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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft
Autoren: Susanne U.Wiemer
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Erdensohn«, sagte Ktaramon ernst. »Wir spielen nicht. Und doch hast du recht. Was du meinst, ist möglich. Du wirst sehen, Erdensohn, wenn sich die Notwendigkeit ergibt. Wir werden da sein. Die Zeitfelder, die wir aufbauen, können wir auch kontrollieren. Aber macht nicht den Fehler, Wunder zu erwarten. Auch die Zeit hat Gesetze.«
    »Gesetze, die ihr überwunden habt«, murmelte Kerr.
    »Nicht überwunden«, verbesserte Ktaramon. »Nur enträtselt, so wie die Menschen manche anderen Gesetze der Natur enträtselt haben. Denk an eure eigenen technischen Errungenschaften. Würde nicht vieles von dem, was ihr vermögt, von den primitiven Rassen, die heute auf der Erde leben, als Wunder angesehen werden? Haben sie eure Raumfahrer nicht als Götter betrachtet? Und hielten in der Welt unter dem Mondstein nicht die Priester eure verkleideten Wachmänner für Götter? Warfen sie sich nicht vor einfachen photographischen Blitzlichtern zu Boden? Könnten sie die von euch entwickelte Mikro-Transzendenz begreifen - das Medium der Verkleinerung?«
    Helder Kerr schwieg. Er sah wieder den Mondstein vor sich, die glänzende Kuppel mit der belebten Spielzeugwelt darunter. Und jetzt zum erstenmal begriff er wirklich, was es heißen mußte, einer übermächtigen, unbegreiflichen Wissenschaft als wehrloses Opfer ausgeliefert zu sein.
    Aber hier waren sie keine Opfer.
    Die Herren der Zeit spielten nicht mit ihnen, benutzten sie nicht, sondern versuchten, ihnen zu helfen. Kerr wischte sich
    den Schweiß von der Stirn und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen.
    »Wenn das alles wahr ist...«
    »Es ist wahr, Sohn des Mars.«
    »Ja. Ich glaube es. Und wir werden die »Terra« reparieren und starten können. Auf diese Art ist es möglich.«
    Charru atmete auf.
    Er wußte, daß Helder Kerr der einzige von ihnen war, der diesen Punkt wirklich beurteilen konnte. Wenn selbst er es sagte -dann war es möglich.
    »Warte, Charru von Mornag«, drang Ktaramons Stimme in sein Bewußtsein. »Mit dir habe ich zu reden, allein. Hab keine Angst! Nur Minuten, dann wirst du deinen Gefährten folgen.«
    Er empfand keine Angst.
    Zu oft hatte er das Flimmern der Luft und den seltsamen dunklen Schleier gesehen. Camelo machte eine Geste mit der Hand, als wolle er noch etwas sagen, eine Frage stellen, doch er kam nicht mehr dazu. Der Schleier schob sich vor seine Gestalt, genauso wie vor die des Marsianers, und Sekunden später waren sie spurlos verschwunden.
    Charta bezwang die Kälte, die zwischen seinen Schulterblättern nistete. Es war keine Angst. Nur das Bewußtsein des Unbekannten, das so weit über sein Begriffsvermögen hinausging.
    Würde er es irgendwann verstehen?
    So, wie er heute manches aus der Technik der Marsianer verstand, das ihn früher wie Zauberei angemutet hatte?
    Er zweifelte daran. Nicht einmal Helder Kerr verstand es. Überhaupt kein Mensch, ganz gleich, ob er auf dem Mars, der Erde oder einem anderen Planeten lebte. Die Herren der Zeit mußten der Menschheit um Äonen voraus sein...
    Er fuhr zusammen, als sich vor ihm aus dem opalisierenden Schleier der Luft jäh eine Gestalt bildete.
    Ktaramon! Er war erschienen, hatte die wenigen Sekunden überbrückt, die ihn auch noch von diesem fremdartigen Raum trennten. Charru hätte gern gewußt, wo er sich eigentlich befand. In einer Art von Raumschiff? Oder im Innern einer Anlage, die jener unbegreiflichen Art des Reisens im Raum diente, die die Herren der Zeit Ent- und Rematerialisierung nannten? Er verdrängte die Frage, obwohl sie in ihm brannte. Sein Problem war die »Terra«, waren mehr als hundert Menschen, die den Mars verlassen wollten, um einen Ort zu finden, wo sie in Frieden und Freiheit leben konnten.
    Ktaramon lächelte. Ein Lächeln, das sich selbst in den goldenen mandelförmigen Augen widerspiegelte und ihn fast menschlich erscheinen ließ.
    »Du hast alles gehört, Charru«, sagte er. »Du hast wenige Fragen gestellt, aber du hast das Geheimnis besser verstanden als deine Gefährten.« »Das glaube ich nicht...«
    »Wir aber wissen es. Deine Aufgabe wird schwierig sein, Charru. Nimm dies hier! Ein Zeitkristall...«
    Charru kniff die Augen zusammen.
    Ktaramon hatte die Arme erhoben und eine dünne goldene Kette ergriffen, die um seinen Hals hing. Ein Schmuckstück? Ein Amulett? Goldene Strahlen umgaben eine runde, tiefschwarze Scheibe. In die Mitte dieser Scheibe war etwas eingelassen, das auf den ersten Blick wie eine hell schimmernde Perle aussah. Aber als Ktaramon das
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