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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft
Autoren: Susanne U.Wiemer
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teilten, ihre Hilfe zu verweigern.
    *
    Zwei Tage später empfing der Präsident der Vereinigten Planeten den Vollzugschef in seinem Büro.
    Simon Jessardin saß hinter seinem Schreibtisch. Er hatte gerade das Lesegerät ausgeschaltet. Berichte über die Vernehmungen von fünf Angehörigen der alten Marsstämme, die am Rand der Wüste aufgespürt und mit Betäubungsstrahlen außer Gefecht gesetzt worden waren. Unbefriedigende Berichte.
    »Sind die Männer inzwischen ins Reservat zurückgebracht worden?« fragte Jessardin.
    »Ja, mein Präsident. Und noch einmal werden sie bestimmt nicht entkommen. Professor Mercant hat alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen sehr gründlich getroffen.«
    Der Präsident nickte. »Der letzte Flüchtling ist immer noch nicht gefunden worden?«
    Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. `
    »Immer noch nicht«, bestätigte der Vollzugschef.
    »Und der Verletzte? Ist er vernehmungsfähig?«
    »Deshalb bin ich hier, mein Präsident. Seine Vernehmung wurde gerade eben beendet. Mit einem erstaunlichen Ergebnis.«
    »Sie haben ihn mit Wahrheitsdrogen behandelt?«
    »Selbstverständlich. Seine Angaben sind absolut zuverlässig. Er und der zweite Mann waren mit dem Spiralschlitten in der Sonnenstadt. Und sie haben dort die entflohenen Barbaren getroffen. «
    Jessardin straffte sich. In dem schmalen Asketengesicht unter dem kurzgeschorenen Silberhaar kniffen sich die Augen zusammen.
    »Weiter!« forderte er.
    »Die Beschreibungen, die der Mann gibt, treffen zweifelsfrei auf Charru von Mornag, seinen Bruder, Camelo von Landre und Karstein zu. Die anderen hat der Mann nicht gesehen, aber alles weist darauf hin, daß zumindest der Großteil der Leute noch am Leben ist. Man hat die beiden Fremden eingeladen, in der Sonnenstadt zu bleiben, und ihnen Hilfe angeboten. Damit steht wohl fest, daß Charta und seine Leute in die Ruinen zurückgekehrt sind. Oder daß sie dort von Anfang an über ein Versteck verfügten, das unsere Suchtrupps einfach nicht gefunden haben.«
    »Ziemlich unwahrscheinlich, nicht wahr?«
    »Ich weiß es nicht, mein Präsident. Nicht so sehr unwahrscheinlich, würde ich sagen - wenn man bedenkt, daß es uns schließlich auch nie gelungen ist, die unbekannte Strahlenquelle dort zu finden.«
    »Hmm. Und wie kommt es dann, daß die beiden Männer im Alpha-Reservat auftauchten?«
    Jom Kirrand erklärte es ihm, so weit er es aus Ruans Aussagen unter dem Einfluß der Droge wußte. Jessardin ließ die flache Hand auf den Schreibtisch fallen.
    »Unglaublich! Sie wollten also tatsächlich nicht mehr und nicht weniger, als die gesamte Bevölkerung der alten Marsstämme zu befreien? Und Charru von Mornag wäre bereit gewesen, sie dabei zu unterstützen?«
    »ja, mein Präsident.«
    »Unglaublich«, wiederholte Jessardin. »Hat der Gefangene übrigens irgend etwas darüber gesagt, ob sich auch Lara Nord in der Sonnenstadt aufhält?«
    »Gesehen hat er sie nicht. Aber es dürfte wohl feststehen, daß sie dort ist.«
    Simon Jessardin nickte.
    Er hatte es von Anfang an gewußt. Einen Augenblick lang fixierte er einen imaginären Punkt an der Wand, dann straffte er die Schultern.
    »Setzen Sie sich mit General Kane in Verbindung, Jom«, sagte er ruhig. »Ich möchte, daß das Gelände um die Sonnenstadt hermetisch abgeriegelt wird. Wir wissen jetzt, daß sich die Terraner dort aufhalten.«
    »Eine Suchaktion, mein Präsident?«
    Simon Jessardin schüttelte den Kopf. Sein Gesicht hatte sich verhärtet.
    »Eine militärische Aktion«, verbesserte er. »Professor Girrild wird mit seinem Team die wissenschaftliche Vorarbeit leisten. Und sobald gesicherte Ergebnisse vorliegen, wird die Sonnenstadt vernichtet.«
    *
    Kontrollampen blinkten.
    Charru starrte auf den Monitor des Computer-Terminals. Neben ihm bestätigte Camelo mit leicht zitternden Fingern ein paar Tasten.
    »Antriebs-Energie müßte aktiviert sein«, sagte er heiser.
    Helder Kerr verfolgte mit zusammengekniffenen Augen die Zahlen auf dem Monitor. Zwei nebeneinanderliegende Leuchtfelder flammten grün auf. Hinter einer runden Glasscheibe pendelte ein Zeiger, der bisher auf Null gestanden hatte, zur anderen Seite.
    »Antriebs-Energie ist aktiviert«, stellte der Marsianer fest.
    Und in seiner sonst so kühlen Stimme schwang der gleiche Triumph mit, den auch die anderen empfanden.
    Der Ionen-Antrieb der »Terra« arbeitete.
    Das Schiff würde starten können, würde sich vom Boden erheben und den Weltraum erreichen. Was jetzt noch zu tun
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