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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow
Autoren: Kevin J. Anderson
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sich um und begann die Treppe hinaufzugehen; er wartete offenbar darauf, dass sie ihm folgte. Polly hielt noch einen Augenblick inne, um nicht zu offensichtlich zu sein, dann stieg sie hinter ihm die gewundene Treppe hinauf.
    Als hätte er Angst, sie noch einmal anzusehen, ging der Mann, den Blick stur geradeaus gerichtet, zu einer Reihe leerer Plätze vorn am Balkon. Es war kein sehr guter Platz, um sich einen Film anzusehen, aber er bot ein wenig Abgeschiedenheit für ein Gespräch. Der Film hatte bereits begonnen, und als Polly dem Mann den leeren Gang zwischen den Stuhlreihen entlang folgte, blickte sie auf und sah, wie Judy Garland einen kleinen Hund an ihre Brust drückte, während sie durch eine entschieden exotische Landschaft ging. Die Schauspielerin sagte dem Hund, dass sie nicht glaubte, noch in Kansas zu sein, was unter diesen Umständen eine wirklich scharfsinnige Beobachtung war.
    Polly setzte sich neben den Mann. Er war dünn und nervös, mit grauem Haar und dem Gesicht eines zerstreuten Professors. Im flackernden Licht der Leinwand sah Polly, dass seine braunen Augen hinter der Goldrandbrille unruhig hin und her zuckten. Sie saßen steif nebeneinander, schweigend, aber angespannt, wie zwei Teenager bei ihrer ersten Verabredung. Schließlich hielt Polly das Buch hoch. »Haben Sie mir das geschickt?«
    Er sah sich rasch um, um sich zu überzeugen, dass die Nachbarplätze leer waren, dann nickte er.
    Polly witterte eine Story und wurde mutiger. »Wer sind Sie? Um was geht es hier, Mister?«
    »Doktor… Doktor Walter Jennings. Aber bitte sprechen Sie leise.« Der Mann hatte einen eindeutig deutschen Akzent.
    Polly gehorchte. »Was für eine Art Doktor sind Sie? Chirurg?«
    »Ich bin Chemiker. Ich bin auf die Säureabsonderung von Kernkörperchen spezialisiert. Die bindenden Enzyme in Proteusmolekülen – «
    Ihr Verdacht war bestätigt. »Die verschwundenen Wissenschaftler! Sie sagten, Sie wüssten, wer der Nächste ist.«
    Er zögerte. »Ja… ich…«
    Sie saßen lange da, ohne dass ein weiteres Wort fiel. Polly war klar, dass er noch mehr Anstoß brauchen würde, um zu verraten, was er wusste. Also stand sie auf und wandte sich dem Ausgang zu. »Doktor, Sie haben sich mit mir in Verbindung gesetzt. Ich muss meinen Redaktionsschluss einhalten. Wenn Sie nicht vorhaben zu reden – «
    Jennings packte den Ärmel ihres Trenchcoats. »Also gut, hören Sie zu. Ich war einer von sieben Wissenschaftlern, die vor Beginn des Kriegs in einer geheimen Einrichtung außerhalb von Berlin gearbeitet haben. Sie war nur als Einheit Elf bekannt. Wir hatten uns vorgenommen, nie über das zu sprechen, was hinter diesen Türen geschehen ist.« Seine Stimme war distanziert. »Die Dinge, die man uns dort zu tun gezwungen hat… schreckliche Dinge.«
    Polly begann, sich Notizen zu machen. Als der Wissenschaftler sah, was sie tat, hielt er erschrocken inne. Hinter seiner Brille glitzerten Tränen. »Ich… ich hätte nicht kommen dürfen.« Er stand auf und rannte in die entgegengesetzte Richtung, drückte sich an den leeren Plätzen vorbei zum Gang.
    Nach diesem viel versprechenden Auftakt hatte Polly nicht vor, den Mann davonkommen zu lassen. Sie eilte hinter ihm her und packte ihn am Arm. »Warten Sie! In Ihrer Botschaft haben Sie behauptet, Sie wüssten, wer der Nächste ist. Sechs Wissenschaftler sind bereits verschwunden.«
    »Ja… ich…« Seine Miene verfinsterte sich. »Sehen Sie es denn nicht? Es ist nur noch einer übrig.«
    »Wer denn? Wer?«
    »Ich. Er wird mich holen!«
    Plötzlich begannen mit einer Lautstärke, die sich selbst über die Geräusche des Films hinwegsetzte, auf den umliegenden Dächern Luftschutzsirenen zu heulen. Der durchdringende Auf-und-Ab-Ton der Zivilschutzsirenen von New York erschreckte alle. Der Film auf der großen Leinwand flackerte, dann blieb das Bild stehen. Die Beleuchtung im Kino ging wieder an, und es sah überall im Saal so aus, als ereignete sich ein Aufstand.
    Entsetzt versuchte Jennings sich freizumachen, aber Polly ließ seinen Arm nicht los. »Wer? Wer wird Sie holen?« Die Menschen im Zuschauerraum schrien jetzt lauter als die Sirenen.
    Jennings Augen wurden groß vor Angst. »Totenkopf! Es ist Dr. Totenkopf!«
    Er hatte das Wort auf Deutsch ausgesprochen, also versuchte Polly angestrengt, sich an das wenige Deutsch zu erinnern, das sie gelernt hatte. Totenkopf. Meinte er so etwas wie einen Totenschädel?
    Der Wissenschaftler entriss ihr den Arm so heftig, dass an seiner
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