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Burnout

Burnout

Titel: Burnout
Autoren: Volker Schmiedel
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Liebe Leserin, lieber Leser,
    Burnout ist eine der schillerndsten Krankheiten unserer Zeit. Immer mehr Menschen fühlen sich erschöpft oder ausgebrannt. Manche nennen Burnout auch eine Modekrankheit und deuten damit an, es sei doch gar keine richtige Krankheit, sondern nur ein entschuldigender Begriff für vielfältige andere Beschwerden, eine Verleugnung einer tatsächlich vorliegenden Depression oder einfach nur ein Feigenblatt für die eigene Faulheit. In unserer schnelllebigen und leistungsorientierten Gesellschaft gehört es mitunter sogar dazu, auch unter Burnout zu leiden. Wer früher einfach nur unter dem Stress litt, muss doch heute unter Burnout leiden. »Ich habe Burnout!« klingt einfach beeindruckender als »Ich bin gestresst!«.
    Daran mag im Einzelfall sogar etwas dran sein. Es gilt daher immer kritisch zu prüfen, ob wirklich ein Burnout vorliegt oder vielleicht etwas ganz anderes. Dass aber immer mehr Menschen die wichtigsten Kriterien des Burnout erfüllen, ihren normalen Alltagsbelastungen kaum noch nachkommen können und einen echten Leidensdruck haben, kann nicht mehr weggedeutelt werden. Da es keinen Laborwert für Burnout gibt, sondern eher weiche Parameter darüber bestimmen, gibt es auch keine zuverlässigen statistischen Angaben, wie verbreitet Burnout tatsächlich in unserer Gesellschaft ist. Je nachdem, welche Schätzungen oder welche Fragebögen als Grundlage gewählt werden, kommt man zu unterschiedlichen Zahlen. Unbestritten dürfte jedoch sein, dass Millionen
    INFO
    Wer ist eigentlich betroffen?
    Ursprünglich vermutete man Burnout nur bei Angehörigen sogenannter »helfender Berufe«, also beispielsweise Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Ärzte, Pfarrer oder Lehrer. Inzwischen ist aber bekannt, dass eigentlich keiner davor gefeit ist – wenn bestimmte innere und äußere Faktoren das Terrain entsprechend bereiten. Ganz besonders gefährdet sind Frauen, die sich beispielsweise – oft doppelt belastet – in Beruf und Familie aufreiben oder die einen chronisch erkrankten Angehörigen pflegen. Oft ist es nicht nur die Menge der zu leistenden Arbeit, sondern die ungenügende Anerkennung durch andere oder fehlende Gestaltungsmöglichkeiten, die zur Erschöpfung beitragen. Das Außerachtlassen der eigenen Bedürfnisse und Grenzen und ein beständiges Aufopfern für andere sind Verhaltensweise, die sich bei vielen Frauen mit Burnout finden.
    Menschen in Deutschland zumindest einige Kriterien des Burnout erfüllen und entsprechend darunter leiden – Tendenz steigend!
    Diese Häufigkeit und die Tatsache, dass es kein Patentmittel gegen Burnout gibt, haben dazu geführt, dass dem Thema in den Medien immer mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Gibt man das Stichwort Burnout ins Internet ein, so erscheinen mehr als 15 Millionen Artikel. Sucht man bei www.amazon.de nach Büchern zum Thema, so erhält man 400 Buchempfehlungen.
Warum also das 401ste Burnoutbuch?
    Schaut man sich die Veröffentlichungen zum Thema näher an, so fällt doch eines auf: Es werden in der Vorbeugung und Behandlung des Burnout fast ausschließlich psychosoziale Aspekte abgehandelt:
Wie gehe ich mit mir um?
Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen, meiner Arbeit, meinen Leistungsanforderungen um?
Welche Emotionen bewegen mich?
Wie trage ich Konflikte aus?
Wo sind meine Energieräuber?
Habe ich Kraftquellen zur Erholung?
Welche Ziele – kurzfristig an der Arbeit oder langfristig als Lebensziele – treiben mich an?
    Man könnte diese Liste nahezu endlos fortsetzen. Daraus resultieren dann natürlich auch Vorschläge, sein Verhalten und seine Einstellungen zu überdenken undggf. zu ändern. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das alles halte ich für wichtig und richtig. Die eigenen – vielleicht angeborenen, vielleicht im Laufe des Lebens erworbenen oder von Vorbildern erlernten – Einstellungen und das daraus resultierende (Fehl)Verhalten sind in ihrer Bedeutung für das Entstehen bzw. das Ausmaß des Burnout gar nicht zu unterschätzen. Daran kann kein Betroff ener vorbeigehen. Nicht selten benötigt er sogar professionelle Hilfe – durch einen Coach, einen in Burnout erfahrenen Arzt oder Psychotherapeuten. Das will ich alles gar nicht leugnen. Und dennoch ist dies nur eine Seite der Medaille Burnout. Die andere – körperliche – Seite wird merkwürdigerweise fast völlig ausgeblendet.
Zu wenig berücksichtigt: die körperlichen Ursachen von Burnout
Welche chronischen Krankheiten liegen vor, die Burnout bedingen oder
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