Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
Kiesplatz ein Lagerfeuer gemacht. Miguel und Antonio, zwei der Carrillo-Brüder, hielten an langen Holzspießen die Fleischstücke darüber, die Rosalia mit ihrer Spezialmischung aus zerstoßenem rotem Pfeffer, Olivenöl und Rosmarin eingerieben hatte. Es duftete schon verführerisch.
    Annit saß neben Rocco und erzählte ihm von ihrer seltsamen Begegnung am Morgen. „Der Mann hat kein Wort gesagt, er hat nicht mal gegrüßt“, erklärte sie. „Er hat mich nur böse angeschaut. Dann ist er weitergefahren.“
    Rocco lachte. „Mach dir nicht so viele Gedanken um den Kerl“, beruhigte er sie. „Wahrscheinlich hat er nur einen schlechten Tag gehabt. So was soll doch mal vorkommen.“
    „Klar, aber ...“, begann Annit.
    „Wenn er noch mal hier auftaucht, gibst du mir einfach Bescheid“, unterbrach Rocco sie. „Mit solchen Typen werde ich doch spielend fertig.“ Er hielt Miguel seinen Teller hin, der gerade ein Stück gegrilltes Fleisch vom Feuer genommen hatte.
    Annit merkte, dass Rocco nicht weiter über den Vorfall reden wollte. Vielleicht hat er ja Recht. Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken, überlegte sie. Und trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl, als sie später in ihren Schlafsack kroch.

    Zeitig am nächsten Morgen wurde Annit von einer lauten Stimme geweckt. Verschlafen rieb sie sich die Augen, schälte sich aus ihrem Schlafsack und lugte vorsichtig aus dem kleinen Zelt.
    Der griesgrämige Mann von gestern stand in der Nähe ihres Zelts mit Rocco zusammen und redete wild gestikulierend auf ihn ein. „Der ganze Wald hätte in Flammen aufgehen können“, rief er aufgebracht. „Und mein Bauernhof dazu.“ Aufgebracht stemmte er die Hände in die Hüften. „Eine Unverschämtheit ist das! Aber was soll man von solchem ... solchem Gesindel wie Ihnen schon anderes erwarten!“
    Annit zuckte zusammen. Sie hatte es doch geahnt: Dieser Mann würde ihnen noch Ärger bereiten.
    Rocco, der ein ganzes Stück größer war als der Bauer, blickte ihn von oben herab gelassen an. „Sind Sie endlich fertig? Dann würde ich nämlich auch gerne mal was sagen.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Was unser kleines Lagerfeuer von gestern betrifft, so können Sie absolut sicher sein, dass wir alles unter Kontrolle hatten. Aber was Ihre Äußerung über meine Leute und mich betrifft, da haben Sie sich selbst offensichtlich nicht unter Kontrolle“, fügte er sehr bestimmt hinzu.
    Der Bauer sah ihn einen Moment entgeistert an. „Das ist doch wohl die Höhe!“, zischte er. „Anstatt sich zu  entschuldigen, beschimpfen Sie mich auch noch.“ Er  fuchtelte mit den Armen wild in der Luft herum. „So  leicht werden Sie mir aber nicht davonkommen.“ Dann  drehte er sich auf dem Absatz um, marschierte zu  seinem Traktor und fuhr wenige Augenblicke später mit  lautem Geknatter davon.
    Schnell kroch Annit aus ihrem Zelt und lief zu Rocco. „Das war der Mann, von dem ich dir erzählt habe“, sagte sie aufgeregt. „Was wollte er denn?“
    „Dem haben wohl die Rauchschwaden von unserem kleinen Lagerfeuer gestern das Hirn vernebelt“, entgegnete Rocco verächtlich.
    Nachdenklich fuhr sich Annit durch die langen Haare.  Ich kann nicht verstehen, warum dieser Mann etwas gegen uns hat. Wir tun doch nichts Verbotenes - ganz im Gegenteil. Mit unseren Zirkusnummern wollen wir den Menschen, die hier leben, doch nur eine Freude bereiten. Und dann kommt dieser Miesepeter daher und will uns alles kaputt machen, dachte sie verärgert. Entschieden schüttelte sie den Kopf.
    „Wir haben doch eine offizielle Genehmigung, dass wir auf dieser Wiese bleiben dürfen, oder etwa nicht?“, fragte sie Rocco dann. „Dein Freund hat uns doch alle Papiere besorgt, das hast du selbst gesagt.“ Annit stockte, denn sie merkte mit einem Mal, wie traurig es sie machen würde, wenn sie hier nicht bleiben könnten.
    Annit hatte sich zwar in den letzten Monaten oft ruhelos gefühlt und sich nichts sehnlicher gewünscht, als endlich die weite Welt zu erkunden und von einem Ort zum anderen zu ziehen. Aber ganz so schnell dann doch nicht! Ich will jetzt erst mal eine Weile hier bleiben. Ich brauch schon einen Platz, an dem ich mich sicher und geborgen fühlen kann. Für eine Weile zumindest, überlegte sie. „Wir lassen uns nicht von hier vertreiben“, sagte sie laut.
    Dann eilte sie rasch auf die Koppel zu Silberstern. Sie wollte nachschauen, ob mit dem Hengst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher