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sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen
Autoren: Enid Blyton
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kümmert mich überhaupt nicht!“, schrie Mamsell, die nun völlig aus dem Häuschen war. „Ich kümmere mich nur darum, dass ihr Französisch lernt. Heute Abend will ich eure Aufsätze haben. Und damit basta!“
    Nanni war nahe daran zu weinen. Hanni hatte ihre Unterlippe vorgeschoben und sah aus, als wollte sie aufmucken. Die Klassenkameradinnen grinsten und nicht wenige freuten sich, dass die Zwillinge einmal ordentlich zusammengestaucht wurden. Nach diesem Zwischenfall nahmen sich alle zusammen und der Unterricht verlief reibungslos.
    Als die Stunde vorüber war, berieten sich die Zwillinge. Hanni sagte: „Ich gehe doch ins Kino!“
    „Unmöglich, Hanni“, antwortete Nanni entsetzt. „Das können wir nicht tun. Wir würden schrecklichen Ärger bekommen. Wir bleiben besser da und schreiben die Aufsätze.“
    „Ich gehe trotzdem ins Kino!“ Hanni blieb halsstarrig. „Diese dämlichen Aufsätze werden wir zwischendurch schreiben. Wir fangen gleich nach dem Mittagessen an.“
    Aber nach dem Mittagessen mussten sie an einem Klassentreffen teilnehmen, bei dem über einen Ausflug beraten wurde. Anschließend hatten sie noch Kunstunterricht. Nanni fing an, sich Sorgen zu machen. Was war, wenn Hanni unbedingt ins Kino wollte, auch wenn sie die Aufsätze noch nicht geschrieben hatten? Nanni konnte sich nicht vorstellen, wie Mamsell darauf reagieren würde.
    „Vielleicht sollten wir auf den Kaffee verzichten!“, sagte sie zu Hanni, als sie nach der Zeichenstunde zusammen die Treppe hinunterrannten. „Dann könnten wir unsere Aufsätze abschreiben.“
    „Auf meinen Kaffee verzichten?“ Hanni war empört. „Nein, danke! Ich habe einen enormen Appetit. Ich weiß nicht, woher das kommt, aber Kunst macht mich immer furchtbar hungrig. Und außerdem habe ich erfahren, dass Jenny einen großen Topf Pflaumenmarmelade geschickt bekommen hat; den will sie heute Nachmittag aufmachen. Das lasse ich mir nicht entgehen. Auf Pflaumenmarmelade bin ich ganz scharf.“
    Da Nanni auch hungrig war, gab sie kleinmütig bei.
    „Dafür werde ich nicht ins Kino gehen!“, nahm sie sich vor. „Das wage ich wirklich nicht!“
    Doch nach dem Nachmittagskaffee zerrte Hanni ihre Schwester mit zum Schlafsaal, um die Mäntel zu holen. „Hanni, das ist doch nicht dein Ernst?“, sagte Nanni fassungslos.
    „Hab dich nicht so, Nanni. Natürlich gehen wir.“ Entschlossen schob Hanni die Unterlippe vor. „Nun mach schon!“
    „Hanni, wir werden ungeheuren Ärger bekommen“, warnte Nanni. „Das ist die Sache nicht wert. Vielleicht lässt uns Mamsell jeden Tag eine Stunde nachsitzen oder sonst irgendetwas Grässliches machen.“
    „Sei kein Feigling!“, ermunterte Hanni sie. „Ich habe einen Plan. Mamsell hat gesagt, wir sollten ihr die Aufsätze nach dem Abendessen bringen, nicht wahr? Aber sie hat nicht gesagt, um welche Zeit. Deshalb werden wir uns, wenn alles schläft, in den Gemeinschaftsraum hinunterschleichen und unsere Aufsätze schreiben, und anschließend werden wir sie bei Mamsell abliefern.“
    „Bist du verrückt geworden, Hanni? Das traue ich mich nie und nimmer!“ Nanni war außer sich vor Angst. „Stell dir nur vor, was passiert, wenn wir nachts in Mamsells Zimmer eindringen. Du spinnst wirklich.“
    „Wenn ich so verrückte Sachen mache, dann ist das nicht meine Schuld“, sagte die widerspenstige Hanni. „Außerdem ist es mir gleichgültig, was geschieht. Schließlich wollten wir nie nach Lindenhof, und wenn man so gemein zu uns ist, können wir nur froh sein, wenn sie uns rauswerfen.“
    „Hanni, das geht zu weit!“, erwiderte Nanni. „Überleg nur, was Mami und Papi dazu sagen würden.“
    „Das ist mir egal“, erklärte Hanni. Aber so ganz wohl war ihr nicht zumute. „Komm schon“, sagte sie schroff. „Ich werde meinen Entschluss nicht ändern. Wenn du mitkommen willst, dann komm jetzt; wenn nicht, dann bleib hier, du Feigling!“
    Ein Feigling wollte Nanni nun wirklich nicht sein. So zog sie ihren Mantel an und folgte Hanni. Auf dem Korridor begegneten sie Jenny.
    „Hallo, ihr beiden“, rief Jenny. „Ihr geht also doch ins Kino. Wann habt ihr eigentlich eure Aufsätze abgeschrieben?“
    „Wir haben sie noch gar nicht abgeschrieben“, sagte Hanni. Jenny stieß einen Pfiff aus und starrte die Zwillinge überrascht an.
    „Ich möchte nicht in eurer Haut stecken, wenn ihr das morgen Mamsell erzählt“, sagte sie. „Ihr seid wirklich nicht recht gescheit. Warum macht ihr euch eigentlich das Leben
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