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0755 - Terror in Beaminster

0755 - Terror in Beaminster

Titel: 0755 - Terror in Beaminster
Autoren: W.K. Giesa
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»Ich traue dem Kerl nicht über den Weg«, sagte Ira Stewish eine halbe Stunde später. »Die Aktion ist doch völlig hirnrissig! Was soll der Schwachsinn? Ein Landhaus in Südengland einkassieren, uns in ein Computernetzwerk einhacken, und dafür zahlt der so ein Wahnsinnsgeld? Wayne, der zahlt nicht! Der legt uns rein! Wir sehen keinen Cent. Am Ende lässt er uns noch umlegen, wenn wir unseren Job gemacht haben!«
    »Uns?« Wayne O'Donnell lachte spöttisch auf. »Das hat bisher doch weder die Royal Army noch der Secret Service geschafft! Uns legt keiner um, und uns legt auch keiner rein. Wenn dieser Calderone nicht bezahlt, machen wir ihn schlicht und ergreifend platt.«
    »Der Mann ist ein Teufel«, warnte Stewish. »Denke an meine Worte.«
    »Jederzeit«, sagte O’Donnell. »Zumindest das Geld für die Ausrüstung wird er vor der Aktion hinlegen müssen. Dann sehen wir ja, ob er zahlungsfähig ist oder nicht.«
    Tara Maidin sah zwischen den beiden Männern hin und her. Da Wayne O'Donnell, der Chef der Truppe, ein schnauzbärtiger Mann Mitte 50, der sein kahles Haupt stets unter einer Mütze verbarg, die er nur in der Kirche abzunehmen pflegte, dort sein Stellvertreter Ira Stewish, schmal, immer etwas schlampig gekleidet, aber von ungeheurer Schnelligkeit. Wenn es darauf ankam, schoss er einer Fliege auf hundert Meter das linke Vorderbein ab. Sie selbst, rothaarig, schlank, im waffenlosen Nahkampf trainiert, war Sprengstoff-Spezialistin. Darüber hinaus teilte sie mit beiden Männern das Bett, und sie war auch in die Planungen mit eingebunden. Zu dritt führten sie die kleine Söldnertruppe, in der O'Donnell allerdings das erste Wort hatte.
    »Ira hat Recht«, sagte sie. »Calderone ist ein Teufel. Ich habe seine Augen gesehen. Sie sind böse.«
    »Solange er uns für einen guten Job gut bezahlt, soll mir das egal sein«, sagte O'Donnell. »Und wenn er der-Teufel selbst ist, werde ich anschließend der Jungfrau Maria eine Kerze stiften. He, wir brauchen das Geld. Die IRA ist regelrecht zahnlos geworden und riskiert kaum noch etwas, die Libyer halten sich zurück, zur Al-Qaidah dürfen wir derzeit keinen Kontakt aufnehmen, weil das zu gefährlich ist. Die ETA hat kaum noch Geldmittel, ihre eigenen Leute auszustatten. Und bei den anderen sieht's auch nicht viel anders aus. Verdammt, wir brauchen einen Auftraggeber, der uns bezahlt. Sonst können wir uns gleich voneinander trennen und jeder seinen eigenen Weg gehen.«
    »Noch können wir das«, sagte Tara. »Noch steht keiner von uns auf irgendeiner Fahndungsliste.«
    »Du meinst das doch nicht ernst?«, fragte Ira Stewish misstrauisch.
    »Ich weiß nicht, was ich meinen soll«, gestand Tara Maidin. »Wenn wir Geld brauchen - warum dienen wir uns nicht der CIA an und holen Osama bin Laden aus seinem Fuchsbau? Oder sprengen eine Atomfabrik der Nordkoreaner?«
    »Bist du wahnsinnig? Wenn wir uns auch nur einmal an eine staatliche Organisation verkaufen, sind wir bei allen anderen erledigt. Sie werden uns jagen und töten, einen nach dem anderen. Und die CIA wird uns nach erledigtem Auftrag fallen lassen wie eine leere Whiskyflasche! Wie gefällt dir das?«, fauchte O'Donnell.
    »Jedenfalls gefällt mir dieser Calderone noch weniger«, warnte Tara erneut.
    »Wir werden sehen, ob er uns die Ausrüstung zahlt«, sagte O'Donnell. »Danach entscheiden wir endgültig.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er wird nicht zahlen«, prophezeite sie.
    ***
    Er zahlte nicht.
    Stattdessen lieferte er die Ausrüstung an. Fünf Landrover in Tarnfarben lackiert, fünfzehn Maschinenpistolen, schallgedämpfte Faustfeuerwaffen, Munition, Handgranaten, Nebelkerzen, mehrere tragbare Computer. Mit alledem, fand O'Donnell, konnte man einen kleinen Privatkrieg an fangen. Was fehlte, war Bargeld für eventuell nötige Bestechungssummen und für Ausweisfälschungen.
    »Man kann nicht alles haben, mein Freund«, sagte Calderone. »Geben Sie sich mit dem zufrieden, was ich Ihnen zur Verfügung stelle. Es ist besser als alles, womit Sie bisher arbeiten konnten. Besorgen Sie mir das Haus und die Kontrolle über das Computernetzwerk. Danach bekommen Sie Ihren Sold ausgezahlt.«
    »Warum ist Ihnen an dieser Sache so viel gelegen?«, fragte O'Donnell. »Ich habe mich über das Landhaus informiert. Es hat keinen besonderen finanziellen Wert. Warum gehen Sie nicht einfach hin und kaufen es? Sie kämen billiger dabei weg. Und es gäbe weniger Ärger.«
    »Es geht mir nicht um Geld«, sagte Calderone
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