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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Autoren: Harald Kittner
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„Reiskorn“ musste ein fremdes Schiff oder ein fester, schwimmender und reflektierender Körper vielleicht gar auf Kollisionskurs sein.
    Die Besatzung des Eisbrechers wusste, worum es auf dieser Reise ging, zumindest im Großen und Ganzen.
    Ein enormer Eiskoloss von einer Seitenlänge um die 5 Kilometer im Quadrat und einem geschätzten Gesamtgewicht von etwa 2000.000 Tonnen sowie der vermessbaren Höhe so um die 80 Meter vertrieb derzeit langsam, jedoch beständig, von Strömungen Wind und Wetter beeinflusst, auf die Bucht von Admiraslystva zu.
    Dies wäre eigentlich nicht so schlimm, wenn eben dort nicht ein Bohrschiff, welches mit Probebohrungen beschäftigt war, genau in der Richtung, auf die das „Eiswürfelchen“ zutrieb, verankert läge, ohne die Chance zu haben, der Gefahr ausweichen zu können.
    Weitere Einzelheiten wollte der Kommandant dann bekanntgeben, wenn der Eisklotz sich in nächster Nähe befand. Für alle Fälle hatte man das Ding per Spionage- und Meteosatelliten ständig unter Kontrolle.
    Der zweite Offizier schaute vom Radarschirm zur Glonasanzeige, dem Gegenpart zum amerikanischen Satellitennavigator GPS, verglich kurz darauf die Daten im Kartenhaus und trug diese als neue Position in die Seekarte ein. Demnach lagen noch 86 Seemeilen zwischen der „Lenin“ und dem „Eiswürfelchen“, wie einige den Koloss insgeheim nannten.
    Bordzeit: 23.00 GMT. Noch eine Stunde bis zum Wachwechsel.
    Die Koje wartet.
    In Gedanken versunken betrat „Moshit“, der Kommandant, die Brücke ohne jeglichen Gruß, trat an das Fahrpult, drückte die Sprechtaste der Bordkommunikation und bellte ins Gerät:
    „Hier spricht Ihr Kommandant. Ich bitte alle Offiziere, einschließlich des Maschinenpersonals, zu einer wichtigen Besprechung um 24.00 GMT in die O-Messe. Während der Besprechung wird die Brücke vom Offiziersanwärter Iluschyn besetzt. Danke!“
    Der Kommandant gab die Sprechtaste frei, für einen kurzen Augenblick wurde ein goldener Siegelring mit einem inkrustrierten dunkelblauen Stein an seiner rechten Hand sichtbar, und verließ die Brücke grußlos.
    Die Koje muss warten, verdammter Mist , dachte der um einen Teil seiner Freiwache betrogene Wachoffizier.

Südöstli c hes Afrika
     
     
    Die Fischer aus den Küstenorten Loyada, Sagallou, Tadjoura und Djibuti kannten die Mythen ihrer Väter und Großväter seit Urzeiten, überliefert von Mund zu Mund, vom Opa zum Enkel, von alten zu jungen Fischern seit Generationen. Erschütternde Erzählungen, welche hauptsächlich vom Meer vor ihrer Küste handelten und den eigenartigen Vorkommnissen dort.
    Die Geschichten aus jüngerer Zeit, gestern in diesem Fall, glichen exakt denen aus grauer Urzeit. Sie erzählten ausführlich von einem Fischerkahn und deren drei Besatzungsmitgliedern, die beim nächtlichen Fang nahe der Banka Arab urplötzlich von gewaltigen Strudeln nahezu in die Tiefe gerissen wurden, das von einem zentralen Meeresleuchten begleitet gewesen zu sein schien. Aus diesem Leuchten heraus brodelten enorme Mengen an toten Fischen aller Art an die Oberfläche. Einige sahen aus wie zu Tode gekocht und wurden von den Fischern aus reiner Ehrfurcht oder Ekel nie an Bord geholt. Die allgegenwärtigen Seevögel würden bei Tageslicht ein Fressgelage vorfinden, obwohl auch unter ihnen ein Massaker während ihres Schlafes auf der Wasseroberfläche stattgefunden hatte. Dutzende von ihnen trieben leblos, die Köpfe ins Wasser getaucht, herum, vom Tode überrascht, so erzählten die Fischer, so erzählte man es von Mund zu Mund.
    Und trotz allem gab es welche, die hinausfuhren.
    Zwei junge Fischer, Mamoud und Yusuf, waren mit der untergehenden Sonne aus ihrem Ort Loyada trotz der auch ihnen bekannten Erzählungen der Vorfahren, trotz des gestrigen Berichtes der anderen drei Fischer, die wieder so etwas Eigenartiges, Beunruhigendes erlebt hatten, ausgelaufen. Sie stachen aus diesem Grund mit wachsender Angst auf ihrem winzigen, aus Baumstämmchen gefertigten Boot und dessen einzigem Mast mit angeschlagenem Lateinersegel, bestehend aus verschiedenfarbigen mehr oder weniger löchrigen Stoffstreifen, in See.
    Außer einer Menge Angst war Proviant für mindestens zwei Tage an Bord und mehrere Wasserflaschen, bedruckt mit arabischen sowie lateinischen Schriftzeichen einer bekannten Marke, dessen Qualitätsprodukte hauptsächlich beim Geschirrspülen hervorragende Wirkung zeigen.
    Durch die mantelgleiche Dunkelheit über der See, jedoch unter einem herrlich
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