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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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Abschluß machen würde.
    Der Gedanke, daß sich Kyle eher aus finanziellen Gründen als aus freien Stücken entschlossen hatte, die imperiale Akademie zu besuchen, erfüllte Morgan immer noch mit Schuldgefühlen. Die Katarns stammten aus den Randgebieten und verfügten nur über begrenzte Geldmittel, und die Akademie stellte Kyles beste Aussicht auf eine gute Bildung dar.
    Morgan runzelte die Stirn. Wenn er etwas flexibler gewesen wäre, etwas weniger darauf bedacht, woher das Geld kam, dann hätte er mehr davon gehabt. Wie würde Kyle sein, wenn er zurückkam? Wie der Junge, dem er auf Wiedersehen gesagt hatte? Oder wie die Sturmtruppen, die durch den Raumhafen stolzierten? Die Sterne schwiegen, die Leuchtkäfer tanzten, und es kam keine Antwort.
    Die Vengeance gehörte nicht zu den größeren Sternenzerstörern des Imperiums, aber so ein Schiff war für die bevorstehende Aufgabe auch nicht erforderlich. Warum ein Schwert benutzen, wenn ein Dolch genügt? Der Gedanke gefiel dem Geist, der ihn erdachte. Die Brücke war groß und offen. Die Mannschaft stand in halbkreisförmigen Gräben, die in das auf Hochglanz polierte Deck eingelassen waren. Der Dunkle Jedi, bekannt als Jerec, stand über dem Kommandograben und starrte den vorüberziehenden Mond an.
    Was er sah, war weitaus komplexer als das, was jene um ihn herum erkannten. Jerec war groß und wirkte ausgezehrt. Er hatte einen rasierten Schädel, und schwarze Gesichtstätowierungen glänzten auf seiner braunen Haut. Leere Augenhöhlen wurden von einem Band aus schwarzem Leder verborgen. Sein Umhang, seine Hosen und Stiefel waren schwarz. Jerec trug keine Abzeichen, außer den Symbolen, die auf seinem blutroten Kragen sichtbar waren –
    und hielt seine Jedi-Kräfte geheim.
    Doch der Einfluß des Mannes und die Macht, die er beherrschte, waren so groß, daß keine Zeichen von Autorität notwendig waren. Jerec handelte auf direkten Befehl von Imperator Palpatine, und er freute sich auf den Tag, an dem alle vor ihm knien würden. Doch er war darauf bedacht, solche Ambitionen hinter einem Mantel von Treue zu verbergen.
    Captain Thrawn stand hinter Jerec, gleich zu seiner Rechten. Er war genauso groß wie Jerec, aber hier endete die Ähnlichkeit bereits. Thrawn hatte glänzendes, blauschwarzes Haar, blaßblaue Haut und leuchtendrote Augen, die seine fremde Herkunft bezeugten und in der fremdenfeindlichen Flotte des Imperators selten waren. Doch so sehr Palpatine anderen empfindungsfähigen Rassen mißtraute, er liebte Sieger, und Thrawn hatte mehr Siege, Orden und Beförderungen errungen als die meisten Offiziere, die doppelt solange gedient hatten. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, stand er da und wartetet darauf, daß sein Vorgesetzter spricht. Jerecs Stimme klang sanft, beinahe feminin. »Ist die Sonde zurück?«
    »Ja, Sir. Es gab kein Anzeichen eines Sicherheitslecks. Die Überraschung wird voll-kommen sein.«
    »Das Landungsschiff ist bereit?«
    »Ja, Sir. Beladen und bereit.«
    »Ausgezeichnet. Sie können anfangen.«
    »Ja, Sir.«
    Thrawn hatte sich umgedreht und wollte gerade gehen, als Jerec erneut sprach. »Noch etwas ...«

    Der Offizier machte beim Klang von Jerecs Stimme kehrt. »Sir?«
    »Ich will Morgan Katarn lebend.«
    Thrawn wußte genau, was Jerec wollte, aber er nickte gehorsam und sagte, »Ja, Sir«, mit genau derselben Betonung, die er benutzt hatte, als der Befehl zum ersten Mal erteilt wurde. Thrawn war nicht nur ein brillanter Taktiker und noch besserer Stratege, er besaß auch eine weitere Tugend, und das war sein absoluter Mangel an Selbstwertgefühl. Etwas, das für einen Offizier von außerirdischer Herkunft in einer militärischen Organisation voller Intrigen und politischer Machenschaften unvermeidlich war.
    Jerec, der weitaus mehr wollte als den nächsten kümmerlichen Rang in der Hierarchie eines anderen Wesens, nickte und schritt davon.
    Somit verabschiedet, nahm Thrawn die bevorstehenden Aufgaben in Angriff. Befehle waren erteilt worden, und er würde sie ausführen.
    Obwohl er etwa genauso groß war wie ein imperialer Sternenkreuzer, verfügte der corellianische Versorgungsfrachter über eine geringere Bewaffnung, und die Kratzer, die er sich beim Schmuggeln von Waren zur Raumstation Kwenn zugezogen hatte, waren noch zu sehen.
    Er war mit einem Frachtraum voller Schwarzmarkt-Güter aufgebracht und der bunt zusammengewürfelten Flotte von Schiffen hinzugefügt worden, die das Imperium für Schleichfahr-ten benutzte. Er sah
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