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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Autoren: Thorsten Bonsch
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der Wüste durchquert hatten, hatte ich genutzt, mich zu schonen. Daxx hatte mich zwischendurch mehrmals aufgefordert, bei dem einen oder anderen Ratespiel mitzumachen, aber ich hatte jedes Mal dankend abgelehnt.
    Gerade wollte ich etwas sagen, als Daxx mir zuvorkam.
    „Sinh, können wir nicht mal eine Pause machen und anhalten? Ich habe Hunger.“
    „Später. Wenn wir in Arizona sind.“
    „Warum nicht jetzt?“
    „Weil ich gerne noch ein paar Meilen schaffen würde.“
    „Du fährst doch sowieso wie eine alte Oma“, maulte Daxx. „Eine aus New Jersey“, fügte er noch hinzu, um die Beleidigung perfekt zu machen.
    „Frag doch Alain“, erwiderte Sinh hämisch.
    „Du weißt ganz genau, dass ich das nicht kann.“
    „Na, so ein Pech.“
    „Was soll er mich fragen?“, sagte Alain, der aus irgendwelchen Gedanken gerissen schien.
    „Nichts Wichtiges.“
    „Hey! Sinh, das ist gemein.“ Daxx schnaubte, dann erhellte sich sein Gesicht und er kramte in seinem Rucksack. Ich mischte mich nicht ein, da ich zu neugierig war, was Daxx nun vorhatte. Er förderte einen Palm zu Tage, tippte ein paar Buchstaben, langte damit über den Beifahrersitz und hielt ihn Alain vor die Nase.
    „Ach du Scheiße“, rief Alain erschrocken. „Mann, Daxx, lass diesen Mist.“
    Daxx schüttelte seinen Palm unbeeindruckt vor Alains Gesicht. „Was steht da?“, sagte Alain endlich und griff nach dem für ihn scheinbar schwebenden Palm.
    „Alain, können wir nicht mal anhalten und was Essen? Mein Bruder ist eine hohle Nuss!“, las Alain amüsiert vor. Ich musste herzhaft lachen.
    „Was mich betrifft, könnte ich auch etwas vertragen“, sagte ich. „Und ich verspreche euch, es diesmal drin zu behalten.“
    Sinh lächelte ebenfalls. Ich sah es an seinen Augen im Rückspiegel.
    „Ihr habt Recht“, sagte Alain. „Wir kommen gleich durch Blythe. Liegt direkt an der Grenze zu Arizona. Sinh, du bist gut gefahren, wir liegen toll in der Zeit. Wir haben eine Pause verdient.“
     
    Ein paar Minuten später passierten wir das Ortsschild. Blythe, eine der vielen typischen Wüstenstädte dieser Region. Blythe zeigte unverhohlen seinen Stolz in Bezug auf seine feste Bindung zum Colorado River, ansonsten unterschied es sich kaum von den vielen anderen Ortschaften dieser Region mit ihrem kargen Pflanzenwuchs. Wir hielten an einem Pizza Hut in der Rice Street, die parallel zum Highway verlief. Die heiße, aber im Gegensatz zur Küste extrem trockene Wüstenluft traf mich wie ein riesiger Hammer. Für einen Augenblick wurde mir schwindelig und ich musste mich am glühenden Wagendach festhalten. Sinh bemerkte es als erster und kam mir zu Hilfe.  
    „Geht schon“, sagte ich und kniff kurz die Augen zusammen. Nach ein paar tiefen Atemzügen wurde es besser. Obwohl ich den ganzen Vormittag in dem Wagen verbracht hatte, bemerkte ich erst jetzt, dass es ein grüner 320er BMW älteren Baujahrs war. Ich fragte mich, wo Alain ihn wohl aufgetrieben hatte.
    Wir überquerten den zur Mittagszeit recht vollen Parkplatz und tauchten in die kühle, klimatisierte Luft des Huts ein. Das Gehen in Schuhen war nach fünfzehn Jahren ein wenig ungewohnt. Ich lief wie auf Eiern. Alain schien es nicht anders zu gehen. Aber ohne ordentliche Fußbekleidung hätten wir vielleicht unnötige Probleme in Restaurants bekommen. Daxx nahm Sinh spielerisch in den Schwitzkasten und knuffte seine Schulter. „Das ist für eben, du Stinktier.“ Beide lachten.
    Nachdem wir zu unserem Tisch geführt worden waren und die Bestellungen aufgegeben hatten – ich hatte nach so vielen Jahren und unzähligen Besuchen in Pizza Huts noch immer Probleme, mich durch die komplizierte Speisekarte zu arbeiten – tranken wir unsere kühlen Colas, die zu einem Drittel aus Eiswürfeln bestanden.
    „Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen paranoid“, sagte Sinh plötzlich leise. „Aber ich glaube, wir werden verfolgt.“
    „Wie kommst du darauf?“, fragte Alain. In seiner Stimme war kein Spott, nur echtes Interesse zu hören.
    „Ich bin mir nicht sicher. Erinnert ihr euch an heute Morgen? Er ist mir eigentlich erst aufgefallen, kurz bevor wir losgefahren sind.“
    „Wer ist dir aufgefallen?“, fragte ich.
    „Ein Campingwagen. Er stand zwei Häuser weiter, auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ziemlich bunt bemalt, mit Airbrush und einer unverschämt großen Antenne auf dem Dach. Ich glaube, deshalb habe ich ihn nur bemerkt.“
    „Und?“
    „Na ja, kurz hinter Santa
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