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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst
Autoren: Lisa Capelli
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muss mich vorbereiten für die Show. Aber Sie können ja schon mal ins Zelt gehen.“
    „Vorher muss ich mir aber noch eine Eintrittskarte besorgen“, erklärte der Bauer.
    Annit lachte. „Das können Sie gerne machen, wenn das Kassenhäuschen geöffnet ist.“
    Sie nickte kurz, dann flitzte sie zu Silberstern auf die  Koppel. „Wir haben einen neuen Freund, mein Kleiner“,  sagte sie leise. „Und das haben wir dir zu verdanken,  weil du heute Nacht in meinem Traum erschienen bist.“  Glücklich lehnte sie sich an den schwarzen Hengst.

    Annit war so erfüllt von dem ganzen Geschehen, dass sie gar nicht mehr an den seltsamen Jungen gedacht hatte. Erschrocken fuhr sie deshalb zusammen, als sie am nächsten Nachmittag aus Josés und Rosalias Wohnwagen kam. Sie hatte Rosalia ihr Trikot zum Nähen gebracht, das an der Naht aufgerissen war.
    „Da ist er wieder“, flüsterte sie fassungslos, als könnte sie es gar nicht glauben. Sie bemerkte, dass der Junge sich immer wieder verstohlen umschaute, während er zu der Wiese ging, auf der die Pferde grasten. Annit wagte kaum zu atmen - aus Angst, er könnte sie entdecken und wieder davonlaufen. Und sie wollte doch endlich herausfinden, was ihn immer wieder zu den Tieren trieb.
    Ich muss Rocco informieren, schoss es Annit durch den Kopf. Das hab ich ihm versprochen. Außerdem kann ich den Jungen wohl kaum allein festhalten, wenn er wieder abhauen will.
    Der Junge stand inzwischen bei den Pferden und hat te ihr den Rücken zugekehrt. Auf Zehenspitzen schlich  sie zu Roccos Wohnwagen. Ich darf auf keinen Fall irgend ein Geräusch verursachen, das den Jungen auf mich auf merksam macht, dachte sie. Diesmal darf er unter keinen  Umständen wieder entwischen.
    Die Tür zu Roccos altem Wohnwagen quietschte in den Angeln, als Annit sie öffnete. Annit warf einen hastigen Blick hinüber zu der Koppel. Zum Glück, der Junge hat nichts gehört! Schnell schob sie sich in den engen Wagen. Rocco lag auf seinem schmalen Bett und schlief. Ab und zu legte er sich nachmittags eine halbe Stunde aufs Ohr, um Kraft zu tanken für die Vorstellung am Abend.
    Annit rüttelte ihn an der Schulter. „Wach auf, Rocco“, sagte sie aufgeregt. „Der Junge ist wieder da.“
    Augenblicklich schlug Rocco die Augen auf. „Was ist los?“, rief er. „Wer ...?“
    „Der Junge“, flüsterte Annit und legte den Zeigefinger auf die Lippen. „Er ist bei den Pferden.“
    Mit einem Satz war Rocco hellwach und auf den Beinen. „Dann werden wir ihm mal auf den Zahn fühlen“, erwiderte er und wollte zur Tür hinaus.
    Annit hielt ihn am Arm fest. „Aber vorsichtig“, bat sie. „Wir wissen ja noch gar nicht, ob er tatsächlich was getan hat.“
    Rocco grinste. „Ich werde ihm schon kein Härchen krümmen.“
    Leise schlichen Annit und Rocco zu dem Jungen. Als sie näher kamen, hörte Annit, dass er wieder mit den  Pferden sprach. Annit schnappte zwar nur Wortfetzen  auf und verstand nicht, was er sagte. Doch seine Stimme  klang ganz sanft, so, als würde er guten Freunden etwas  Nettes sagen. Der Junge schien ganz vertieft zu sein. Er  bekam gar nicht mit, dass Annit und Rocco schon fast  hinter ihm waren. Erst als Silberstern wieherte, drehte er  sich um. Einen Augenblick stand er wie erstarrt da, dann  wollte er weglaufen.
    Doch Rocco war mit einem Satz bei ihm und hielt ihn am Arm fest. „Einen Augenblick bitte“, sagte er freundlich. „Wir würden gerne mal ein paar Takte mit dir reden.“
    Der Junge sah Rocco mit flackernden Augen an, dann warf er einen kurzen Blick zu Annit. „Und ... um was geht’s?“, fragte er ruppig und versuchte, sich von Rocco loszumachen.
    Doch Rocco dachte gar nicht daran, den Arm des Jungen freizugeben. „Wir wollen nur einen etwas merkwürdigen Zufall mit dir klären“, fuhr er fort. „Du warst vor ein paar Tagen schon mal hier bei unseren Pferden. Und kurz danach haben sie sich sehr merkwürdig verhalten. Die Vorstellung am Abend konnten wir jedenfalls vergessen.“
    Annit beäugte den Jungen neugierig. Sie sah ihn jetzt  zum ersten Mal aus der Nähe. Er macht wirklich einen ganz  sympathischen Eindruck, dachte sie. Auch wenn er gerade  sehr grimmig dreinschaut. Dennoch kann ich fast nicht glau ben, dass er unseren Pferden etwas angetan hat. So sanft wie  er vorhin mit ihnen gesprochen hat. Oder täusche ich mich?
    „Und was hat das alles mit mir zu tun?“, gab der Junge trotzig zurück.
    „Genau das
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