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sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen
Autoren: Enid Blyton
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Winifred James sie an. Winifred war ein großes, kluges Mädchen mit blassblauen Augen und schönem, dichtem Haar. In Lindenhof war sie sehr beliebt.
    „Ihr seid neu, nicht wahr?“, fragte sie. „Gewöhnt euch nur gut ein und strengt euch an. Wenn ihr irgendwelche Schwierigkeiten habt, könnt ihr zu mir kommen. Ich bin die Vertrauensschülerin und immer für euch da.“
    „Vielen Dank“, sagten die Zwillinge. Es tat ihnen gut, dass die Vertrauensschülerin Notiz von ihnen nahm. Als Winifred mit ihren Freundinnen weiterging, starrten ihr die Zwillinge lange nach.
    „Sie ist echt nett“, meinte Nanni. „Eigentlich finde ich die meisten älteren Schülerinnen nett, selbst wenn sie mir ein bisschen zu ernst und zu gewissenhaft sind.“
    Die Zwillinge mochten auch ihre Klassenlehrerin, Frau Roberts, obwohl sie im Unterricht keine Albernheiten duldete. Manchmal versuchte Hanni mit ihr zu streiten. Sie sagte: „So habe ich es in meiner alten Schule gelernt – und so ist es richtig!“
    „Wirklich?“, erwiderte Frau Roberts dann. „Meinetwegen, tu, was du nicht lassen kannst; aber mit dieser Auffassung wirst du es in meiner Klasse nicht weit bringen. Vergiss nicht, dass es für verschiedene Schulen verschiedene Maßstäbe gibt.“
    Hanni schob dann die Unterlippe vor und schmollte, während Nanni errötete und der Rest der Klasse zu grinsen begann. Diese eingebildeten Zwillinge würden schon noch von ihrem hohen Ross heruntersteigen!
    Die Zeichenlehrerin, Frau Walker, war jung und lustig. Sie freute sich sehr, dass beide Zwillinge gut zeichnen und malen konnten. Hanni und Nanni mochten Frau Walkers Stunden am liebsten. Bei ihr gab‘s immer was zum Lachen. Sie durften beim Zeichnen sogar reden.
    Bei „Mamsell“ hatten sie diese Freiheit nicht. Mamsell war die Französischlehrerin, ältlich, streng und oft recht heftig. Eigentlich hieß sie „Mademoiselle“. Aber das war den Mädchen viel zu umständlich. Deshalb hieß Mademoiselle längst überall Mamsell. Auch ihre Kolleginnen, sogar Frau Theobald, nannten sie so. Mamsell trug eine Brille, die ihr immer von der Nase rutschte, wenn sie sich aufregte, und das war ziemlich häufig der Fall. Sie hatte riesige Füße und eine raue Stimme, vor der die Zwillinge zuerst erschraken. Aber Mamsell besaß auch Humor. Wenn ihr etwas Spaß machte, konnte sie so herzlich lachen, dass die ganze Klasse mitlachen musste.
    Hanni und Nanni hatten in Mamsells Unterricht zuerst einige Schwierigkeiten. Sie konnten Französisch zwar recht gut sprechen, hatten sich aber nie viel mit Grammatik und Rechtschreibung abgegeben. Und gerade darauf legte Mamsell großen Wert. „Hört zu, ihr beiden, Hanni und Nanni!“, schrie sie. „Ich liebe das Französische. Immerhin ist es meine Muttersprache. Zwar sprecht ihr es ganz gut, aber das reicht bei Weitem nicht aus. Im Schriftlichen seid ihr einfach fürchterlich!“
    „Fürchterlich“ war Mamsells Lieblingswort. Sie gebrauchte es für alles; für das Wetter, einen zerbrochenen Bleistift, die Schülerinnen, ja selbst für ihre eigene Brille, wenn sie wieder einmal von ihrer großen Nase fiel. Hanni und Nanni nannten sie deshalb „Mamsell Fürchterlich“.
    In Geschichte unterrichtete Frau Kennedy. Die Mädchen machten ihr das Leben sauer. Die Ärmste glich einer Vogelscheuche und brachte es nicht fertig, die Klasse in Schach zu halten. Länger als fünf Minuten war es bei ihr nie ruhig. Die Lehrerin war nervös und übertrieben höflich. Sie hörte sich jede, auch die albernste Frage an und beantwortete sie ausführlich. Dabei schien sie nie zu bemerken, dass sie meistens auf den Arm genommen wurde.
    „Bevor Frau Kennedy kam, war Frau Lewis unsere Lehrerin“, erzählte Hilda den Zwillingen. „Die war vielleicht toll! Aber letztes Jahr wurde sie krank. Und da hat unsere Direktorin die Kennedy als Vertretung genommen. Die gute Kennedy hat eine Menge Examen mit Auszeichnungen bestanden, sie soll sogar klüger sein als die Direktorin selber, aber ihr könnt mir glauben, sie ist dennoch eine dumme Gans!“
    Nach und nach wurden die Zwillinge mit den Sitten der Schule vertraut und lebten sich ein. Aber noch nach zwei Wochen konnten sie sich nicht daran gewöhnen, „niemand“ zu sein, wie Hanni sich ausdrückte.
    Ganz besonders ärgerten sie sich über eine Sache: In Lindenhof war es üblich, dass die jüngeren Schülerinnen für die Mädchen der Oberklassen kleine Arbeiten verrichteten. Die Mädchen der beiden Oberklassen hatten eigene
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