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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer
Autoren: Derek Landy
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warten mussten.«
    »Machen Sie sich deshalb mal keine Gedanken«, erwiderte Kenny etwas irritiert. »Der andere Inspektor hat mich auf Trab gehalten.«
    Kriminalinspektor Harris lächelte gutmütig, als er sich setzte. »Der andere Inspektor?«
    »Der eben hinausgegangen ist.«
    »Hm. Wer mag das gewesen sein?«
    »Kriminalinspektor Ich.«
    »Kriminalinspektor Sie?«
    »Nein, Ich. So heißt ... Er sagte, das sei sein Name. Sie müssen ihm begegnet sein. Er hatte ein Mädchen bei sich, das hier ein Praktikum macht, und einen Jungen mit gegeltem Haar.«
    Harris blinzelte. »Ich bin niemandem begegnet, Mr. Dünne, und im Moment bin ich der einzige diensthabende Kriminalinspektor hier.«
    Kenny starrte ihn an. »Dann ... Mit wem, zum Teufel, habe ich dann gerade gesprochen?«

[Menü]
    DIE TAUFE
    Walküre Unruh hielt ihre kleine Schwester auf dem Arm und hoffte inständig, dass sie den Tag überstehen würde, ohne eine Ladung ausgespuckter Babymilch abzubekommen. Sie hatte es gerade noch rechtzeitig von dem Polizeiposten nach Hause geschafft, um sich umziehen zu können. Ein Top war bereits untragbar geworden, noch bevor sie das Haus überhaupt verlassen hatten. Und es war ein hübsches Top gewesen, das super gut zu ihrer Jeans gepasst hatte.
    »Bitte«, flüsterte sie der kleinen Alison zu, »spuck mich nicht noch einmal voll.«
    Alison blickte sie mit ihren großen blauen Augen an, versprach jedoch nichts.
    Walküre kniff gegen das helle Sonnenlicht leicht die Augen zusammen und schaute noch einmal zurück in die Kirche. Alison war nicht das einzige Baby, das an diesem Tag getauft worden war. Die Kirche war voller lachender und plaudernder Familienangehöriger mit Camcordern, die jedes Gurgeln und jedes Geheul festhielten. Vielleicht war sie nicht ganz unvoreingenommen, aber Walküre war der festen Überzeugung, dass keines der anderen drei Babys auch nur halb so süß war wie ihre drei Monate alte Schwester. Sie konnten ihr einfach nicht das Wasser reichen. Eigentlich eine traurige Sache. Diese Babys waren im Niedlichkeitswettkampf bereits ausgeschieden, würden es aber erst in etlichen Jahren so richtig begreifen. Eine echte Tragödie.
    Sie blickte auf ihre Schwester hinunter. »Du tust noch nicht wirklich viel, oder? Für die meisten Dinge sind deine Fähigkeiten noch ziemlich eingeschränkt. Mum sagt, dass ich mit dir reden muss, damit du dich an meine Stimme gewöhnst. Wenn sie das meint, rede ich eben mit dir. Damit du es gleich weißt: Mich gibt es in zweifacher Ausführung. Da bin einmal ich, die echte Walküre, und dann gibt es noch mein Spiegelbild. Das Spiegelbild sieht aus wie ich, redet wie ich und verhält sich wie ich, aber es ist nicht ich. Es tritt aus meinem Spiegel, geht für mich zur Schule und macht die Hausaufgaben für mich und, ja, manchmal passt es auch auf dich auf. Aber das ist mir eigentlich nicht recht. Ich lasse dich ungern in der Obhut von etwas, das keine Gefühle hat, aber ich bin ein viel beschäftigtes Mädchen. So ist das nun mal.
    Wenn du etwas älter bist, werden wir dir Geschichten von Prinzessinnen und Zauberern und magischen Kräften vorlesen und ein paar Jahre lang lassen wir dich in dem Glauben, dass es Magie tatsächlich gibt. Und dann -und das ist wirklich übel - erklären wir dir, dass es den größten Teil der Magie doch nicht gibt. Wir werden dir sagen, dass Menschen nicht fliegen und sich nicht gegenseitig in Frösche verwandeln können und dass es keine magisch-mystischen Monster gibt. Aber unter uns: Das ist eine riesengroße Lüge! Es gibt Magie, Menschen können fliegen und es gibt Monster ... Bei der Einander-in-Frösche-verwandeln-Geschichte bin ich mir allerdings nicht ganz sicher. Aber wer wollte das schon? Das wäre ja echt krass.«
    Walküre begann ihren Oberkörper leicht hin und her zu wiegen, während sie im Kreis ging. »Wer ist eine süße Maus? Wer ist eine süße Maus? Na, wer wohl? Du bist eine süße Maus! Und wer hört sich im Moment reichlich bescheuert an? Na, wer wohl? Ich etwa? Jawohl, ich!« Sie blickte wieder auf das Baby hinunter, sah, wie es zu ihr aufschaute, und musste lachen. »Mein Gott, bist du niedlich. Meinetwegen könntest du immer so bleiben, aber das wäre dann doch ein bisschen komisch. Besonders wenn du in das Alter kommst, in dem man sich mit Jungs verabredet.
    Wir sind eine merkwürdige Familie, weißt du das? Wahrscheinlich hast du es inzwischen schon gemerkt. Mum ist noch einigermaßen normal, auf ihre Art. Aber wenn sie mit
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