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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht
Autoren: James Mia
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Buch
    Als April Dunne erfährt, dass sie mit ihren Eltern in den Londoner Nobelbezirk Highgate ziehen soll, ist sie alles andere als begeistert – zu wohl fühlte sie sich in ihrem bisherigen Zuhause im schottischen Edinburgh. Tatsächlich lässt sich ihr Leben in Highgate höchst merkwürdig an: Gleich an ihrem ersten Abend in der neuen Stadt wird in dem um die Ecke gelegenen legendären Highgate Cemetery ein bekannter Rocksänger ermordet. Und in ihrer neuen Schule, der Eliteschule Ravenwood mit all den glamourösen Mitschülern, fühlt sich April eher fehl am Platz. Einziger Lichtblick: der attraktive, unnahbare Gabriel Swift.
    Doch Gabriel ist nicht nur unnahbar, sondern auch unergründlich: Als April nach ihrem ersten Schultag einen Spaziergang über den Friedhof macht, wird sie ebenda von einem mysteriösen Wesen verfolgt… und läuft keinem anderen als Gabriel in die Arme, der sie in Sicherheit bringt und sie auffordert, sofort den Friedhof zu verlassen. Am nächsten Morgen erfährt April, dass dort etwa zur selben Zeit eine ihrer Mitschülerinnen durch einen Biss in den Hals getötet wurde.
    Im Folgenden verdichten sich die Zeichen, dass hinter der glanzvollen Fassade von Ravenwood etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Was hat es mit den Morden auf sich – und mit dem Wesen, das April angegriffen hat? Wieso war Gabriel genau zu dem Zeitpunkt auf dem Friedhof, als dort der Mord geschah – und weshalb wusste er, dass ihr Gefahr droht? April weiß, dass es klüger wäre, der Polizei oder zumindest ihren Eltern von den seltsamen Vorkommnissen zu erzählen. Stattdessen macht sie sich selber auf die Suche nach der Lösung des Rätsels. Und gerät dabei in einen abgrundtiefen Strudel von Gefahr und Leidenschaft…
    Autorin
    Mia James ist in London geboren und aufgewachsen. Wenn sie dort nicht gerade nach Vampiren jagt, Friedhöfe besucht oder durch Covent Garden streift (natürlich nur zu Recherchezwecken, nicht etwa zum Shoppen), sitzt sie schreibend an ihrem alten viktorianischen Schreibtisch, von dem sie den Eindruck hat, dass es dort spuken könnte. Mit »Ravenwood« gibt sie ihr Debüt als Romanautorin. Der zweite Band der Ravenwood-Reihe ist bereits bei Goldmann in Vorbereitung.

Für Fin

Prolog
    SPITALFIELDS, EAST LONDON, 1887

    S ie würde sterben. Er konnte spüren, wie ihr Leben zwischen seinen Fingern zerrann. Er hatte die Anzeichen nicht wahrhaben wollen, hatte versucht, sich einzureden, ihre fast schon durchscheinende Blässe rühre nur von der Kälte der Nacht her. Doch als er nun im Schein der Gaslaterne stehen blieb, sah er die tiefen Schatten unter ihren Augen und das dunkel schimmernde Blut auf ihren Lippen. Er brauchte kein Arzt zu sein, um zu wissen, was das bedeutete. Zu oft schon hatte er es gesehen. Sie glühte am ganzen Körper, und auf ihrem zarten Hals zeichneten sich dunkle Flecken ab. Der Tod hatte seine Male auf ihr hinterlassen – es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er sie sich holen würde.
    »Es tut mir leid.« Sie rang nach Atem. »Ich brauche nur eine kleine Rast, dann wird es mir gleich besser gehen.«
    »Natürlich«, sagte er und legte sie behutsam auf den Stufen eines Hauseingangs nieder. »Ruh dich aus, so lange du willst.«
    Auf dem hübschen Gesicht des jungen Mannes lag ein schmerzerfüllter Ausdruck. Sie ist so wunderschön, selbst jetzt noch, dachte er verzweifelt. Wie kann Gott zulassen, dass sie mir genommen wird? Plötzlich hob er den Kopf und ließ den Blick seiner blauen Augen unruhig durch das nebelverhangene Dunkel der hinter ihnen liegenden Gasse schweifen. Seine Nasenflügel blähten sich witternd, obwohl der faulige Gestank, der über den Straßen Londons lag, alle anderen Gerüche übertünchte.
    »Sie kommen«, flüsterte er kaum hörbar. »Hier können wir nicht bleiben.«
    Das Mädchen stöhnte leise auf, als er sich bückte und sie in seine starken Arme nahm. Hastig sah er sich nach allen Seiten um, dann beschleunigte er seine Schritte und eilte mit wehendem Umhang durch die Nacht. Als er von der schmalen Gasse in eine breitere Straße einbog, glitt er auf dem feuchten Kopfsteinpflaster aus und wäre fast gestürzt. Trotz der späten Stunde herrschte im Viertel noch einige Betriebsamkeit, und ein winziger Hoffnungsschimmer stahl sich in sein Herz, als er die hohe graue, sich dem Mond entgegenreckende Kirchturmspitze erblickte. Wenn er die Kirche erreichen könnte, wäre vielleicht doch noch nicht alles verloren. Gott konnte ihn nicht im Stich
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