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sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen
Autoren: Enid Blyton
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Kleider aufzuregen“, sagte Hanni. „In Neuburg zum Beispiel blieb ich einmal an einem Stacheldraht hängen. Meine Sachen waren so zerrissen, dass selbst die Näherin nichts mehr ausbessern konnte ...“
    „Nun, ich hätte euch jedes Loch und jeden Riss flicken lassen“, erwiderte die Hausmutter und ihre Augen funkelten. „Wenn ich etwas nicht ertragen kann, so sind es Unachtsamkeit und Verschwendung. Richtet euch danach ... was gibt es, Milli?“
    Ein Mädchen war mit einem Stapel Handtücher ins Zimmer gekommen. Das kam den Zwillingen sehr gelegen. Leise schlüpften sie aus dem Raum.
    „Ich mag die Hausmutter nicht“, sagte Hanni. „Am liebsten würde ich etwas so total zerreißen, dass man es nicht mehr ausbessern kann. Dann hätte sie mal eine harte Nuss zu knacken.“
    „Schauen wir uns mal in der Schule um“, schlug Nanni vor und zog ihre Schwester mit sich. „Hier wirkt alles ziemlich kahl und ungemütlich.“
    Die Zwillinge begaben sich auf Entdeckungsreise. Die Klassenzimmer unterschieden sich nicht von den anderen Schulen, aber von den Fenstern hatte man einen wunderschönen Blick auf die Umgebung. Dann sahen sie sich die Aufenthaltsräume an. In ihrer alten Schule hatten sie ein eigenes Arbeitszimmer, aber in Lindenhof mussten die unteren Klassen den großen Gemeinschaftsraum benutzen. Hier gab‘s aber auch ein Radio, einen Plattenspieler und eine große Anzahl von Büchern.
    Außerdem war da ein kleines Musikzimmer, ein Zeichensaal, ein schönes Laboratorium und eine riesige Turnhalle, die auch für Versammlungen und Konzerte verwendet wurde. Die Lehrerinnen besaßen zwei Aufenthaltsräume und ihre eigenen Schlafzimmer, während die Direktorin einen kleinen Flügel des Gebäudes bewohnte.
    „So grässlich ist es hier gar nicht“, meinte Hanni, als sie alles ausgekundschaftet hatten. „Auch die Sportanlagen sind wirklich schön. Es gibt viel mehr Tennisplätze als in Neuburg, natürlich ist Lindenhof auch viel größer.“
    „Ich kann große Schulen nicht ausstehen“, sagte Nanni.
    Schließlich gingen die Zwillinge in den Gemeinschaftsraum. Das Radio lief, eine Band spielte heiße Tanzmusik. Aber die Musik ging fast im allgemeinen Lärm unter. Einige Mädchen schauten auf, als Hanni und Nanni eintraten.
    „Hallo, Zwillinge“, rief ein verschmitzt aussehendes Mädchen mit blondem Kraushaar. „Wer ist wer?“
    „Ich bin Hanna Sullivan“, erwiderte Hanni, „und das ist meine Schwester Marianne. „Wir werden Hanni und Nanni genannt.“ „Herzlich willkommen in Lindenhof“, begrüßte sie das Mädchen. „Ich bin Hilda Wentworth. Wir sind im gleichen Schlafsaal. Wart ihr schon mal in einem Internat?“
    „Klar“, entgegnete Hanni selbstbewusst. „Wir waren in Neuburg.“
    „In der Eingebildeten-Schule!“, warf ein dunkelhaariges Mädchen ein. „Meine Kusine war auch dort – und wie hochmütig war sie, als sie wieder nach Hause kam! Von hinten und von vorn wollte sie bedient werden. Sie hielt sich für zu fein, auch nur einen Knopf anzunähen.“
    „Halt den Mund“, unterbrach Hilda sie, die bemerkte, dass Hanni rot anlief. „Immer redest du zu viel, Jenny.“
    „Wir wollten nicht hierher“, sagte Hanni. „Wir wollten zusammen mit unseren Freundinnen in die Ringmeer-Schule gehen. In Neuburg hält man nicht viel von Lindenhof.“
    „Wirklich?“, fragte Jenny und zog die Augenbrauen so hoch, dass sie fast in dem dunklen, über die Stirn gekämmten Haar verschwanden. „Meine lieben Zwillinge“, sagte sie, „was ihr von Lindenhof haltet, ist uns schnuppe. Hier zählt viel mehr, was Lindenhof von euch hält. Und ich habe das dunkle Gefühl, dass ihr ganz und gar nicht hierherpasst!“
    „Hör auf, Jenny“, warf Hilda ein. „Immerhin sind die beiden neu bei uns. Gib ihnen eine Chance. Sie müssen sich doch erst eingewöhnen. Kommt jetzt, ihr beiden, ich will euch das Zimmer der Direktorin zeigen. Ihr müsst ihr noch Guten Tag sagen, bevor wir zu Abend essen.“
    Hanni und Nanni kochten vor Zorn. Jennys Worte hatten sie sehr gekränkt.
    Hilda schob die Zwillinge aus dem Raum. „Nehmt Jenny nicht so ernst“, meinte sie. „Sie ist ein Mensch, der immer genau das sagt, was er denkt. Das hört sich angenehm an, wenn Jenny jemanden nett findet, aber weniger angenehm, wenn das Gegenteil der Fall ist. Ihr werdet euch schon noch an sie gewöhnen.“
    „Ich hoffe nicht“, sagte Hanni steif. „Ich schätze gutes Benehmen. Das war übrigens auch etwas, das wir in unserer alten
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