Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
einer Freundin zu Hause schreiben.“
    Pawell nickte. „Sicher gibt es das. Aber du kannst auch gerne meinen Computer benutzen.“ Er grinste. „Außer du hast vor, ihr gleich einen ganzen Roman zu schreiben und blockierst das Teil tagelang.“
    Annit schüttelte den Kopf und folgte Pawell in dessen Büro. „Dauert nicht lange“, erklärte sie, als sie sich an den großen Schreibtisch setzte, auf dem ein nagelneuer Computer stand.
    Erst als Annit anfmg zu schreiben, wurde ihr mit einem Mal so richtig bewusst, wie viel sie Carolin zu erzählen hatte. Seit ihrer Abreise aus Lilienthal hatte sie schließlich einiges erlebt. Und so wurde es doch eine ziemlich lange E-Mail. Beim Schreiben merkte Annit auch, dass sie  die Freundin vermisste, doch anschließend fühlte sie sich  ihr zumindest etwas näher. „Und wie geht es bei dir?“,  schrieb sie. „Was macht Ferdi? Und Lina? Und wie  geht es Sternentänzer? Bitte schreib mir, sobald du Zeit hast.  Du kannst mir auch ein Fax an Pawells Nummer schicken",  schloss sie.
    „Wenn du mal wieder Sehnsucht nach zu Hause hast, kannst du gerne wieder meinen Computer benutzen“, bot Pawell ihr an, als sie eine halbe Stunde später in das Restaurant zurückkehrte.
    „Danke“, entgegnete Annit. Doch sie hatte sich vorgenommen, beim nächsten Mal in ein Internet-Cafe zu gehen. Sie wollte Pawells Hilfsbereitschaft nicht über die Maßen ausnutzen.
    Nachdem die drei noch ein bisschen durch Warschau spaziert waren, fuhr Pawell sie mit seinem Auto wieder zurück. Als er in den Feldweg einbog, der zu der großen Wiese führte, deutete Rocco durch die Windschutzscheibe auf den großen Bauernhof. „Kennst du eigentlich den Kerl, dem dieser Hof gehört?“
    „Du meinst Janusch Nowak?“ Sein Freund nickte. „Aber nur flüchtig.“ Er warf Rocco einen Blick zu. „Was ist denn mit ihm? Willst du etwa seine Kühe in dein Zirkusprogramm einbauen?“, feixte Pawell.
    Doch bevor Rocco antworten konnte, beugte Annit,  die hinten saß, sich vor. Aufgeregt erzählte sie Pawell,  was geschehen war. „Er hat uns als Gesindel bezeichnet  und uns gedroht“, berichtete sie.
    „Das ist ja der Hammer! Das geht entschieden zu weit“, schimpfte Pawell. „Soll ich mal ein ernstes Wort mit ihm reden?“
    „Nee, lass mal! Wir werden schon mit ihm fertig“, warf Rocco ein und spannte die Muskeln an seinem linken Oberarm an. „Wofür hab ich schließlich jahrelang trainiert?“
    Pawell hielt kurz vor dem Zirkuszelt. „Pass bloß auf diesen Rabauken auf“, sagte er grinsend zu Annit, während er mit dem Daumen auf Rocco zeigte. „Ich würde ihn nämlich ungern in irgendeiner kleinen dreckigen Gefängniszelle besuchen.“
    In den nächsten Tagen waren alle vollauf mit Proben beschäftigt. Immer wieder ging Annit ihre Kunststücke mit Silberstern durch. Denn bereits am Wochenende sollte die erste Vorstellung stattfinden, und da musste alles perfekt klappen.
    „Gönn dir mal ein bisschen Ruhe“, sagte Rocco am Freitagnachmittag zu Annit. „Deine Nummern mit Silberstern kann man nicht mehr besser machen. Und ich will, dass du morgen Abend entspannt in die Show gehst.“
    Annit wollte widersprechen. Doch Roccos entschiedener, aber trotzdem fürsorglicher Ton ließ sie verstummen. Sie nickte und ging dann zu Rosalia, die wie immer einen großen Krug mit kalter Limonade bereithielt. Annit schenkte sich ein Glas ein und ließ sich auf einen der Campingstühle fallen.
    „Du hast Angst, dass morgen Abend alles schiefgeht, nicht wahr?“, sagte Rosalia und blickte kurz auf. Dann beschäftigte sie sich wieder mit dem Abendessen, das sie gerade für die Zirkustruppe vorbereitete.
    Annit nahm einen großen Schluck von ihrer Limonade. „Kannst du Gedanken lesen?“, fragte sie erstaunt.
    Rosalia schüttete die Kartoffeln, die sie geschält hatte, in einen großen Topf und lächelte. „Vielleicht. Aber wenn man so wie ich seit über zwanzig Jahren mit einem Mann verheiratet ist, der sich vor jeder Vorstellung wie ein Kind benimmt, dann weiß man, wovon man spricht.“
    Annit sah die Frau mit großen Augen an. „José hat Angst vor jeder Vorstellung?“, vergewisserte sie sich.  Irgendwie passt das so überhaupt nicht mit dem José zusammen, den ich kenne, überlegte sie. Ich dachte immer, dass ihn nichts aus der Ruhe bringen könne.
    „Vor jedem Auftritt ist er kaum zu ertragen“, erwiderte Rosalia mit einem Lächeln, das deutlich machte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher