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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst
Autoren: Lisa Capelli
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gut verstehen, dachte Annit.  Wir haben diesem Mirowski vertraut, und er hat unser Vertrauen so schmählich missbraucht.
    Der Tierarzt sank immer mehr in sich zusammen. Wie ein Häufchen Elend stand er nun da. „Es tut mir sehr leid“, sagte er leise. „Ich hätte das nicht tun dürfen ...“
    „Diese Erkenntnis kommt ein bisschen zu spät“, unterbrach Rocco ihn. „Jetzt werden Sie für Ihr schändliches Tun einstehen müssen.“

 
Mannito
    Nachdem der Tierarzt weg war, saß Annit noch eine Weile mit Rocco vor dessen Wohnwagen. Rocco hatte hin und her überlegt, ob er den Tierarzt anzeigen sollte. Doch dann war ihm eine bessere Idee gekommen. Sie hatten ihn ein Schuldeingeständnis schreiben lassen und ihn zudem zu einer großzügigen Spende verpflichtet. Außerdem musste er ihnen hoch und heilig versprechen, dass er ihren Tieren - und auch keinen Tieren sonst - je
wieder etwas antun würde.
    „Hoffentlich hält er sich auch dran“, sagte Annit zu Rocco. Der Schreck saß ihr immer noch in den Gliedern, wenn sie daran dachte, was Silberstern und den Pferden der Carrillos alles hätte passieren können.
    „Mach dir keine Sorgen“, erwiderte Rocco. „Dieser Mirowski wird sich hüten, noch mal was anzustellen. Er weiß genau, dass ich ihn dann anzeigen werde. Und  dann kann er seine Praxis dichtmachen.“ Er sah Annit  aufmunternd an. „Ich bin froh, dass wir den Kerl endlich  erwischt haben. Denn jetzt wissen wir auch, dass dein  junger Freund unschuldig ist.“
    Genau den gleichen Gedanken hatte Annit auch gehabt. Sie war sehr froh, dass der Junge nichts mit dieser Sache zu tun hatte. „Aber er ist doch nicht mein Freund“, widersprach Annit heftig. „Ich kenne ihn ja gar nicht.“
   Rocco grinste. „Noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.“
    Der Tierarzt stand tatsächlich am nächsten Morgen pünktlich um zehn Uhr vor dem Zirkuszelt. Er machte einen völlig zerknirschten Eindruck, während er auf Rocco wartete, um ihm die Spende auszuhändigen.
    Annit war unterwegs zu Silberstern. Dabei fiel ihr Blick auf den Jeep des Tierarztes, den er in der Nähe der Wiese abgestellt hatte. Der Jeep war gelb - sonnenblumengelb. So wie die Sonnenblumen bei ihrem Ausritt vor ein paar Tagen. Das also war Silbersterns Botschaft gewesen.
    Schnell eilte sie zu dem Hengst. „Du hast es gewusst, mein Kleiner. Von Anfang an, nicht wahr?“, murmelte sie und strich zärtlich über sein pechschwarzes Fell. Silberstern schnaubte zufrieden und wiegte fast wie zur Bestätigung mit dem Kopf.
    Plötzlich hatte Annit Lust, auszureiten und sattelte den Hengst. Im Schritt marschierte Silberstern den Feldweg entlang. Jetzt hab ich nur noch einen Wunsch, ging es Annit durch den Kopf. Ich würde dem Jungen gerne sagen, dass ich ihn zu Unrecht verdächtigt habe und dass es mir leidtut. Doch dazu hab ich vermutlich keine Chance. Er kommt bestimmt nicht mehr, befürchtete sie insgeheim. Wahrscheinlich ist er gekränkt, weil wir ihm so etwas Gemeines zugetraut haben.
    „Annit, warte doch mal“, riss sie plötzlich eine Stimme aus ihren Gedanken.
    Annit schreckte zusammen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie gerade an dem Bauernhof vorbeiritt. Janusch Nowak stand auf dem Hof und winkte ihr. Sie ritt zu ihm und begrüßte ihn freundlich.
    „Ich wollte dir was erzählen“, begann der Bauer aufgeregt und zeigte auf die Holzbank an der Hauswand. „Hast du einen Moment Zeit?“ Er tätschelte Silbersterns Hals. „Setz dich schon mal hin, ich bin gleich wieder da.“ Damit verschwand er im Haus.
    Annit sprang von Silbersterns Rücken und führte den Hengst zu der Tränke im Hof Dann setzte sie sich auf die Holzbank und wartete.
    Wenig später kam der Bauer mit einem großen Tablett  zurück. Darauf standen zwei Gläser mit Saft, Teller und  ein großer Kirschkuchen. Er stellte alles vor Annit auf  den Tisch.
    Erstaunt betrachtete Annit den Kuchen. „Der sieht ja lecker aus“, meinte sie. „Können Sie etwa auch backen?“
    Der Bauer schüttelte lachend den Kopf. „Nein, kann ich nicht. Aber genau darüber wollte ich mit dir reden.“
    „Übers Backen?“, fragte Annit verwirrt.
    Janusch Nowak wirkte nun ein bisschen verlegen. „Nicht direkt. Eher über die Person, die den Kuchen gebacken hat.“ Er schnitt Annit ein großes Stück ab und legte es auf ihren Teller.
    Annit probierte ihn sofort. „Schmeckt jedenfalls sehr lecker“, lobte sie. „Und wer ist diese
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