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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Autoren: Thorsten Bonsch
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wir den Silbergrauen hinter uns entdeckten.  
    „Sie folgen uns immer noch“, sagte Sinh beinahe empört. „Dein Plan hat nicht funktioniert.“
    „Warte es ab.“ Alain blieb gelassen. Niemand erwiderte etwas, aber keiner von uns ließ den Lancia aus den Augen, obwohl er sich weit hatte zurückfallen lassen. Nach ungefähr zehn Minuten – wir hatten die Staatsgrenze noch nicht erreicht – machte der Lancia plötzlich einen Satz und begann zu schlingern, erst in kleinen, dann in immer größeren Bögen. Eine graue Rauchwolke tauchte hinter ihm auf und der nachfolgende Verkehr ließ sich zurückfallen. Ich glaubte, die quietschenden Reifen zu hören, als das Auto in der Mulde zwischen den Fahrbahnen verschwand. Daxx sprang vor Freude auf, so gut es das Wageninnere zuließ und klopfte Alain auf die Schulter. „Fab, Mann!“
    „Wie hast du das gemacht?“, fragte Sinh.
    Alain zeigte ein selbstzufriedenes Grinsen. Er konnte es nicht mehr verbergen.
    „Ich hatte ein fast volles Einwegfeuerzeug. Das habe ich heimlich in ihr Auspuffrohr gelegt und in den letzten Auspufftopf geschnipst. Dort hat es sich langsam erhitzt und ist gerade explodiert. Nichts dramatisches, es hat ihnen nur die halbe Auspuffanlage zerrissen, aber es wird sie eine Weile beschäftigen.“
    Wir lachten erleichtert, klopften Alain auf die Schulter und wuschelten durch seine Igelhaare.
    „Geile Idee.“
    „Megafab!“
    „Gut gemacht.“
    „Danke, Jungs“, sagte Alain, nicht ganz ohne Stolz. „Aber wir sollten nach der Grenze trotzdem schleunigst den Wagen wechseln. Wer auch immer die sind, die lassen sich bestimmt nicht so einfach abschütteln.“
    „Meinst du?“, fragte Sinh. „Hast du denn eine Ahnung, wer das sein könnte?“
    „Nein, nicht wirklich. Aber wir sollten auf der Hut sein.“
     
    Kurz darauf überquerten wir den Colorado und passierten das westliche Grenzschild von Arizona, das ihn majestätisch als den Grand Canyon Staat auswies.
    „Die nächstgrößere Stadt auf unserer Route ist Quartzsite“, murmelte Alain. „Zu klein, um uns dort ein anderes Auto zu besorgen.“
    „Hast du denn soviel Geld mit? Oder eine Kreditkarte?“ Ich wusste nicht viel über das, was Alain in der Zwischenzeit erfahren oder erlebt hatte, aber ich konnte mir kaum vorstellen, dass er für solche Eventualitäten ausgerüstet worden war.
    „Wer spricht denn hier von kaufen?“, fragte Alain mit unschuldiger Miene zurück. „Wir klemmen uns einfach einen.“
    „Stehlen?“
    „Yep.“
    Die Zwillinge zeigten eine Mischung aus Unsicherheit und Vorfreude auf das Abenteuer. In der kurzen Zeit, in der ich sie kannte, schien es ihnen immer wichtig gewesen zu sein, dem Vorurteilsbild des diebischen Farbigen zu widersprechen. Ich bezweifelte ebenfalls, dass sie dank ihrer guten Erziehung jemals auch nur ein Bonbon stibitzt hatten. Aber unsere Situation rechtfertigte schließlich ein solches Vorgehen, oder nicht? Es ging um das Wohl der Menschheit, um es mal übertrieben prosaisch auszudrücken. Was ist dagegen schon ein kleiner Autodiebstahl? Und erst der Nervenkitzel dabei. Ich las es in ihren Gesichtern. Was mich betraf, konnte ich mit dem Gedanken an Diebstahl besser umgehen, als mit dem an Mord.
    „Aber wie gesagt, das Kaff ist zu klein. Dort würde es zu schnell auffallen; und ich möchte mich ungern mit den hiesigen Sheriffs anlegen.“ Alain machte eine Pause und dachte nach. „Ich würde vorschlagen, wir bleiben vorerst auf der I-10. In weniger als einer Stunde könnten wir auf die US-60 Richtung Videsburg und Salomon wechseln, falls wir dann wieder der Meinung sein sollten, verfolgt zu werden.“
    „Okay, und was dann?“, fragte ich. Ich hatte Angst vor der Antwort.
    „Wenn sie dann immer noch hinter uns her sind, wechseln wir auf Nebenstraßen, hängen sie entweder ab oder schnappen uns die Kerle.“
    „Ach so. Wir schnappen sie uns“, wiederholte ich. „Wie gut, dass ich mit Bruce Willies, Will Smith und Denzel Washington unterwegs bin. Da ist so was doch ein Klacks.“
    „ Ich wäre gerne Will Smith“, bemerkte Daxx lächelnd.  
    „Daxx, bitte!“ Kaum hatte ich es ausgesprochen, sah er mich erschrocken an. Sein Lächeln verschwand. Ich bereute noch im gleichen Augenblick, laut geworden zu sein. „Alain, weißt du wirklich nicht, wer diese Typen sein könnten?“  
    „Nein, wirklich nicht.“
    „Dann könnten es zum Beispiel Zivilcops sein, oder FBI, oder NSA. Und wie sollten wir mit denen fertig werden?“
    Jetzt drehte
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