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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Autoren: Harald Kittner
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in verschiedenen Abständen und daran aufgespießten kleinen Fischleichen folgen, deren Bleigewicht alles zusammen auf den Korallengrund unter ihnen und ihrem Boot zog.
    Einige fette Möwen und drei, vier schwarze Kormorane zogen interessiert ringförmige Flugbahnen um den Ankerplatz, in der Hoffnung auf eine baldige Fischrestemahlzeit.
    Die Sonne stieg im Westen höher und höher, überflutete mit ihrem grellen Licht die Wasseroberfläche, welche zu einem Spiegel wurde, der ungeschützte Hautteile schnell und absolut unfehlbar in einen „exzellenten“ Sonnenbrand verwandeln konnte.
    Die beiden Jungen kannten das und schützten ihre Körper mit verwaschen weißen Kaftanen, während sie unter dem aufgespannten Sonnensegel ruhig saßen.
    Von Zeit zu Zeit nahmen sie kleine, wohlbedachte Schlucke kühlen Wassers aus den drei mitgebrachten Tongefäßen.
    Die Zeit verlief träge.
    Ab und an verriet ein heftiges Zucken an den Angelleinen, die über den Zeigefinger in die See führten, den Biss eines unglücklichen Fisches, der dann ohne weitere Zeitverschwendung Hand über Hand an Deck geholt wurde und zwischen den Holzdrallen des Bootes sein vielleicht bislang glückliches Leben wegen Sauerstoffüberflusses glupschäugig einbüßte.

Kurz vor Auslaufen
     
     
    „Was ich Sie noch fragen wollte, Käpt’n: Wie viele und welchen Typ von Leuten haben wir außer den echten Seeleuten noch zusätzlich an Bord? Mir scheint, einige Personen in der Messe beim Vorbeigehen gesehen zu haben, die nicht unbedingt nach seemännischer Besatzung aussahen.“
    Während Jan aus der heißen Muck beidhändig versuchte, einen Schluck Kaffee in den Rachen zu bekommen, ohne dabei Verbrennungen zweiten oder dritten Grades zu erleiden, und er mit schief gelegtem Kopf das Gesicht des „Alten“ mit den Augen suchte, wurde er von einem Typen mit Panzerglasbrille auf der Nase und weit abstehendem weißem Haar unter einer Schiebermütze, angetan mit einem wehenden Arztkittel, beim Versuch des Aneinander-Vorbeiquetschens in der Messetür leicht angerempelt.
    Der sah aus wie Einstein in Zweitausgabe , dachte Jan innerlich lächelnd, ohne sich zu exponieren, aber die Figur nicht aus den Augen lassend, bis sie um eine der Gangecken verschwand.
    „Also, Folgendes: Die Stammbesatzung besteht aus zwölf Seeleuten, Sie und ich einbezogen. Außerdem haben wir sechs Mann für die Bedienung von „DEEP ONE“, unserem Tauchboot, vier Mann als Freitaucher, drei Techniker für die Tauchanlage, einschließlich der Druckkammer und der Luftkompressoren. Außerdem acht Wissenschaftler diverser Spezialgebiete sowie zwei Archäologen.“
    „Archäologen, wozu denn die?“
    „Einen von denen haben Sie gerade getroffen mit Ihrem Schulterschluss.“
    „Albert Einstein Nummer zwei?“
    „Genau. Ich würde Ihnen aber raten, den guten Gustavson nicht so anzureden. Nennen Sie diese für unsere Aufgaben so wichtige Person einfach Gus, das reicht schon und fördert die perfekte und reibungslose Verständigung zwischen uns allen.“
    Jan nahm einen kurzen Schluck aus der dampfenden Kaffeemuck während der Kapitän und er selbst Platz auf zwei Stühlen an einem der Tische nahmen, auf dem ein voller Aschenbecher stand und die darin feucht eingebetteten Kippen einen ekeligen Gestank verbreiteten.
    Es war Usus, die Aschenbecher mit etwas Wasser anzufüllen, damit mögliche Brandherde, die durch einen vom Tisch fallenden Aschenbecher beginnen könnten, wenig Chance zur Erstehung bekommen.
    Und wie immer verschränkte Jan seine Füße hinter den zwei vorderen Stuhlbeinen, um den nötigen Halt zu haben, wie bei heftigen Schiffsbewegungen auf hoher See von Nöten, und dies, obwohl der Kahn noch im Hamburger Hafen vermoort lag.
    „Also fünfunddreißig Mann an Bord, aufgeteilt in Unterkünften auf und unter Deck, wenn meine Kopfrechenkünste mir nicht übel mitspielen. Was ich jedoch nicht ganz kapiere: Was machen Archäologen an Bord eines Schiffes, welches zur Erforschung der See, deren Flora und Fauna ausgerüstet ist?“
    „Mir scheint als habe man Sie nicht komplett darüber unterrichtet, welche Aufgaben wir wirklich auf See erledigen werden und vor allem, wo.“
    „Wo? Doch, ich glaub schon. Es soll Richtung Rotes Meer und den Golf von Aden gehen, dies hat man mir jedenfalls so verklickert.“
    „Das ist teilweise korrekt, Chiefmate.“
    „Und was hat man mir scheinbar nicht gesagt? Sollen wir die Pyramiden von Gizeh erforschen oder entwenden, die Kaba in Mekka sprengen
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