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sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen
Autoren: Enid Blyton
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sie an. „Meine Güte, Pam, hast du schon jemals solche Schwachköpfe gesehen? Hört zu, eigentlich hätte ja nur eine von euch kommen müssen; aber da ihr nun einmal alle beide da seid, könnt ihr auch beide etwas für mich tun. Als Erstes müsst ihr meine Schuhe putzen – und natürlich auch die von Pam. Dann sollt ihr Feuer anmachen und den Wasserkessel aufsetzen. Der Wasserhahn ist draußen im Korridor. Pam und ich holen inzwischen ein paar Bücher. Wenn wir zurückkommen, wird das Wasser wohl heiß sein. Dann wollen wir Kaffee kochen.“
    Die beiden wollten aus dem Raum gehen, aber Hanni vertrat ihnen blitzschnell den Weg. Mit hochrotem Gesicht und böse blitzenden Augen sah sie sie an.
    „Ich bin nicht nach Lindenhof gekommen“, schrie sie außer sich, „um irgendwelche Schülerinnen zu bedienen, und meine Zwillingsschwester auch nicht. Wir werden weder eure Schuhe putzen, noch Feuer anmachen.“
    Linda blieb wie angewurzelt stehen. Sie starrte Hanni an, als sei sie ein besonders widerliches Insekt. Dann drehte sie sich zu ihrer Freundin um.
    „Hast du das gehört, Pam? Hast du schon mal so was Unverschämtes erlebt? Wie ihr wollt, ihr beiden. Also keine Spaziergänge in die Stadt. Vergesst das nicht!“
    Die Zwillinge schauten Linda entsetzt an. Die Schülerinnen von Lindenhof durften zu zweit in die Stadt gehen und einkaufen, einen Schaufensterbummel machen oder gelegentlich mal einen Film anschauen. Sicher hatte Linda nicht die Macht, ihnen das zu untersagen!
    „Ich glaube kaum, dass du uns das verbieten kannst“, sagte Hanni zu Linda. „Ich werde zu Winifred James gehen und sie fragen!“
    „Das schlägt dem Fass den Boden aus!“, schrie Linda zornentbrannt und ihr rotes Haar umloderte sie wie eine Flamme. „Ihr wollt tatsächlich eins aufs Dach kriegen! So rennt doch zu Winifred und erzählt ihr alles brühwarm. Ihr werdet ja sehen, was dabei herauskommt.“
    Nanni war bestürzt. Sie hätte lieber getan, was Linda verlangte, aber die wütende Hanni duldete es nicht. Sie packte ihre Zwillingsschwester am Arm und zog sie mit zu Winifreds Zimmer. Die Vertrauensschülerin hatte einen eigenen Arbeitsraum. Sie war das einzige Mädchen, das ihr Zimmer mit niemandem teilen musste. Hanni klopfte an.
    „Herein“, rief Winifred und die Zwillinge betraten den Raum. Winifred arbeitete an ihrem Schreibtisch. „Was gibt‘s?“, fragte sie.
    „Hör zu, Winifred“, fing Hanni an. „Linda Turm hat uns befohlen ihre Schuhe zu putzen, Feuer anzumachen und Wasser aufzusetzen. Und als wir uns weigerten, behauptete sie, wir dürften zur Strafe nicht in die Stadt gehen. Ist das wirklich wahr?“
    „Mal langsam, ich werd‘s euch erklären“, sagte Winifred. „Bei uns ist es nun mal so, dass die jüngeren Mädchen den älteren kleine Arbeiten abnehmen. Sofern nicht übertrieben wird, tut das niemandem weh. Alle Schülerinnen richten sich nach diesem ungeschriebenen Gesetz. Versteht ihr das?“
    „Aber wir wollten gar nicht nach Lindenhof“, erwiderte Hanni, „und deshalb denken wir auch nicht dran, diesen Schwachsinn mitzumachen. Nicht wahr, Nanni?“
    Nanni war sprachlos. Woher nahm Hanni nur den Mut, so mit Winifred zu sprechen?
    „Nun seid mal vernünftig!“, versuchte Winifred sie zu beruhigen. „Wieso Schwachsinn? Könnt ihr denn keine Schuhe putzen? Habt ihr noch nie ein Feuer angezündet? Ist es denn so anstrengend, einen Wasserkessel aufzusetzen?“
    „In Neuburg hat das kein Mensch von uns verlangt“, erwiderte Hanni halsstarrig. „Und zu Hause müssen wir das auch nicht tun.“
    „Ich glaube, ich weiß nicht mal, wie man lehmige Schuhe säubert“, wollte Nanni sich herausreden.
    „Du liebe Zeit!“ Winifred staunte. „Ihr seid schon so groß und wisst noch nicht mal, wie man Schuhe putzt! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Höchste Zeit, das endlich zu lernen. Also los, geht zu Linda und tut, was sie verlangt. Ich weiß, sie ist hitzig und wird euch schrecklich herunterputzen. Doch ehrlich gesagt, verdient ihr es auch. Habt ihr denn nicht ein klein wenig gesunden Menschenverstand?“
    Winifred wandte sich wieder ihren Büchern zu und die Zwillinge verließen mit roten Gesichtern den Raum. Leise schlossen sie die Tür hinter sich. Draußen schauten sie einander an.
    „Ich werde diese verdammten Schuhe nicht putzen und wenn ich das ganze Jahr nicht mehr in die Stadt gehen darf.“ Hanni war böse.
    „Aber Hanni“, rief Nanni entsetzt, „ich will mir doch neue Haarspangen und
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