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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow
Autoren: Kevin J. Anderson
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bedachte, verzog er nur das Gesicht und sagte: »Polly, ich mag es nicht, wenn Sie mich so anlächeln.«
    »Sie mögen mein Lächeln nicht?« Wieder lächelte sie, diesmal noch strahlender.
    »Ich mag nicht, was dahinter steckt.« Er wollte sie nicht gehen lassen, doch er wusste, dass er sie nicht aufhalten konnte, wenn sie so entschlossen war. Er appellierte ein letztes Mal an ihre Vernunft. »Sechs Wissenschaftler sind verschwunden, Polly – wahrscheinlich sind sie tot. Irgendwer da draußen meint es ernst, und ich will nicht, dass Sie noch tiefer in diese Sache hineingeraten. Es ist an der Zeit, die Detektivarbeit der Polizei zu überlassen.«
    »Ich gehe nur ins Kino, Mr. Paley. Munchkins, feige Löwen, blecherne Holzhacker – «
    »Ja, ja. Mit einem Revolver und einer Kamera.«
    »Ein Mädchen kann dieser Tage nicht vorsichtig genug sein. Sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen.«
    »Ich mache mir Sorgen um mich. Wenn Sie sich umbringen lassen, kommt eine Menge Papierkram auf mich zu. Und ich werde wieder von vorne anfangen und eine Nachfolgerin für Sie ausbilden müssen.« Nachdenklich rieb er sich die schweren Wangen. »Selbstverständlich wäre eine andere vielleicht ein bisschen weniger störrisch.«
    Polly drängte sich einfach dreist an ihm vorbei. »Ich bringe Ihnen eine Tüte Popcorn mit.«
    Der Redakteur bestand darauf, sie väterlich zu umarmen – kaum mehr als ein Rückentätscheln –, und Polly ließ es zu. Seine Hand streifte ihre Ledertasche.
    Als sie weg war, wirkte Morris Paley alles andere als besiegt. »Du musst immer noch viel über die Tricks in diesem Geschäft lernen, Kleines.« In der rechten Hand wirbelte er selbstzufrieden den Colt herum, den er geschickt aus ihrer Tasche gestohlen hatte. »Ich hoffe, du bleibst dazu lange genug am Leben.«
     
     
    Rosa- und orangefarbene Neonlichter formten den Namen der Radio City Music Hall. Auf dem Bürgersteig vor dem Kino herrschte das übliche Gedränge. Die Straßen waren nass und rutschig vom schmelzenden Schnee. Gelbe Taxis wirbelten Schneematsch auf, wenn sie an den Randstein fuhren, um die Kinobesucher abzusetzen.
    Auch Polly stieg aus einem Taxi, beugte sich zum Fahrerfenster, um zu bezahlen, dann wandte sie sich der Radio City zu. Sie hatte einen schwarzen Schlapphut aufgesetzt und trug einen warmen Trenchcoat, um ihren Kamerariemen zu verbergen. Wieder schaute sie auf die Armbanduhr. Sie wollte nicht zu spät kommen. Entschlossen ging sie an den Fenstern für den Kartenverkauf vorbei direkt auf die Tür zu. Sie bemerkte nicht einmal, wie ihr Taxi davonraste und andere Fußgänger voll Matsch spritzte.
    Vor dem Kino wurde mit bunten Reklametafeln für den Film geworben, über den alle redeten, Der Zauberer von Oz. Polly hatte begeisterte Kritiken gelesen, aber noch nicht die Zeit gehabt, sich den Film anzusehen. Redende Vogelscheuchen und Blechmänner ohne Herz waren eigentlich nicht ihr Stil. Aber sie sollte ihre Kontaktperson hier treffen.
    Ein Platzanweiser nahm die Eintrittskarte entgegen, die Polly in dem Newton-Buch gefunden hatte. Als sie die Eingangshalle betrat, warfen ihr mehrere Männer anerkennende Blicke zu, aber niemand verhielt sich so, als hätte er sie erwartet. Die Person, die ihr die kurze, geheimnisvolle Botschaft im Buch hinterlassen hatte, war doch sicher schon hier. Polly ging langsam und misstrauisch durchs Foyer und versuchte, mit jedem Augenkontakt herzustellen, der sie ansah.
    Sie setzte sich in die Nähe des Verkaufsstands, wo sie einen guten Blick auf die Menge hatte, dann griff sie in die Handtasche und holte das Buch heraus. Vielleicht hatte der Mann nur Pollys Namen unter ihren Artikeln gelesen und wusste nicht, wie sie aussah. Sie hielt das Buch vor sich und achtete dabei darauf, dass es auch gut zu sehen war.
    Die meisten Kinobesucher nahmen sie nicht einmal zur Kenntnis, aber jene, die sie anschauten, zeigten lediglich Neugier. Ein gut gekleideter Mann rempelte sie aus Versehen an, als er zum Popcornstand eilte. Sie hielt das Buch hoch, so dass er es sehen konnte, aber nachdem er den Titel gelesen hatte, bedachte er sie nur mit einem säuerlichen Blick und ging weiter zum Verkaufsstand. Nachdem er sich abgewandt hatte, schnitt Polly hinter seinem Rücken eine Grimasse.
    Seufzend sah sie sich abermals um – und diesmal bemerkte sie einen Mann, der im Schatten der Treppe zur Galerie stand. Er umklammerte eine Aktentasche. Er hatte etwas an sich…
    Ihre Blicke trafen sich. Der Mann drehte
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