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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer
Autoren: Derek Landy
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nickte gehorsam.
    »Es wird Leute geben, die es nicht verstehen, selbst innerhalb des Ordens der Totenbeschwörer. Wann immer du verunsichert bist oder Angst hast oder auch einfach nur mit jemandem reden willst - ich bin immer für dich da.«
    »Ich habe jetzt Angst«, gab Melancholia zu. Ihre Finger umschlossen sein Handgelenk und es brauchte seine ganze Selbstbeherrschung, um bei der feuchten Berührung nicht angeekelt zurückzuzucken. Stattdessen lächelte er aufmunternd. »Es gibt nichts zu befürchten, nicht, so lange du bei mir bist. Freue dich, meine Liebe. Sehr bald wirst du die Welt retten.«

 
     
     
     
    »Gut und Böse sind sich so nah, als seien sie in der Seele aneinander gekettet.«
    Dr. Jekyll und Mr Hyde

[Menü]
    KENNY
    Mit Autos kannte Kenny Dünne sich nicht aus. Er wusste das Nötigste, das musste man ihm fairerweise lassen. Er wusste, was Räder sind. Er wusste, wie man die Türen öffnet und schließt. Er wusste sogar, wo man das Zapfding reinstecken musste, wenn das Auto Benzin brauchte. Das Wesentliche beherrschte er, gerade so viel, dass er zurechtkam. Mehr aber auch nicht. Doch selbst ein Mann wie Kenny erkennt es als schlechtes Zeichen, wenn während der Fahrt Rauch unter der Motorhaube hervorquillt.
    Das Auto stotterte und hustete und würgte und Kenny umklammerte das Lenkrad fester. »Nein«, flüsterte er. »Bitte.« Als Antwort rülpste und ruckelte das Auto. Wabernder Rauch vor der Windschutzscheibe verdeckte ihm die Sicht. Vor seinem geistigen Auge sah er den Wagen schon in einem riesigen Feuerball explodieren. Hektisch löste er den Sicherheitsgurt und sprang auf die Straße. Ein Hupkonzert ertönte. Kenny machte einen Satz zur Seite, um einem fluchenden Radfahrer auszuweichen, der wie eine schlecht gelaunte Rakete an ihm vorbeischoss. An einem Sonntagmorgen war der Verkehr auf Dublins Straßen normalerweise nicht so schlimm. An einem Sonntagmorgen, an dem ein wichtiges Spiel angesetzt war, war der Verkehr auf Dublins Straßen fürchterlich. Autofahrer mit der Fahne ihrer Mannschaft am Wagen warfen ihm wütende Blicke zu, weil sie gezwungen waren, die Spur zu wechseln.
    Kenny lächelte entschuldigend. Dann drehte er sich zu seinem Wagen um. Er war noch nicht explodiert. Kenny griff hinein, zog seine Tasche heraus und schaltete die Zündung aus. Das Auto keuchte und überließ sich dankbar seinem frühen Tod. Kenny ließ es auf der Straße stehen und winkte ein Taxi heran.
    Er war spät dran. Er konnte es nicht fassen, dass er so spät dran war. Er konnte nicht fassen, dass er nach all den Jahren des Zuspätkommens zu allen möglichen Anlässen seine Lektion immer noch nicht gelernt hatte. Wie viele Interviews hatte er vermasselt, weil er unfähig war, pünktlich zu erscheinen. Schauspieler, Rockstars, Politiker, Geschäftsleute, Bürger, sowohl reiche und berühmte als auch arme und unbekannte - zu sämtlichen Treffen war er zu spät gekommen. Für einen Journalisten war dies keine empfehlenswerte Angewohnheit, das musste er zugeben, vor allem, da sämtliche Zeitungen Stellen abbauten. Printmedien seien tot, hieß es. Allerdings nicht so tot wie Kenny, wenn er den Artikel bis zum Ende des Monats nicht fertig hatte.
    Die Geschichte war pikant. Sie war schillernd und bizarr und einzigartig - die Art von Geschichte, die von anderen Zeitungen rund um den Globus übernommen werden könnte, vielleicht sogar von ein paar Zeitschriften. Wenn Kenny sich diese Möglichkeit vorstellte, wurde ihm der Mund wässrig. Endlich mal wieder richtig Geld auf die Hand. Essen im Kühlschrank und eine Weile keine Sorgen um die Miete. Vielleicht sogar ein halbwegs anständiges Auto, wenn er wirklich Glück hatte.
    Er schaute auf seine Uhr. Eine Viertelstunde zu spät. Er biss sich auf die Lippe, trommelte mit den Fingern auf seiner Tasche herum und versuchte, die Straße vor ihnen mit schierer Willenskraft leerzufegen. Er wusste nicht, wie lange sein Informant warten würde, und er bezweifelte, dass er eine zweite Chance bekommen würde, falls er diese vergurkte. Paul Lynch aufzustöbern, war schon nicht einfach gewesen. Aber sich in einer Stadt wie Dublin mit einem Obdachlosen zu verabreden, war in jedem Fall kompliziert. Lynch hatte schließlich kein Telefon oder so.
    Das Taxi kroch zur nächsten Ampel und Kenny hätte fast gewimmert.
    Wahrscheinlich war es ziemlich unvernünftig, so große Hoffnungen in einen einzigen Artikel zu setzen, der noch nicht einmal eine Auftragsarbeit war, aber er hatte
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