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Burnout

Burnout

Titel: Burnout
Autoren: Volker Schmiedel
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zieht sich im Fernsehen den aufregenden Thriller rein – alles nicht gerade geeignet, die Stresskurve nach unten zu lenken. Das Wochenende nutzen wir nicht zum Ausruhen, sondern wir gehen am Samstag in der überfüllten Innenstadt zum Shopping und am Sonntag zur Vernissage, wo wir beim Small Talk unsere gesellschaftliche Reputation fördern wollen. Auch dies fördert nicht gerade unsere Regeneration. Und statt dass wir einen längeren Jahresurlaub am Stück nehmen, zerteilen wir den Urlaub in kleinere, kaum für eine längere Regeneration geeignete Teile oder aber wir buchen die große Amerikarundreise mit unglaublich stressiger Zeitumstellung und dem Besuch von 20 Städten in 21 Tagen. Selbst drei Wochenam Strand von Mallorca liegen ist für unseren Körper alles andere als erholsam. Schauen Sie sich einmal die faltige, deutlich vorgealterte Haut solcher Sonnenanbeter an, dann wissen Sie, welchen Stress die UV-Strahlung für unseren Körper bedeutet.
    CHECKLISTE
    Befinden Sie sich in der Aktivierungsphase?
    Woran erkennt man, dass man sich in der Aktivierungsphase befindet? An den mit dieser Aktivierungsphase verbundenen Begleitreaktionen, mit denen der Körper zumindest einen Teil der durch den Stress zur Verfügung stehenden Energie abbaut. Typische Begleitreaktionen der Aktivierungsphase sind:
Schwitzen, Zittern
Herzklopfen
Harndrang
Hippeligkeit (körperliche Unruhe )
Nägelkauen
Zähneknirschen
Geschwätzigkeit
Nervosität
    Wenn Sie diese Symptome »mal« haben, aber dann auch wieder zur Ruhe kommen und diese Symptome dann nicht mehr aufweisen, dann ist noch alles in Ordnung. Wenn Sie aber merken, dass Sie auch in der Freizeit, am Wochenende oder in der Nacht nicht zur Ruhe kommen. Wenn sich dann der Motor immer weiterdreht und sie nervös, zittrig oder schlaflos sind, dann heißt es Achtung! Wenn Sie gar von anderen Menschen auf Ihre Hippeligkeit oder Ihren nicht enden wollenden Wortschwall angesprochen werden, dann sollten alle Alarmglocken schellen! Schonen Sie Ihren Motor und schalten Sie einfach einen Gang runter!
    Das Rationale am Menschen sind die Einsichten, die er hat. Das Irrationale an ihm ist, dass er nicht danach handelt.(Friedrich Dürrenmatt)
    Also noch mal zum Mitschreiben: Diese erste Phase des Burnouts, die Aktivierung selbst ist noch nicht gefährlich, wenn wires schaff en, genügend oft und genügend lange anschließende Ruhephasen einzulegen, um die Batterien wieder aufzuladen. Anhand der Checkliste auf der vorigen Seite können Sie überprüfen, ob Sie sich gerade in der Aktivierungsphase befinden. Wenn die dort genannten typischen Symptome Sie schon eine Weile beleiten, ist es höchste Zeit gegenzusteuern und dem Körper Gelegenheit zur Regeneration zu geben. (Anregungen dazu finden Sie im zweiten Buchteil ab →  S. 79 .) Sonst besteht die Gefahr, dass das Burnout fortschreitet und Sie in die weiteren Phasen gelangen, die nun beschrieben werden und aus denen Sie schwerer wieder herauskommen.
Burnoutstufe 2 – Widerstandsphase
    Die oben erwähnten Stresshormone, die akut ansteigen und anschließend wieder abfallen sollen, sind dann dauerhaft erhöht. Der Motor dreht nicht kurz auf, sondern befindet sich im Dauerlauf. Dies kann dann zu
Blutzuckererhöhung,
Blutdruckerhöhung,
gestörten Sexualfunktionen,
Schlafstörungen,
Schwindel,
einer Abneigung gegen Tätigkeiten und Personen sowie
einer erhöhten Aggressivität führen.
    Auch in dieser Phase sind die Stresshormone noch erhöht. Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck ist oft dauerhaft erhöht,es werden vermehrt Blutzucker und Fette ins Blut gebracht, damit der Körper Leistungen erbringen kann. Da während einer Leistung die Verdauung nicht benötigt wird, ist die Verdauungstätigkeit eingeschränkt. Dies führt dazu, dass in dieser Phase die Menschen bereits oft über Störungen wie Verstopfung, Durchfall, einem Wechsel zwischen beidem oder Blähungen klagen. Durch die Erhöhung des Grundumsatzes kommt es zu einer vermehrten Schwitzneigung. Da während einer Phase mit erhöhter Kampfbereitschaft eine Fortpflanzung wenig sinnvoll ist, leiden mitunter auch die Sexualfunktionen. Lustlosigkeit oder schwindende Orgasmusfähigkeit oder Impotenz können die Folge sein. Da gerade sexuelle Erfüllung mit einer angenehmen Entspannung einhergeht,fehlt nicht nur diese im wahrsten Sinne des Wortes befriedigende Einleitung einer Regeneration. Nein, durch das »Versagen« setzt sich der oder die Betroff ene weiter unter Druck – ein
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