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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel
Autoren: Linda Laell Miller
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in ihrer Tasche nach einer weiteren Visitenkarte. "Mein Name ist Cheyenne Bridges, und ich würde Ihnen gern ein geschäftliches Angebot machen."
    Das Wort Angebot bereute sie sofort, als Jeff amüsiert den Mund verzog. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Er kam die Stufen hinunter und streckte seine Hand aus. Jesse McKettrick", sagte er.
    Darauf gab es nichts anderes zu entgegnen als Ich weiß«. Womit sie sich natürlich verriet.
    "Bridges", sagte er nachdenklich, betrachtete die Karte und steckte sie dann in seine Hemdtasche.
    Cheyenne versuchte, sich innerlich zu wappnen. Sie sah zu der Fliegengittertür, durch die Jesse wenige Sekunden zuvor gekommen war.
    "Irgendwie verwandt mit ...?" Er brach ab und legte den Kopf schief, um in ihr Gesicht zu schauen. "Moment Mal. Cheyenne Bridges. Ich erinnere mich an dich Cashs Tochter. Wir sind ein paarmal zusammen ins Kino gegangen."
    Sie schluckte, nickte und hob das Kinn. "Das ist richtig", sagte sie vorsichtig. Cashs Tochter, das also war sie für ihn. Ein scheuer Teenager, mit dem er zweimal ausgegangen war, an dem er dann aber das Interesse verloren hatte.
    Zum Glück wusste er nicht, dass sie jedes Bild von ihm, das sie ergattern konnte, an die Wand ihres Schlafzimmers gehängt hatte. So, wie es die meisten Mädchen mit Fotos von Rockstars und Schauspielern taten. Er wusste nicht, dass sie ihn mit dieser verzweifelten, hoffnungslosen Bewunderung geliebt hatte, die nur Sechzehnjährige aufbrachten.
    Und er wusste auch nicht, dass sie Gott angefleht hatte, Jesse möge sich unsterblich in sie verlieben. Dass sie sich ihre Hochzeit, die Flitterwochen und die Geburt ihrer vier Kinder vorgestellt hatte, und zwar so oft, dass es sich eher wie eine Erinnerung anfühlte und nicht wie reines Wunschdenken.
    Gott sei Dank hatte Jesse von alldem keine Ahnung. Sonst könnte sie ihm niemals gegenübertreten. Ganz egal, ob Mitch, ihre Mom und Nigel darauf angewiesen waren, dass sie ihm die fünfhundert Morgen unberührtes Land abschwatzte.
    "Ich habe vom Unfall deines Bruders gehört", sagte er. "Tut mir leid."
    Aus ihren Träumereien gerissen, nickte Cheyenne erneut. "Danke."
    "Das mit deinem Dad auch."
    Ihre Augen brannten. Sie versuchte etwas zu sagen, konnte aber nur schlucken.
    Jesse lächelte sanft und fasste sie am Ellbogen. "Machst du immer auf der Straße Geschäfte?", zog er sie auf.
    Einen Moment kränkte sie das, bis ihr aufging, dass es sich um eine vollkommen angemessene Frage handelte. "Nein", sagte sie.
    "Ich wollte gerade ins Roadhouse, um eine Kleinigkeit zu essen. Möchtest du nicht mitkommen?" Er deutete auf den schmutzigen Truck.
    Das Roadhouse war eine Institution in Indian Rock, ein Zufluchtsort für Lastwagenfahrer, Motorradfahrer, Cowboys und Streifenpolizisten.
    "Wir treffen uns dort", sagte Cheyenne. Auf keinen Fall konnte sie mit diesem engen Rock in seinen Lastwagen klettern. Ein Rest Stolz war ihr noch geblieben, auch wenn sie sich wieder wie das dürre zehnjährige Mädchen vorkam, das ihr Fahrrad in der Gasse abgestellt hatte, um ihren Vater zu bitten, zum Abendessen nach Hause zu kommen. Oder zur Schulaufführung. Oder um Gram ins Krankenhaus zu bringen, weil sie keine Luft mehr bekam.
    "Okay", sagte Jesse ungezwungen. Er brachte sie zu ihrem Mietwagen, der neben seinem Truck ziemlich langwellig wirkte. Wie seine Stiefel schien auch sein Fahrzeug bereits eine Menge erlebt zu haben. Und wie bei seinen Stiefeln handelte es sich um eine Luxusausführung. Doppelräder und ein geräumiges Fahrerhaus, Ledersitze, teurer CD-Player und Navigationssystem.
    Als sie hinter dem Steuer saß und das Fenster herunterkurbelte, lehnte sich Jesse lässig an die Tür ihres Wagens und sah sie an.
    "Es ist schön, dich wiederzusehen, Cheyenne", sagte er.
    "Ebenso", entgegnete sie. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Fang gar nicht erst an, ermahnte sie sich streng. Hier geht es ums Geschäft. Du willst Land kaufen. Du wirst Nigel helfen, sein Projekt auf die Beine zu stellen. Dann streichst du deinen Bonus ein und kümmerst dich um Mitch und deine Mutter. Danach gehst du zurück nach San Diego und vergisst, dass Jesse McKettrick jemals existierte.
    "Wer's glaubt", murmelte sie.
    Jesse, der gerade zu seinem Truck gehen wollte, drehte sich noch einmal um. Hast du was gesagt?"
    Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. "Bis gleich", sagte sie.
    Wenn sie so klug wäre, wie andere Leute von ihr dachten, würde sie einfach weiterfahren. Raus aus Indian Rock, vorbei am
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