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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst
Autoren: Lisa Capelli
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ich finde schon noch heraus, was es ist, das uns verbindet. Da bin ich ganz sicher, dachte sie. Denn inzwischen waren sie und Mannito gute Freunde geworden.
    Eines Nachmittags hockten sie zusammen am Rand des kleinen Wäldchens. Annit starrte nachdenklich auf das große Rapsfeld, das sich vor ihnen erstreckte.
    „Du siehst aus, als würdest du gerade was ganz Wichtiges ausbrüten“, feixte Mannito, während er auf einem Grashalm herumkaute.
    Annit nickte. „Ich zerbreche mir schon seit Tagen den  Kopf darüber, wie ich Rocco doch noch rumkriegen  kann.“ Sie erzählte Mannito von dem geplanten Auftritt  im Amphitheater in Warschau, der in zwei Tagen statt finden sollte. „Ich hab Roccos Freund Pawell verspro chen, dass ich das für ihn hinkriege. Aber Rocco will ein fach nicht. Entweder wir alle oder keiner, hat er gesagt.“
    Mannito nahm den Grashalm aus dem Mund. „Kann ich  verstehen“, erklärte er. „Er will eben nicht, dass ihr an deren euch zurückgesetzt fühlt.“
    „Ganz genau“, bestätigte Annit. „Aber für die Pferdeshow und die Hochseilnummer ist nun mal kein Platz da.“
    Mannito grinste. „Muss ja auch nicht. Aber ihr könnt doch bei Roccos Auftritt trotzdem alle mitmachen. Und ihn bei seiner Nummer unterstützen.“
    Annit schlug sich mit der Hand an die Stirn. „Das ist es“, rief sie erleichtert. „Warum bin ich da eigentlich nicht von allein draufgekommen?“
    Mannitos Grinsen wurde noch breiter. „Weil du mich eben brauchst. Jedenfalls dann, wenn es um solch geniale Einfälle geht.“
    Sofort liefen die beiden zu Rocco und berichteten ihm, was Mannito sich ausgedacht hatte. „Jetzt kannst du nicht mehr Nein sagen“, erklärte Annit.
    „Ich kann immer Nein sagen“, erwiderte Rocco trocken. Doch seine Augen glitzerten vergnügt.
    „Aber nicht in diesem Fall“, warf Mannito ein. „Ich hab nämlich bei dir noch einen Wunsch frei.“ Rocco hatte sich ebenfalls bei dem Jungen entschuldigt und ihm großzügig angeboten, dass er sich etwas wünschen dürfe. Quasi als Wiedergutmachung, dass sie ihn zu Unrecht verdächtigt hatten.
    „Das ist ja die reinste Erpressung“, rief Rocco gespielt entrüstet.
    Mannito zuckte lässig mit den Schultern. „Na und? Schadet doch niemandem. Im Gegenteil.“
    Zwei Tage später standen dann alle aus Roccos Truppe auf der Bühne des kleinen Amphitheaters im Lazienki-Park. Pawell begrüßte die Zuschauer seiner Heimatstadt und übergab dann an Rocco und seine Zirkustruppe. Flammende Schwerter von José und den Brüdern Carrillo blitzten im Halbkreis auf, während Rocco in seinem engen Tigerdress in der Mitte stand und eine hell lodernde riesige Feuerfontäne aus seinem Mund in den
dunklen Abendhimmel schickte. Annit und Maria waren links und rechts neben ihm und schlugen Flickflacks durch brennende Reifen, die Fabrizio entzündet hatte.
    Das Publikum applaudierte begeistert. Annit warf einen Blick hinüber zu den Zuschauern, die am Ufer saßen. Die beiden Polizisten, die sie anfangs des Diebs tahls beschuldigt hatten, waren auch da. Sogar der  Bauer Janusch Nowak war gekommen, zusammen mit  seiner Frau. Und ganz vorne saß Mannito, mit großen  glänzenden Augen, und winkte ihr zu.
    Annit war in diesem Moment überglücklich. Sie waren wie eine große Familie, in der sich jeder auf den anderen verlassen konnte. Doch im nächsten Moment spürte sie Wehmut in sich aufsteigen. Denn sie wusste plötzlich, dass sie bald weiterziehen musste. Um eine Antwort auf die Frage zu finden, die wie ein kleines Feuer in ihr brannte und sie nicht zur Ruhe kommen ließ.

    - ENDE TEIL 1 - 
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