert wird. William und Kate pflegen eine durch und durch moderne Beziehung – sie lernten sich als Studierende in St. Andrews kennen, wo sie zusammenlebten, und während des ganzen folgenden Jahrzehnts Lebensgefährten blieben.
    Kate zierte erstmals am 7. April 2002 die Seiten einer britischen Zeitung, nachdem sie bei einer Wohltätigkeits-Modeshow in St. Andrews als Model in einem durchsichtigen Kleid über den Laufsteg gewandelt war. Seither ist sie auf den Society-Seiten ständig präsent. Sie gilt als Stilikone und wird regelmäßig auf der Liste der bestgekleideten Frauen in Großbritannien wie auch im Ausland geführt – und sie ist eine der meistfotografierten Frauen des Landes. Die Herausgeber von Magazinen, darunter auch Vogue, Tatler und GQ , überschlagen sich förmlich bei ihren Huldigungen für Kates Jugendlichkeit, für ihren Geschmack in Sachen Mode und für ihre Attraktivität, und Hello! schätzt, dass ihr Bild auf dem Cover die Verkaufszahlen des Magazins um 100 000 Exemplare steigert.
    Unzählige Sätze sind schon über sie geschrieben worden, Horden von Paparazzi folgen ihr auf Schritt und Tritt, Fans füllen mit ihr die Blogs im Internet und sowohl im Radio als auch im Fernsehen ist sie ein häufiger Gesprächsgegenstand. Den Autor Peter York inspirierte sie sogar dazu, das Official Sloane Ranger Handbook zu aktualisieren, und sie hat ihren eigenen inoffiziellen Fanclub.
    Doch trotz dieser überwältigenden Aufmerksamkeit der Medien bleibt die künftige britische Königin in vielerlei Hinsicht ein Mysterium. Wer also ist diese Frau, die einmal den unvergesslichen Satz prägte: »Er hat großes Glück, dass er mit mir zusammen sein darf!« Und verfügt sie über dieselben Gaben – Verstand und Tugend – wie ihre Vorgängerin?

Kapitel 1

Die Harrisons, 1837–1898

    Am 20. Juni 1837 um 6 Uhr wurde Prinzessin Victoria von ihrer Mutter geweckt. Seit
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