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sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen
Autoren: Enid Blyton
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Schule gelernt haben, selbst wenn man es hier nicht wissen sollte.“
    „Seid nicht so empfindlich“, sagte Hilda. „Hier ist das Zimmer der Direktorin. Klopft an und dann könnt ihr eure guten Manieren ausprobieren.“
    Die Zwillinge klopften. Eine angenehme, ziemlich tiefe Stimme rief „Herein!“. Hanni öffnete die Tür, und sie traten ein. Die Direktorin saß an ihrem Schreibtisch. Sie schaute auf und lächelte, als sie die Mädchen erblickte.
    „Ich brauche euch wohl nicht zu fragen, wer ihr seid“, sagte sie. „Ihr seid euch zum Verwechseln ähnlich. Ihr könnt nur die Sullivan-Zwillinge sein.“
    „Das sind wir“, erwiderten Hanni und Nanni wie aus einem Mund und betrachteten ihre neue Direktorin. Sie war grauhaarig und hatte ein ernstes, würdevolles Gesicht, über das gelegentlich ein wunderschönes Lächeln huschte. Frau Theobald gab beiden Mädchen die Hand.
    „Ich heiße euch herzlich willkommen“, sagte sie. „Ich hoffe, dass ihr uns einmal Ehre machen werdet. Tut euer Möglichstes für Lindenhof, und Lindenhof wird sein Möglichstes für euch tun.“
    „Wir werden es versuchen“, entgegnete Nanni zu ihrem eigenen Erstaunen. Diese Worte mussten ihr unbeabsichtigt herausgerutscht sein, verflixt! Hanni schwieg und sah starr vor sich hin.
    „Ich kenne eure Mutter recht gut“, sagte Frau Theobald. „Und ich habe mich sehr gefreut, dass sie euch hierherschickt. Schreibt ihr das bitte in eurem nächsten Brief und grüßt sie sehr herzlich von mir.“
    „Machen wir“, entgegnete Hanni. Die Direktorin nickte ihnen noch einmal lächelnd zu und nahm dann wieder ihre Arbeit auf. Seltsame Kinder, dachte sie für sich. Man könnte fast meinen, es gefiele ihnen nicht bei uns. Aber vielleicht sind sie nur schüchtern oder haben Heimweh.
    Doch die Zwillinge waren weder schüchtern, noch hatten sie Heimweh. Sie waren einfach zwei halsstarrige Mädchen, die sich entschlossen hatten, alles schrecklich zu finden.

Ein schlechter Anfang
     
    Die Zwillinge merkten bald, dass sich Lindenhof in jeder Hinsicht von ihrer alten Schule unterschied. Sogar die Betten waren weniger bequem. Sie durften nicht mal ihre hübschen Tagesdecken übers Bett legen, obwohl sie die extra mitgebracht hatten! Hier musste alles gleich sein.
    „Diese Gleichmacherei ödet mich an“, murrte Hanni. „Ich will nicht haben, was jeder hat. Könnten wir uns bloß nach unserem Geschmack anziehen und einrichten! Die würden schauen.“
    „Am schlimmsten finde ich es, dass wir die Jüngsten sind“, beschwerte sich Nanni. „Ich mag einfach nicht wie eine Sechsjährige herumkommandiert werden.“
    Lindenhof war besser als die meisten übrigen Schulen. Deshalb machten die Zwillinge schnell die Erfahrung, dass sie trotz ihrer Gescheitheit hinter der Klasse herhinkten. Und auch das war ihnen unangenehm.
    Bald kannten sie alle neuen Mitschülerinnen. Neben Hilda Wentworth und der spitzzüngigen Jenny Robin waren aus ihrer Klasse noch die stille glatthaarige Vera Johns und die hochmütige Suse Naylor im gleichen Schlafraum. Suse konnte die Zwillinge gar nicht leiden.
    „Die soll sich bloß nicht so haben“, sagte Hanni zu Nanni. „Ihre Eltern besitzen zwar ein tolles Haus – ich habe das Foto auf ihrem Nachttisch gesehen –, aber wenn sie den Mund aufmacht, könnte man manchmal meinen, sie stamme von einem Straßenkehrer ab. Und wenn sie merkt, wie miserabel sie sich ausdrückt, tut sie plötzlich wieder schrecklich vornehm.“
    In der Klasse war noch Katrin Gregory, zwölf Jahre alt und ein fürchterlicher Angsthase. Sie war die Einzige, die schon in der ersten Woche mit den Zwillingen Freundschaft schließen wollte. Die anderen Mädchen machten eher einen Bogen um sie und redeten nur mit ihnen, wenn es unbedingt sein musste. Alle hielten Hanni und Nanni für sehr hochmütig.
    „Katrin ist ein seltsames Mädchen“, meinte Nanni. „Sie biedert sich richtiggehend bei uns an. Sie scheint hier gar keine Freundin zu haben. Und dabei ist sie schon ein ganzes Jahr in Lindenhof.“
    „Irgendwie tut sie mir leid“, sagte Hanni. „Sie erinnert mich an einen Hund, der seinen Herrn verloren hat und sich schrecklich bemüht, einen neuen zu finden.“
    Nanni lachte. „Genau so ist es! Von allen Mädchen mag ich übrigens Hilda am liebsten. Sie ist natürlich und fröhlich, ein Pfundskerl!“
    Vor den älteren Mädchen hatten die Zwillinge großen Respekt. In der ersten Woche ihres Aufenthalts in Lindenhof sprach die Vertrauensschülerin
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