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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft
Autoren: Susanne U.Wiemer
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komplizierten, langwierigen Anschluß der Energiezellen, bis auch Charru, Beryl und Camelo ihn beherrschten. Knapp zwei Stunden verstrichen, dann kletterten Charru und der Marsianer zum Kontrolldeck hinauf, um das Ergebnis ihrer bisherigen Bemühungen zu überprüfen.
    Minuten später flammte überall im Schiff die Beleuchtung auf.
    Vorerst war sie das einzige, was wieder funktionierte, aber sie erleichterte die Arbeit. Kerr schlug vor, zunächst einmal alle Schäden genau zu untersuchen und einen Plan aufzustellen. Gemeinsam mit Charru, Beryl und Camelo machte er sich daran, und die anderen nutzten die Pause, um mit den Jets zur Sonnenstadt zurückzufliegen und Verstärkung. zu holen.
    Es war drei Stunden nach Mitternacht, als es ihnen gelang, ein weiteres energieführendes System zu aktivieren.
    Im Kontrolldeck und in der Pilotenkanzel ließen sich die Monitore einschalten. Die Transportschächte funktionierten, und die Männer konnten sich endlich wieder ohne anstrengende Kletterpartien im Schiff bewegen.
    Charru stand mit Camelo und Kerr in der Pilotenkanzel und betrachtete die Kontrollgeräte und Schaltfelder. Noch bildeten sie ein völlig verwirrendes Muster für ihn. Aber auch das würde sich bald ändern.
    »Wie lange werden wir ungefähr brauchen?« fragte er.
    »Etwa eine Woche«, meinte Kerr. »Vielleicht etwas weniger.« Und mit einem matten Lächeln: »Viel zuwenig Zeit für eine solide Pilotenausbildung. Ihr werdet morgen damit anfangen müssen und selbst dann bestimmt nicht mehr viel Zeit zum Schlafen finden.«
    *
    Der Spiralschlitten hielt in einer Mulde im Sichtschutz eines Hügels.
    Die beiden Männer stiegen ab. Hunon lauschte sekundenlang, reckte dann seine mächtigen Schultern. Ruans Blick wanderte prüfend in die Runde. Es gab keinen Grund, mit einer Gefahr zu rechnen, doch seine dunklen, tiefliegenden Augen spiegelten Unruhe.
    »Komm!« murmelte Hunon, während er bereits die steile Hügelflanke hinaufkletterte.
    Ruan folgte ihm.
    Von der Kuppe aus konnten sie eine der Siedlungen des Alpha-Reservats überblicken: graue Kunststoff-Würfel, an einem staubigen Weg aufgereiht, ein einzelnes größeres Gebäude, in dem die Versorgungszentrale untergebracht war. Nichts rührte sich. Die Menschen schliefen noch. Erst in einer knappen Stunde würden sie, aufwachen, kurz nach Sonnenuntergang wieder ihre Hütten aufsuchen- immer in dem gleichen sinnentleerten Rhythmus. Der Hüne dachte daran, wie lange er selbst in der Gefangenschaft dieses Rhythmus vegetiert hatte, und verbissener Zorn ließ seine Schläfenadern schwellen.
    »Was ist das?« unterbrach Ruans Stimme seine Gedanken.
    Hunon folgte der Blickrichtung des anderen.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Dorfes standen, reglos gleich schlafenden Monstern, zwei große Transportfahrzeuge. Sie hatten Material abgeladen. Glitzernden, dick aufgerollten Maschendraht vor allem, dessen Bedeutung Hunon erst auf den zweiten Blick klarwurde.
    »Sieht so aus, als wollten sie einen Zaun um das Reservat bauen«, murmelte er.
    »Vielleicht wegen unserer Flucht«, meinte Ruan. »Dann sind wir gerade noch rechtzeitig gekommen.«
    »Genau. Beeilen wir uns.«
    Schweigend setzten sie sich in Bewegung.
    Den Hügel hinunter, durch die Lücke zwischen zwei grauen, würfelförmigen Gebäuden, dann über den Weg auf dem nicht einmal die Abdrücke von Schlitten-Spiralen zu sehen waren. Das Leben der Menschen hier war noch unwürdiger als das der Bewohner des Beta-Reservats. Hunon schauerte, als er an all die leeren, vergeudeten Leben dachte. Wieder erwachte der Haß in ihm. Er ging auf eine der Hütten zu, um jemanden zu wecken, der ihnen ihre Fragen beantworten konnte - doch er kam nicht mehr dazu.
    Hinter ihm schrie Ruan plötzlich auf.
    Hunon fuhr herum, folgte der Blickrichtung des anderen - und zuckte wie unter einem Hieb zusammen.
    Zwei Wachmänner standen in der offenen Tür der Versorgungszentrale.
    Wachmänner in schwarzen Uniformen und roten Helmen, beide mit einem Lasergewehr im Anschlag. Ruan stand starr mitten auf dem Weg. Hunon wurde gedeckt vom scharfen Schlagschatten der Hütten. Eine Schrecksekunde lang war auch er wie gelähmt, dann überstürzten sich die Ereignisse.
    ,»Stehenbleiben!« schrie einer der Wachmänner.
    Ruan schwang herum und ,rannte. Ein scharfes Zischen erklang, der Widerschrei des rotglühenden Laserstrahls erhellte die Nacht. Der Fliehende wurde an Arm und Hüfte gestreift, stolperte, stürzte der Länge nach zu Boden. Hunon hörte
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