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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte.
    Der Steward trug die Aktentasche lässig, als wäre sie nur ein normales Gepäckstück, ging davon und ließ Vargas am Fenster stehen. Als er schließlich weit genug von dem Wissenschaftler entfernt war, warf er einen Blick auf das Stück Papier, das Vargas um den Griff der Tasche gewickelt hatte.
     
    ER WEISS, DASS ICH HIER BIN.
    SIE MÜSSEN SIE BESCHÜTZEN.
    LEBEN SIE WOHL, MEIN FREUND.
     
    Der Steward blinzelte besorgt. Er hatte nicht geglaubt, dass die Spionagegeschichten des Wissenschaftlers wirklich so ernst waren. Er wandte sich wieder der Stelle zu, wo der alte Mann gestanden und bedrückt aus dem Fenster geschaut hatte. Dr. Vargas war in der Passagiermenge verschwunden.
     
     
    Scheinwerfer fielen auf den Zeppelin, als er sich über Manhattan seinem Ziel näherte. Schneeflocken reflektierten das helle Licht und glitzerten rund um die glatte Hülle der Hindenburg. Auf dem Dach des Wolkenkratzers erstrahlten die Blitzlichter von Reporterkameras. Auf den Straßen darunter blickten Fußgänger auf und zeigten auf den Zeppelin, der am höchsten Gebäude der Welt anlegen würde.
    Eine Gruppe von Männern hoch oben auf dem Empire State Building packte die Schleppleinen, die vom Bauch des Zeppelin hingen. Sie hatten einige Mühe mit den schneenassen Seilen, aber dann konnten sie das Luftschiff in das geschützte Dock ziehen.
    Nachdem die Hindenburg sich hundert Stockwerke über New York City in die Landeposition begeben hatte, wurde eine Gangway angebracht und dann verankert. Passagiere, erfreut, unter den Ersten zu sein, die nach dem Jungfernflug des Luftschiffs von Bord gingen, schritten darüber. Die breite Gangway hatte zwar Griffseile, aber sie überspannte auch eine Schwindel erregend tiefe Kluft zwischen der Hindenburg III und dem Gebäude. Die meisten Passagiere mussten einfach einen Blick nach unten werfen.
    Dort, am Fuß des Wolkenkratzers, beobachtete eine dunkle Gestalt die Aktivität auf dem Dach. Sie stand an der Ecke von Thirty-fourth Street und Fifth Avenue und starrte wie alle anderen nach oben, aber sie verhielt sich still und blieb isoliert. Die anderen Fußgänger schauderten vor Kälte, aber dieser verhüllten Gestalt schien der starke Schneefall nichts auszumachen.
    Schließlich zog sie mit schwarz behandschuhten Fingern ein kleines Notizbuch aus einer schweren Jacke. Sieben Namen waren in präziser Blockschrift darin aufgelistet. Es gab keine anderen Notizen, nicht einmal Flecke. Fünf der Namen waren bereits durchgestrichen. Die dunkle Gestalt hob einen Stift und strich auch den sechsten Namen auf der Liste ordentlich aus: DOKTOR JORGE VARGAS. Dann klappte sie das Notizbuch wieder zu und steckte es in die Jacke zurück.
    Nur noch ein Name war geblieben.

2
    Eine furchtlose Reporterin
    Verschwundene Wissenschaftler
    Ein geheimnisvolles Päckchen
     
     
     
    »Druckfrisch!« An ihrem Schreibtisch im Büro des Chronicle hielt Polly Perkins die Morgenausgabe in der Hand und überflog die erste Seite. Sie liebte es, wie sich das frische Zeitungspapier anfühlte, und sie genoss den öligen Geruch der schwarzen Tinte und das Geräusch der raschelnden Seiten, wenn sie sie durchblätterte. Jede Ausgabe brachte das berauschende Gefühl von etwas ganz Neuem. Manchmal ging die junge Reporterin sogar in die riesige Druckerei hinunter und stellte sich vor die klappernden Druckmaschinen, nur um eins der ersten Exemplare zu erhalten, die aus der Presse kamen.
    Besonders dann, wenn die Ausgabe einen ihrer Artikel enthielt oder ein Foto, das sie beigetragen hatte. Wie diesmal.
    Hinter dem Fenster ragten die großen Gebäude New Yorks auf, aber sie beugte sich dichter zum gelben Schein ihrer Schreibtischlampe. Diese Lampe war ein beleuchteter Globus aus Milchglas. Polly war nie wirklich sicher gewesen, ob es sich dabei um ein hervorragendes Beispiel von Art-Deco-Design oder um Kitsch handelte, aber wie auch immer, die Lampe erfüllte ihren Zweck.
    Polly schlug die erste Seite der Zeitung auf und versank praktisch darin. Die Schlagzeile verkündete in schweren Blockbuchstaben:
     
    HINDENBURG III
    LEGT AM EMPIRE STATE BUILDING AN
    JUNGFERNFAHRT DES LUFTSCHIFFS
     
    Ein Foto – grobkörniger als sonst, entweder wegen des Schnees oder schlechter Wiedergabe – zeigte den Zeppelin an der Spitze des Wolkenkratzers wie ein Spielzeug für Willis O’Briens King Kong. Ein weiteres Foto, geschossen von einem robusten Amateurjournalisten, der sich dem Schneesturm gestellt hatte, zeigte die Hindenburg III aus
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